23. Januar 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Dieser Abend war nichts für schwache Nerven: Am Samstag gewann der VfB Friedrichshafen in fünf Sätzen mit 3:2 gegen die United Volleys (17:25, 25:15, 21:25, 25:23, 15:12). Der Gegner war schwer zu knacken, vor 3.000 begeisterten Zuschauern boten sich beide Mannschaften einen Schlagabtausch vom Feinsten, bei dem der VfB am Ende den längeren Atem hatte. Als wertvollste Spieler wurden bei Friedrichshafen Libero Luke Perry und bei den United Volleys Außen-Annahmespieler Moritz Reichert ausgezeichnet.
Die United Volleys starteten motiviert und ohne großen Respekt. Die Häfler allerdings hatten zu kämpfen, um in das Spiel zu kommen. Die Block-Verteidigung stand nicht optimal, Friedrichshafen rannte dem Rückstand hinterher (2:3, 3:7). Ein Doppelblock von Tischer und Gauna ließ die 3000 Zuschauer jubeln, Geiler setzte mit einem langen Ball in die Ecke einen Punkt hinterher (5:8). Doch die Gäste waren nicht aus ihrem Konzept zu bringen (7:12, 11:16). Der VfB kämpfte, aber sowohl die Annahme als auch die Verteidigung wollte nicht funktionieren. Moculescu wechselte im Mittelblock, brachte für Marc Honoré Alexey Nalobin, doch auch ihm gelang es nicht den Block zu setzen und Frankfurt zu stoppen. Ex-Häfler Christian Dünnes punktete beliebig, Friedrichshafen hatte Mühe zu kontern und gab den ersten Satz ab (13:19, 17:25).
VFB KÄMPFT SICH ZURÜCK
Dann allerdings setzten die Häfler die Gäste im zweiten Satz mit Aufschlägen von Andrae unter Druck und Geiler packte im Block zu (6:4). Mit mehr Geduld baute der VfB sein Spiel auf und brachte die United Volleys ein ums andere Mal zum Nachdenken (9:5, 13:7). Ein Ass von Geiler (14:7) – Michael Warm, Trainer der United Volleys, nahm die Auszeit. Jan Zimmermann, nach seiner Verletzung erstmals wieder auf dem Feld, kam an den Aufschlag und schlug ein Ass (19:12). Ein zweites Mal jedoch ließ Andrae sich nicht ärgern, mit einer sauberen Annahme legte er den Grundstein für den 20. Punkt. Den Satz ließ der VfB sich nicht mehr wegnehmen, zu 15 holten sie sich die Hoheit in der Arena zurück (25:15).
BLOCK-ABWEHR NICHT DICHT
Das allerdings ließen die Gäste nicht auf sich sitzen. Die United Volleys sammelten sich und stemmten sich dagegen, Friedrichshafen zeigte erneut Unsicherheiten in der Block-Abwehr und so entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe (4:2, 8:7). Zweimal in Folge pflückten die Gäste die Angriffe des VfB von der Netzkante, dann nahm Moculescu die Auszeit (9:11). Allerdings ohne Wirkung – Friedrichshafen kam im Angriff nicht durch (11:16). Das allerdings änderte sich: mit großer Kraftanstrengung kämpfte sich der VfB heran. Geiler schlug ein Ass (17:18), Frankfurt nahm die Auszeit. Doch nicht nur eine, sondern gleich die zweite hinterher (19:18), da hatte der VfB die Führung kurzeitig übernommen. Dann allerdings stand der Block von den United Volleys wieder, Friedrichshafen geriet in Rückstand, Moculescu sammelte seine Mannen um sich (19:21). Wieder war die Netzkante im Weg, Gauna blieb dort hängen, schlug den zweiten Ball in den Block und die Gäste holten sich den zweiten Satzgewinn (21:25).
UNITED VOLLEYS RIECHEN SENSATION
Die United Volleys rochen die Sensation, dennoch war es zunächst der VfB, der sich in Führung brachte (7:8, 13:10). Ernst aber kamen die Häfler im Block nicht durch und Frankfurt zog ran (14:12, 14:15). Moculescu wechselte erst Michal Finger für Gontariu und dann Adrian Aciobanitei für Björn Andrae (14:15, 16:16). Die Auszeit drei Punkte später fruchtete (16:19). Der VfB machte Druck, Frankfurt einfache Fehler (20:20). Ganz knapp wurde es noch, doch die stärken Nerven bewies Geiler, der den letzten Ball nur an den Block schlug, der dann ins Aus ging (23:23, 25:23).
VFB ENTSCHEIDET KRIMI FÜR SICH
Der fünfte Satz musste her: diesen gewannen die Häfler im Hinspiel für sich – und auch diesmal fanden sie den besseren Auftakt. Nalobin setzte einen starken Block (3:4) und machte dann im Aufschlag ordentlich Druck (6:4). Ein nachgefasster Ball von Honoré und die Häfler wechselten mit vier Punkten Vorsprung die Seite (8:4). Bereits beim 10:5 stand die gesamte Halle, doch, dass es so eng werden würde, damit rechnete niemand (12:6, 12:9). Frankfurt gab nicht auf, kämpfte um jeden Ball. Mit einem Ass brachte Reichert die Gäste ganz nah dran (13:12). Dann jedoch machten sie zwei Fehler und Friedrichshafen brachte das Spiel mit einem Angriff von Finger durch (15:13).
„Die Einwechselspieler haben heute die Wende gebracht“, sagte Moculescu. „Michal und Adrian haben das hervorragend gemacht und im Angriff und Block durchgegriffen. Christian Dünnes brachte in der Schlussphase wenig Bälle ins Feld und das sind dann eben die Kleinigkeiten, die ein Spiel entscheiden.“