30. Januar 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit zwei Punkten im Gepäck und einem knappen 3:2 (25:23, 34:36, 25:18, 19:25, 15:13) Sieg über die VSG Coburg/Grub verteidigt ein grippegeschwächter VfB Friedrichshafen seinen zweiten Tabellenplatz in der Volleyball Bundesliga. Vor allem die Durchgänge zwei und fünf machten die Kontrahenten spannend, wobei die Häfler sich schlussendlich mit ihrer individuellen Klasse gegen kämpferisch starke Franken durchsetzten. Als beste Spieler wurden jeweils die Diagonalangreifer und Topscorer ihrer Teams ausgezeichnet – bei Friedrichshafen Adrian Gontariu und bei den Gastgebern Lubos Kostolani
Von den Helden des Spiels gegen Moskau vergangenen Dienstag blieb in der Partie gegen die VSG Coburg/Grub nicht viel übrig. Zuspieler Simon Tischer und Diagonalangreifer Michal Finger waren mit Grippe zu Hause und auch sonst wechselte Co-trainer Bogdan Tanase – an der Linie für den ebenfalls krankheitsbedingt in Friedrichshafen gebliebenen Stelian Moculescu – fleißig durch. Björn Andrae und Baptiste Geiler über Außen-Annahme, Marc Honoré und Maximilano Gauna über Mitte, Zuspieler Tomas Kocian, Diagonalangreifer Adrian Gontariu und Libero Luke Perry sollten die drei Punkte für den VfB Friedrichshafen einfahren. Und diese Truppe hatte mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Vor allem in der Annahme wackelten die Häfler und lagen schnell mit drei Punkten zurück (8:11, 9:12). Erst Marc Honoré war es, der mit starken Aufschlägen die Gäste in die Spur brachte und Topscorer Gontariu sorgte mit einem Block für den Ausgleich (11:13, 15:15). Der VfB ging sogar durch Marc Honore in Führung, doch immer noch war der Annahmeriegel unsicher, Coburg suchte immer wieder Björn Andrae und hatte mit dieser Taktik Erfolg. Die Franken zogen an den Schwaben vorbei (20:22). Doch ein Weltklassespieler wie Björn Andrae hat dann eben doch noch ein Ass im Ärmel. Drei Mal in Folge servierte der Außenangreifer gut, drei Mal machte der VfB den Punkt und Gontariu machte schließlich den ersten Satz zu (23:23, 25:23).
Wieder erwischte der Tabellensiebte den besseren Start in den zweiten Durchgang. Friedrichshafen kämpfte mit der Annahme und machte leichte Fehler im Angriff. Die Hausherren hingegen ließen geduldig den Gegner für sich punkten (0:3, 3:5). Fünf Punkte hatte Coburg zur ersten technischen Auszeit Vorsprung, auch bei der zweiten turnusmäßigen Unterbrechung lag die VSG vorn (3:8, 11:16). Der VfB wachte auf und begann sich zu stabilisieren. Eine Miniserie im Aufschlag von Kocian, ein Block durch Honoré und der VfB war bis auf vier Punkte dran (15:18, 20:23), Adrian Gontariu glich sogar nach zwei abgewehrten Satzbällen aus (22:24, 24:24). Sechs weitere Satzbälle sollten die Häfler in der Folge abwehren, ehe auch Friedrichshafen zwei Chancen zum Satzgewinn hatte. Diese ließ das Team um Topscorer Gontariu liegen, gab Coburg zwei weitere Satzbälle und musste sich schließlich nach einem Angriffsfehler mit 34:36 geschlagen geben.
Die anschließende 10-Minuten-Pause ließ beide Mannschaften durchschnaufen, die Häfler Volleyballer anscheinend ein wenig mehr. Konzentrierter ging Friedrichshafen zu Sache und dominierte jetzt in Aufschlag und Block (4:1, 8:4). Adrian Aciobanitei war inzwischen für den ebenfalls grippegeschwächten Geiler auf dem Feld und brachte vor allem im Angriff mehr Sicherheit bei den Häflern (14:11, 17:13). Gontariu machte Punkte nach Belieben, Honoré, Andrae und Gauna servierten dem Heimteam jeweils ein Ass (18:13, 20:14). Coburg hatte nichts mehr entgegenzusetzen und Gontarius 19. Punkt brachte den Satzgewinn für den VfB (25:18).
Aciobanitei blieb auf dem Feld. Bogdan Tanase brachte Alexey Nalobin für Honoré. Beide trugen sich auch in den ersten Ballwechseln auf dem Spielberichtsbogen ein, Friedrichshafens Punktemaschine rollte (8:6, 13:11). Allerdings rollte sie nicht konstant, sondern kam zur Satzmitte ins Stottern. Während die Häfler im Angriff nicht mehr schlagkräftig genug waren, kämpfte die VSG um jeden Punkt und narrte die Häfler Feldabwehr immer wieder (14:16, 16:18). Friedrichshafen brachte Honoré und Geiler zurück, nahm beide Auszeiten und konnte doch nicht mehr an Coburg herankommen. Mit 19:25 ging es in den alles entscheidenden fünften Satz.
Und diesen begann der Coburger Ariel Katzenelson furios. Wie schon in den vorangegangenen Sätzen schlug der Zuspieler nicht hart, aber präzise auf und brachte die Annahme um Libero Luke Perry ins Schwitzen. 0:5 stand es für die VSG und Friedrichshafen musste kämpfen. Geiler kam für Andrae und mit ihm die Punkte für den VfB. Gontariu blockte, Aciobanitei kam im Angriff durch, Friedrichshafen war dran (2:5, 6:6). Wie schon im zweiten Satz entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Duell beider Teams. Kocian war es dann, der mit einem Ass für die erste Führung sorgte (10:9), Geiler schob einen weiteren Aufschlagpunkt nach und Honoré punktete dreifach. Mit einem Aufschlag ins Feld der Schmiede war der fünfte Durchgang für Friedrichshafen entschieden (13:11, 15:13).
„Wir sind sehr zurückhaltend gestartet und dann haben wir den Gegner reinkommen lassen“, sagte Co-Trainer Tanase. „Wir haben uns selbst das Spiel schwer gemacht und ich bin froh, dass wir eine starke Auswechselbank haben, die helfen konnte.“