26. März 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Samstagabend gewann der VfB Friedrichshafen das erste Spiel im Modus „best of three“ gegen den TSV Herrsching mit 3:1 (25:15, 25:17, 20:25, 25:14). Vor 2030 Zuschauern in der heimischen ZF Arena zeigten die Häfler eine konstante Leistung. Einzig im dritten Satz blieben sie unter ihren Möglichkeiten, doch das Team berappelte sich und meldete sich stark zurück. Als wertvollste Spieler wurden bei den Häflern Diagonalangreifer Adrian Gontariu und beim TSV Herrsching Libero Ferdinand Tille ausgezeichnet
Über Außen-Annahme plagten VfB-Trainer Stelian Moculescu vor dem Spiel die größten Sorgen. Adrian Aciobanitei eingespannt bei der rumänischen Juniorennationalmannschaft, Luis Joventino mit Muskelfaserriss außer Gefecht gesetzt und Björn Andrae gerade erst von jenem genesen – einfach geht anders. Doch Andrae machte seine Sache gut – agierte sicher in der Annahme und verzeichnete insgesamt zehn Punkte. Neben ihm spielten Baptiste Geiler, Mittelblocker Marc Honoré und Alexey Nalobin, Diagonalangreifer Adrian Gontariu sowie Zuspieler Simon Tischer und Libero Luke Perry. Der Satzbeginn zeichnete sich durch viele Fehlaufschläge aus, sowohl bei Herrsching als auch beim VfB. Dann kam Friedrichshafen rein und blockte ein ums andere Mal den gegnerischen Angriff (4:5, 9:6, 12:9). Herrsching kämpfte, wirbelte auf seiner Spielfeldseite herum, doch die Punkte machte Friedrichshafen durch eine konzentrierte Arbeit (16:10, 18:13). Tischer setzte seine Angreifer variabel ein, Geiler schlug das Ass zum Satzball und Herrsching konnte den nächsten Angriff des VfB nicht mehr verwerten. Satz eins holten sich die Häfler (21:15, 25:15).
Friedrichshafen blieb die spielgestaltende Mannschaft: Hinterfeld, Schnellangriff – Herrsching hatte in der Abwehr zu kämpfen. Doch zunächst ging Geiler an den Aufschlag und servierte gleich viermal mit großem Erfolg (4:0, 8:3). Etwas unruhiger wurde es bei den nächsten Ballwechseln, Herrsching punktete (9:4, 11:8), der VfB bekam seine Angriffe nicht mehr durch (14:12). Dann aber kam die Annahme sauber nach vorn, Friedrichshafen übte Druck aus und setzte sich wieder ab (20:16). Auch die Auszeit half dem Gegner nichts, Geiler legte zunächst den Ball hinter den Block und schlug dann im nächsten Zug ein Ass (22:17). Nalobin, Gontariu und Andrae erwiesen sich als Wand unüberwindbar und dann holte Geiler mit einem Hinterfeldangriff den Satzball (24:17). Der nächste Angriff von Herrsching ging ins Aus – der Satz damit an den VfB (25:17).
Ein Raunen ging durch die 2030 Zuschauer, als Geiler eine völlig missglückte Annahme einmal quer übers Spielfeld in Richtung Gontariu zuspielte, der diese in beeindruckender Manier mitten durch den Block zum Punkt durchschlug (4:4). Das Spiel gestaltete sich offen, der VfB bekam seine Angriffe nicht gut durch (8:7, 12:11). Herrsching machte viele Fehler im Aufschlag, doch blieb dran und setzte sich mit drei Punkten sogar ab (13:16). Kurze Pause in der technischen Auszeit, Kräfte sammeln, Gedanken ordnen und weiter. Moculescu wechselte Andrae aus, stellte Diagonalangreifer Michal Finger auf die für ihn ungewohnte Außen-Annahmeposition (16:18). Dann kam Maxi Gauna für Honoré im Mittelblock (17:19) und der Moment war geschaffen, Friedrichshafen zog ran (19:19). Herrsching allerdings packte starke Aufschläge aus und dem eingewechselten Andrae (20:23) rutschte die Annahme über die Arme (24:20). Perry machte es ihm nach und Herrsching holte sich Durchgang drei (20:25).
Andrae blieb und mit ihm Gauna für den eigewechselten Honoré. Den ersten Ball pflückte Andrae von der Netzkante (1:0), dann entwickelte sich eine Abwehrschlacht, in der Friedrichshafen das bessere Händchen bewies und sich mit drei Punkten absetzte (5:2, 8:5). Jetzt war Friedrichshafen wieder da und hielt den Druck konstant hoch (10:6, 16:9). Der VfB dominierte im Angriff, ließ dem TSV keine Zeit zum Atmen und rannte dem Sieg entgegen (19:11, 22:11). Dann die Schrecksekunde: Gontariu sprang im Block auf den Fuß von Nalobin und blieb liegen. Ein kurzer Check, dann stand er wieder und es ging weiter. Andrae holte mit seinem Angriff den Matchball (24:13), den Gauna im zweiten Versuch versenkte und damit den ersten Sieg im Viertelfinale gegen den TSV Herrsching holte (25:14).
„Das war heute vor allem wichtig, dass Björn wieder zur Mannschaft gefunden hat“, sagt Cheftrainer Stelian Moculescu. „Von ihm kann man keine Wunderdinge erwarten, aber das kommt schon. Wie bei Baptiste Geiler, der mit Simon Tischer jetzt richtig gut in den Rhythmus gekommen ist.“