15. April 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Die Häfler Volleyballer stehen mit dem Rücken zur Wand, wenn sie am Samstag (16. April, 19:30 Uhr) in der Fraport Arena gegen die United Volleys antreten. Das erste Halbfinalspiel vor heimischer Kulisse hatte der VfB am Mittwoch nach 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben. Und so muss, da die Serie nach dem Modus „best of three“ gespielt wird, ein Auswärtssieg her, um ein Entscheidungsspiel in Friedrichshafen zu erzwingen
Friedrichshafen (gek). „Die Messe ist noch nicht gelesen“, sagt VfB-Trainer Stelian Moculescu und läuft die Stufen in der ZF Arena zu seiner Mannschaft hinab. „Wir haben ein Spiel verloren, aber das heißt noch gar nichts.“ Zweimal bat er sein Team nach der Auftaktniederlage im Halbfinale gegen die United Volleys zum Training. Aufwärmen, mobilisieren, dann ran an den Ball, die verschiedenen Situationen durchspielen. Anders als sonst war das Training nicht, doch ein Gedanke beschäftigt seit Mittwoch alle: „Ein Sieg muss her!“
Zum Rückspiel in der Fraport Arena bekommen die Häfler Volleyballer dabei Unterstützung von ihren Fans. „Das ist sehr wichtig“, weiß Kapitän und Zuspieler Simon Tischer. „Es ist schön, wenn du siehst, dass sie hinter uns stehen.“ Konzentration ist gefragt, die Ruhe zu behalten: „Wir haben nicht schlecht gespielt“ sagt der 33-jährige Routinier. „Im vierten Satz haben wir unsere Punktballchancen nicht genutzt und das hat uns den Zahn gezogen.“ Friedrichshafen zeigte am Mittwochabend zwei sehr gute Sätze. Die United Volleys konnten zwar mithalten, den amtierenden deutschen Meister allerdings nicht aus der Ruhe bringen.
Das änderte sich im dritten Satz: die Annahme wackelte, die Angreifer kamen nicht mehr durch. Der VfB war von der Rolle, der Aufsteiger nutzte die sich bietende Chance und übernahm das Zepter. Im vierten Satz dann die erneute Wende, Friedrichshafen kämpfte sich zurück, schien auf der Siegerstraße zu sein. 24:23 – Marc Honoré schlug zum Matchball auf, Geiler griff an. Doch anstatt des Spielgewinns sah der Franzose, der sich zu lautstark in Richtung Schiedsgericht beschwerte, die rote Karte. Aus dem Vorteil wurde ein Nachteil – 24:25. Der Gegner nutzte die nächsten Chancen besser und glich zum 2:2 aus. Mit Biss kämpften sich die United Volleys durch Satz fünf und schafften ihrerseits die Sensation.
„Jetzt denken sie vielleicht ein bisschen mehr nach“, sagt Tischer. Denn mit einem Bein steht der Aufsteiger der aktuellen Saison bereits im Finale. „Das ist unsere Chance. Vor heimischer Kulisse wollen die United Volleys natürlich siegen und dann steigt die Nervosität.“ Der VfB derweil kennt diese Situation nur zu gut aus der vergangenen Saison. 2:1 lagen sie nach Spielen im Meisterschaftsfinale gegen die Berlin Recycling Volleys zurück. Auswärts musste ein Sieg her, an den viele schon nicht mehr geglaubt hatten. Doch die Häfler bewiesen Stärke, gewannen das Spiel und holten sich schließlich die Meisterschaft. „Wir werden am Samstag konzentriert in die Partie gehen und mit der nötigen Ruhe spielen. Ich weiß, dass wir stark sind und das Ding drehen können.“
Die Topscorer:
VfB Friedrichshafen:
Baptiste Geiler 53 Punkte (4,1 Punkte/Satz)
Michal Finger 46 Punkte (4,6 Punkte/Satz)
United Volleys:
Christian Dünnes 67 Punkte (4,8 Punkte/Satz)
Moritz Reichert 40 Punkte (3,6 Punkte/Satz)