20. Januar 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach der Champions-League-Niederlage gegen Zenit Kazan kehrt für den VfB Friedrichshafen der Ligaalltag zurück. Am Samstag (21. Januar, 19 Uhr) spielen die Häfler Volleyballer bei den Solingen Volleys um die Verteidigung der Tabellenführung. Solingen steht als Tabellenletzter mit drei Punkten mit dem Rücken zur Wand und hat maximal Außenseiterchancen gegen den Pokalfinalisten vom Bodensee.
Friedrichshafen (gms). Während die Fans am vergangen Mittwoch nach dem Champions-League-Spiel gegen Kazan ihre Freigetränke schlürften, saßen die Spieler in Grüppchen noch lange zusammen und sprachen über dieses unglaubliche Spiel. Vor allem der sprunggewaltige Cubaner Leon war Thema und die Chance, den Russen beim 1:3 sogar noch einen zweiten Satz und einen Punkt abnehmen zu können. „Ein paar Fehler weniger und wir hätten da wirklich was reißen können“, sagte Zuspieler Tomas Kocian, der den kranken Simon Tischer ersetzte. „Kazan ist aber einfach zu stark, um da dauerhaft auf Schwächen zu hoffen.“
Spätestens am Samstag gegen die Solingen Volleys kehren die Häfler dann zurück aus der Rolle des Underdogs in die des Favoriten. „Einen Satz gewinnen und über 20 Punkte bei Satzverlust kommen“ wünschte sich Cheftrainer Vital Heynen vor dem Kazan-Spiel. Ähnliche Wünsche dürfte Solingen auch haben.
Im Hinspiel verloren die Nord-Rhein-Westfalen mit 0:3 in der ZF Arena, nur im zweiten Satz wurde es beim 27:25 für die Häfler ein wenig spannend. „Da haben sie gezeigt, dass sie Volleyball spielen können“, sagte Heynen nach dem Spiel und war damals nur mit dem ersten Durchgang mit seinen Mannen so richtig zufrieden. Trotzdem weiß auch er, dass das Rückspiel am Samstag vom Papier her klar ist. Der Tabellenletzte hat vor ein paar Wochen seinen Trainer vor die Tür gesetzt und lediglich drei Punkte auf dem Konto.
Tomas Kocian übrigens führte über sein Mobiltelefon nach dem Kazan-Spiel noch eine rege Diskussion mit seinem Bruder Adam, der bei Lüneburg unter Vertrag steht. Vielleicht nicht ganz ernstgemeinte „Tipps“ zum Block gegen den 2-Meter-Mann Leon, der mit der Sprungkraft eines Gummiballs ausgestattet ist, gab es da. „Vielleicht helfen die guten Ratschläge ja jetzt gegen Solingen“, lacht Kocian. „Wie weit ich mich wirklich strecken kann, weiß ich jetzt zumindest.“