29. Januar 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist zum 14. Mal deutscher Pokalsieger. Am Sonntagabend gewannen die Häfler das Finale in der Mannheimer SAP Arena mit 3:1 (33:31, 25:21, 25:27, 30:28) gegen den Titelverteidiger Berlin Recycling Volleys. Als wertvollster Spieler des Finals wurde von den Zuschauern Diagonalangreifer Michal Finger gewählt. Die große Pokalfeier der Häfler steigt am 4. Februar im Foyer der ZF Arena.
Sowohl der VfB Friedrichshafen als auch die Berlin Recycling Volleys begannen nervös. Berlin startete mit drei Punkten in Folge, ehe die Mittelblocker Andreas Takvam und Georg Klein, die Außenangreifer Armin Mustedanovic und Athanasios Protopsaltis, sowie Zuspieler Simon Tischer, Diagonalangreifer Michal Finger und Libero Markus Steuerwald in die Gänge kamen. Vor allem durch die Mitte war der VfB sowohl im Angriff als auch im Block erfolgreich (5:3, 12:9). Kurz hatten die Häfler Probleme in der Annahme und bekamen vor allem Diagonalangreifer Paul Carroll nicht in den Griff und Berlin ging seit Satzbeginn zu erstem Mal in Führung (16:18). Heynen brachte David Sossenheimer für Protopsaltis und der setzte gleich das erste Ausrufezeichen. Eine spannende Rallye entwickelte sich bis über das eigentliche Satzende hinaus (25:25). Drei Matchbälle wehrte der VfB ab, ehe Sossenheimer Carroll blockte und den siebten besorgte, den der dafür eingewechselte Tomas Kocian mit einem Ass verwandelte (33:31).
Der zweite Satz knüpfte nahtlos an das Ende des ersten Durchgangs an. Berlin legte vor, der VfB legte nach und andersherum (6:7, 8:7). Keines der beiden Teams konnte sich absetzen und Vital Heynen wechselte mit Jakob Günthör für Georg Klein und Daniel Malescha für Michal Finger frischen Wind in die Partie. Die Häfler zogen nun jeweils einen Punkt davon und waren nah am Breakball, bis Heynen beim 23:21 seinen Joker Tomas Kocian zum Aufschlag brachte. Und der sorgte mit einem starken Aufschlag für Druck im Berliner Annahmeriegel, sodass Günthör zum Matchball blockte und ein weiterer Angriff der Berliner im Aus landete (25:21).
„Von Ball zu Ball“ schrie Vital Heynen seinem Team Anfang des dritten Satzes immer wieder zu, nachdem die Häfler mit ein paar unkonzentrierten Aktionen in der Annahme schnell zurück lagen (4:8, 7:12). Berlin war nun sicherer, selbstbewusster im Angriff und machte weniger Fehler. Der VfB, der mit Rousseaux und Protopsaltis neue Kräfte brachte, kam immer wieder näher (11:13, 16:18), doch Berlin hielt den kleinen Vorsprung. Der Titelverteidiger setzte vor allem seine Superstars Kromm und Carroll in Szene und Rousseaux setzte einen Angriff in den Block – Berlin hatte vier Satzbälle (21:24). Dann kam Daniel Malescha zum Aufschlag, Friedrichshafen glich zum 24:24 aus. Auch den fünften Satzball konnte Friedrichshafen abwehren, ehe Kromm den sechsten allerdings verwandelte (25:27).
Berlin hoffte nun auf einen ähnlichen Spielverlauf wie im Damenfinale, als Schwerin nach 2:0 Satzführung Stuttgart noch 2:3 unterlag. Und Friedrichshafen ließ die Hauptstädter in diesem Glauben. Bis zum 17:17 gingen die Teams im Gleichschritt und Mustedanovic blockte allein gegen Robert Kromm (18:17). Mustedanovic ging zum Aufschlag, setzte Berlin unter Druck und die Feldabwehr der Häfler gab die Vorlage zu vier Angriffspunkten für die Blauen (22:18). Und zum dritten war es der Außenangreifer aus Bosnien, der mit einem schwierig Angriffsschlag auf 24:22 stellte. Doch auch dieser Satz sollte in die Verlängerung gehen, acht Matchbälle wehrte Berlin bravourös ab. Schließlich nahm sich Michal Finger ein Herz, nahm aus dem Hinterfeld Anlauf und setzte den Ball zum Pokalgewinn auf die Grundlinie.
Die Feier mit den 350 mitgereisten Häfler Fans dauerte nur ein paar Minuten, denn am Montagmorgen reisen die Volleyballprofis vom Bodensee zum Rückspiel in der 2017 CEV Champions League nach Kazan. Die große Party mit den Fans holen die Spieler an 4. Februar nach. Nach dem Spiel in der Volleyball Bundesliga gegen den TSV Herrsching laden die Verantwortlichen alle Fans zur großen Pokalfeier ins Foyer der ZF Arena und anschließend in den Club Etage Eins ein.