02. Mai 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat den ersten Matchball im Kampf um die Deutsche Meisterschaft in der 1. Volleyball Bundesliga. Am Mittwoch (3. Mai, 19:30 Uhr) treffen die Häfler in der Berliner Max-Schmeling-Halle auf die Berlin Recycling Volleys. Nach dem 3:0 im Hinspiel in der ZF Arena können die Häfler mit einem weiteren Sieg gegen Berlin die Meisterschaft in fremder Halle fix machen. In dieser Saison hat Friedrichshafen schon fünf von fünf Begegnungen gegen Berlin gewonnen.
Blickt man auf die nackten Zahlen der vergangenen Tage, dann ist der VfB Friedrichshafen als Meisterschaftsfavorit eigentlich nicht zu leugnen. Mit 3:0 fegten die Häfler den amtierenden Meister aus Berlin aus der ZF Arena und besiegten das Team aus der Bundeshauptstadt nun zum fünften Mal in dieser Saison – in fünf Versuchen in Liga, Supercup und Pokal. In zwei Finals rangen die Volleyballer vom Bodensee die Berliner schon nieder und holten sich Supercup und DVV-Pokal. Doch auf Zahlen und vor allem auf den Gegner möchte Cheftrainer Vital Heynen vor der Begegnung nicht schauen. „Wir blicken auf uns und wollen natürlich auch das sechste Mal gewinnen“, sagt er. „Ich spüre die Lust der Jungs gegen Berlin anzutreten und nichts ist schöner, als um die Meisterschaft zu spielen.“
Dabei würde sich ein Blick auf den Gegner lohnen. Die Berliner haben nun drei Spiele in Folge verloren. Zuerst mit 0:3 in Friedrichshafen, dann gab es beim Final Four der Champions League zwei Niederlagen mit 0:3 gegen Zenit Kazan und im Spiel um Platz drei ein 1:3 gegen Lube Civitanova. Von Berlin nach Friedrichshafen, dann zurück, nach Rom und wieder in die Hauptstadt mussten die Berliner reisen, während der VfB zehn Tage Ruhe zwischen Finale eins und zwei hatte. „Die Spieler haben das Final Four verfolgt, ich natürlich auch“, so Heynen. „Ob diese Niederlagen und die Reisen jetzt ein Vorteil für uns sind, weiß ich nicht. Ich hätte lieber gegen den Champions-League-Sieger um die Meisterschaft gekämpft. Das wäre toll für den deutschen Volleyball gewesen.“
14 Spieler hat Heynen zur Verfügung und die „wollen, wünschen und brennen darauf“, sagt der Coach, gegen Berlin ran zu dürfen. Ob Heynen wieder in die Trickkiste greift und wie beim ersten Finalspiel mit Tomas Kocian statt Simon Tischer eine Überraschung parat hat, weiß oder verrät der Trainer nicht. „Tomas hat gut trainiert, vielleicht war sein Einsatz für alle anderen eine Überraschung, aber für meine Mannschaft nicht“, erklärt Heynen seine Aufstellung. „Wer jetzt am Mittwoch aufläuft, weiß ich noch nicht. Ich habe – und das ist das Schöne – 14 gleichwertige Spieler, die gut trainieren.“
Heynen will „sich auf sein Spiel konzentrieren“ und dann mal „schauen was Berlin macht.“ Und sollte der VfB eine ähnliche Leistung wie beim Spiel eins gegen Berlin abrufen, könnte die Meisterschaft schon in der Hauptstadt gelingen. Sonst steht am 7. Mai (14:30 Uhr) das dritte und entscheidende Spiel in der Serie „Best of Three“ in der ZF Arena an. Dort treffen sich auch alle daheimgebliebenen Fans am Mittwoch zum Public Viewing im Foyer (ab 19 Uhr).