21. Oktober 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen behält in der 1. Volleyball Bundesliga seine weiße Weste. Das Team von Cheftrainer Vital Heynen gewann das Auswärtsspiel bei den Netzhoppers SolWo Königspark KW mit 3:1 (26:24, 25:17, 23:25, 25:19) und setzt sich mit sechs Punkten am oberen Tabellenende der noch jungen Saison fest. Besonders stark waren die Häfler im Block mit 12 Punkten, von denen allein Jakob Günthör sechs verwandelte. Als MVP wurden bei den Netzhoppers Mittelblocker Paul Sprung, bei den Häflern Außenangreifer David Sossenheimer ausgezeichnet.
Es sollte eine ziemlich enge Sache werden für den VfB Friedrichshafen bei den Netzhoppers SolWo Königspark KW. Dabei ging es nicht nur um die gut besetzte und eng dimensionierte Landkost-Arena, sondern auch um den Spielverlauf. Die Häfler Mannschaft mit den Mittelblockern Jakob Günthör und Scott Kevorken, den Außenangreifern David Sossenheimer und Athanasios Protopsaltis, Diagonalangreifer Bartlomiej Boladz, Zuspieler Simon Tischer und Libero Markus Steuerwald hatte es mit einem gut aufgelegten Gegner zu tun, der in der Vorbereitung sogar den Meister aus Berlin bezwingen konnte. Lange spielten die Teams auf Augenhöhe und vor allem Diagonalangreifer Filip Gavenda machte den Häflern in der Abwehr einige Probleme. Dann allerdings kam Boladz durch, Sossenheimer blockte und Jakob Günthör besorgte die ersten Satzbälle (21:17, 24:22). Vital Heynen brachte Tomas Kocian im Aufschlag, doch der riskierte zu viel. Eine schlechte Annahme später glichen die Netzhoppers aus (24:24). Jetzt riskierte das Heimteam seinerseits und sorgte für den dritten Häfler Satzball, den wieder Günthör verwandelte.
Der zweite Satz startete für den VfB wie Durchgang eins aufgehört hatte – mit einem starken Auftritt seiner Mittelblocker. Scott Kevorken besorgte mit einem Ass die erste höhere Führung (4:1), Jakob Günthör kam zwei Mal über die Mitte durch und blockte sein Gegenüber zur ersten technischen Auszeit (8:5). Netzhoppers-Trainer Mirco Culic wechselte und versuchte seinem Team zurück in die Spur zu helfen. Allerdings hatte er die Rechnung ohne den anderen Mittelblocker auf VfB-Seite gemacht. Scott Kevorken schob seine Hände zwei Mal in Folge so übers Netz, dass sein Gegenüber das Nachsehen hatte. Mit einem schönen Punkt seinerseits zog Friedrichshafen davon (14:8). Vital Heynen brachte Andreas Takvam für Protopsaltis und Leichtsinnsfehler schlichen sich im Spiel seines Teams ein. Der Vorsprung war allerdings schon so groß, dass Sossenheimer kurz darauf kraftvoll den Ball zum 24:17 kurz hinter den Dreimeterraum setzte. Dann wurde es kurios, denn ein Werbeplakat auf dem Spielfeld löste sich und musste entfernt werden. Die Netzhoppers verloren werbewirksam ihren Hauptsponsor und auch den zweiten Satz – passenderweise durch einen Doppelblock von Sossenheimer und Günthör.
Wie der Bodenaufkleber war dann in Satz drei auch die Häfler Konzentration weg. Der VfB machte leichte Fehler, blockte nicht mehr konsequent und ließ die Netzhoppers ins Spiel zurück finden. Schnell waren die Brandenburger in Führung und bauten sie aus (6:8, 9:13). Vital Heynen nahm die Auszeit, brachte Daniel Malescha für Boladz, Takvam für Protopsaltis und Tomas Kocian für Simon Tischer. Kocian sorgte mit starken Aufschlägen für mehr Aggressivität im Spiel und auch seine Mitspieler zogen das Tempo wieder an. Punkt um Punkt kam der VfB Königs Wusterhausen näher (12:15, 15:16), doch ausgleichen konnte der Pokalsieger nicht. Bis zum 23:24 hielt der knappe Vorsprung der Netzhoppers, die schließlich ihren Satzball verwandelten (23:25).
Heynen vertraute dann im vierten Durchgang Malescha und Kocian, die schon im dritten Satz zur Aufholjagd beigetragen hatten. Malescha blieb, Kocian musste Tischer weichen und der VfB fand zurück zur Sicherheit aus Satz Nummer zwei. Hatte der Zuspieler bislang vor allem seine Mittelblocker gut eingesetzt, kamen nun viele Angriffsbälle zu seinen Außenangreifern. Die Block- und Feldabwehr funktionierte, Tischer schickte den schnellen Ball nach außen und Sossenheimer und Protopsaltis vollendeten nach Belieben (11:8, 15:12). Mit diesem Vorsprung zeigten die Häfler keine Schwächen mehr und hatten beim Stande von 24:19 fünf Satzbälle. Mit seinem sechsten Block in diesem Spiel setzte ein mit 15 Punkten erneut starker Jakob Günthör den Schlusspunkt.
„Wir haben heute gegen ein sehr starkes Team aus Königswusterhausen gespielt“, sagte Heynen nach dem Spiel. „Im dritten Satz lagen wir zu weit zurück und konnten den Rückstand nicht mehr aufholen. Insgesamt bin ich aber mit der Leistung zufrieden.“