23. Oktober 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Beim 3:1-Sieg des VfB Friedrichshafen über die Netzhoppers SolWo Königspark KW lohnt sich neben dem Blick auf das Ergebnis auch der auf die Statistik. Fast die Hälfte der Punkte im Spiel machten die Mittelblocker Scott Kevorken und Jakob Günthör. 15 Blockpunkte in vier Sätzen sind ebenfalls überdurchschnittlich für das Spiel der Häfler Volleyballer. Für Fans des VfB ein ungewöhnlicher Spielverlauf – für Trainer Vital Heynen nur eine weitere Qualität seiner Mannschaft.
Bei 63 gewonnen Punkten in vier Sätzen ist es nicht ungewöhnlich, dass Spieler zweistellig punkten. Elf und 18 Punkte in einem Spiel sind normal – für einen Außenangreifer oder die Diagonalposition. Im Spiel gegen die Netzhoppers SolWo Königspark KW waren allerdings Scott Kevorken und Jakob Günthör diese Spieler. Die beiden Mittelblocker sammelten so fleißig Punkte, dass die Fans sich die Augen rieben. Ein neues Konzept? Ein neuer VfB? Cheftrainer Vital Heynen hat eine Antwort: „Nein“.
„Wenn es über die Außen nicht so läuft und so war es gegen die Netzhoppers“, sagt Heynen, „dann versucht es ein kluger Zuspieler wie Simon Tischer eben über einen anderen Weg und das hat er sehr gut gemacht.“ Damit ist Heynen zufrieden, schließlich war das Spiel gegen die Brandenburger alles andere als ein Selbstläufer. Im ersten Satz war es knapp, im vierten auch, den dritten Satz mussten die Häfler sogar an das Heimteam abgeben. „Das ist eine sehr gute Mannschaft“, lobt Vital Heynen die Gegner vom Samstag. „Wenn sie verletzungsfrei bleiben, dann werden in dieser Halle viele Mannschaften ihre Probleme bekommen.“ So wie die Berlin Recycling Volleys, die in der Vorbereitung in Brandenburg unterlagen.
Dass der VfB diese Probleme in den Griff bekam, hat auch mit der geschlossenen Mannschaftsleistung zu tun. Starke Aufschläge, ein noch stärkerer Block und die etwas andere Angriffsstrategie durch die Mitte ersetzten die Stärken, die sonst hervorragen, in der Landkost Arena aber weniger funktionierten. „In der Verteidigung waren wir nicht gut“, analysiert der Trainer nach dem Spiel. „Aber die Gesamtleistung war in Ordnung. Ich bin nicht enttäuscht und auch nicht super glücklich. Das war eine solide Leistung.“
Der „neue“ VfB ist also gar nicht so neu. Das Team ist nur mit dem nötigen Selbstbewusstsein und der Erfahrung ausgestattet, um in schwierigen Situationen Lösungen zu finden. Gegen die Netzhoppers hat dies durch die Mitte funktioniert. Damit ist die Mannschaft auch unberechenbarer. Gegen andere Gegner werden auch andere Problemlösungen gefordert sein. „Wir werden auch in dieser Saison immer wieder kämpfen müssen, um zu gewinnen“, weiß Vital Heynen. „Wir haben viele Facetten und werden die auch alle über die Saison benötigen. Aber neu war daran wirklich nichts.“