28. Oktober 2017 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen bleibt in der 1. Volleyball Bundesliga ungeschlagen und setzt sich mit einem 3:0 (25:12, 25:19, 25:16) Sieg gegen den TV Rottenburg an die Spitze der Tabelle. Im Baden-Württemberg-Duell der beiden Südclubs zeigten die Häfler keine Schwächen und waren dem TVR in allen Belangen überlegen. Als beste Spieler wurden bei Rottenburg Idner Faustino Lima Martins und beim VfB Abwehrchef Markus Steuerwald ausgezeichnet. Mit 17 Punkten erfolgreichster Angreifer war der Häfler Daniel Malescha.
Der waschechte Schwabe und Mittelblocker Jakob Günthör setzte im Schwabenderby gegen den TV Rottenburg den ersten Akzent. Mit 6:4 brachte er seine Mannschaft mit zwei Punkten in Führung. Mit Mittelblocker Philipp Collin, den Außenangreifern Athanasios Protopsaltis und David Sossenheimer, Diagonalangreifer Daniel Malescha, Zuspieler Tomas Kocian und Libero Markus Steuerwald ließ Günthör dann schnell keinen Zweifel mehr, wer die Vorherrschaft im Ländle an diesem Abend haben sollte.
Vor allem in der Annahme hatte der TVR Probleme und konnte immer wieder nur hoch über den Ex-Häfler und Routinier Idi angreifen, der regelmäßig am Häfler Block scheiterte (8:4, 12:6). Rottenburg erhöhte das Risiko und machte Fehler, der VfB blieb seriös und konzentriert. Den bis dahin schönsten und längsten Ballwechsel des Spiels vollendete Daniel Malescha eiskalt die Linie hinunter (20:10). Vital Heynen brachte Thilo Späth-Westerholt, der den im Training leicht an der Wade verletzten Andreas Takvam über Außen ersetzte und die Häfler erspielten sich 12 Satzbälle. Collin blockte Idi und der VfB fuhr den ersten Satz nach Hause (25:12).
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs kam dann ein wenig mehr Farbe ins Spiel. In den Hauptrollen: Trainer Vital Heynen und Schiedsrichter Stefan Molnar. Innerhalb dreier Ballwechsel sah Heynen erst gelb, dann rot – der TVR führte mit 2:1. Dies sollte jedoch die letzte Führung des Heimteams sein. Friedrichshafen machte kaum Fehler, stand sicher in Annahme und Block und war auch in der Verteidigung eine Klasse besser als der Gegner. 8:5 stand es zur ersten technischen Auszeit, zur zweiten lagen die Häfler dank eines Asses des gerade eingewechselten Scott Kevorken mit sechs Punkten in Führung (16:10). Idi kam nun langsam ins Spiel und ab und zu am Häfler Block vorbei, doch die Heynen-Truppe fand auch in schwierigen Situationen Lösungen gegen die Rottenburger Verteidigung. Protopsaltis pritschte sehenswert über den TVR-Block (21:15), Tomas Kocian legte den zweiten Ball hinter sich zum erneuten Satzgewinn in der Paul-Horn-Arena.
Auch den dritten Satz hatten die Häfler fest im Griff. Daniel Malescha machte den achten Punkt (8:5) und von den 2150 Zuschauern waren fast nur noch die mitgereisten 65 VfB-Fans zu hören. MVP Markus Steuerwald reagierte in der Verteidigung eins ums andere Mal glänzend und Zuspieler Tomas Kocian hatte alle Möglichkeiten, seine Angreifer einzusetzen. Beim 20:13 läutete Friedrichshafen mit einer Aufschlagserie von David Sossenheimer den Endspurt ein. Der griechische Außenangreifer Protopsaltis setzte nach einem hart umkämpften letzten Ballwechsel schließlich den Schlusspunkt (25:16).
„Wir hatten das Spiel heute sehr gut unter Kontrolle“, sagte Heynen nach dem Spiel und konnte nachvollziehen, warum Steuerwald zum MVP gewählt wurde. „Unsere Annahme war heute wirklich gut. Ich kann mich kaum an ein Spiel in der vergangenen Saison erinnern, in dem wir so konsequent gespielt haben.“