14. Februar 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist nach einem Sieg gegen Ford Store Levoranta Sastamala weiterhin Spitzenreiter des Pool B der 2018 CEV Volleyball Champions League. In nur 73 Minuten besiegten die Häfler den finnischen Meister mit 3:0 (25:15, 25:13, 25:12) und zeigten vor allem defensiv, dass sie sich den Platz unter den besten zwölf Teams Europas verdient haben. Mit vier Punkten Vorsprung in der Tabelle, vor dem Verfolger aus Ankara, kann Friedrichshafen auch im letzten ausstehenden Spiel nicht mehr von Platz eins verdrängt werden.
Nach 21 gespielten Bällen hatte Sastamalas Trainer Sami Kurttila schon seine zweite und damit letzte Auszeit im ersten Satz genommen. Sein Team lag mit 7:14 zurück und die Häfler David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis, Jakob Günthör, Philipp Collin, Bartlomiej Boladz, Tomas Kocian und Markus Steuerwald ließen keinen Zweifel daran, den Gruppensieg in Pool B schon gegen die Finnen perfekt machen zu wollen. Vor allem in der Paradedisziplin, der Verteidigung, war Friedrichshafen hellwach. Einen fast schon verloren geglaubten Ball rettete Protopsaltis und Sossenheimer münzte ihn in einen Punkt um (9:5). Der griechische Außenangreifer schickte kurze Zeit später ein Ass über das Netz (16:8) und verteidigte erneut einen scharfen Ball des Finnen Urvula mit nur einem Arm (19:10). Fünf Punkte ließen die Häfler noch zu und dann war Schluss mit Durchgang eins. Ein finnischer Aufschlagfehler markierte das 25:15 für den VfB.
Sastamalas Libero Florian Ringseis musste gleich zu Beginn des zweiten Satzes einmal tief durchatmen. Ein Angriff von David Sossenheimer landete direkt auf der Brust des Österreichers und bedeutete das 4:2 für Friedrichshafen. Auch Erik Sundberg hatte allen Grund schwer zu atmen. Der Schwede im Trikot der Finnen war das Lieblingsziel der Häfler Aufschläger – allein drei direkte Punkte erzielte der VfB bis dahin mit dem Service über ihn (8:5). Als dann auch noch Scott Kevorken – dessen Spezialdisziplin als Mittelblocker nicht unbedingt die Verteidigung ist – abwehrte und der VfB einen langen Ballwechsel für sich entschied, tobten die 1545 Zuschauer in der ZF Arena (16:9). Auch wenn Sastamala den Punkt machte, taten sie das fast nie direkt und mit dem ersten Anlauf. Der Häfler Block oder die Abwehr waren fast immer zur Stelle. 23:12 stand es als Andreas Takvam aufs Feld kam und Heynen kurze Zeit später Daniel Malescha ins Spiel brachte. Letzterer machte Druck mit dem Aufschlag, Sastamala machte den Fehler und Satz zwei ging im Schnelldurchgang mit 25:13 an den VfB.
Die schönste Aktion des Spiels ging dann an den Finnen Urvo Sivula, der mit einem beherzten Sprung über die Bande den Ball im Spiel hielt. Den Punkt machte dann allerdings trotzdem Sossenheimer zum 10:4 für den VfB. Der spielte jetzt für die Galerie, kämpfte trotz der komfortablen Führung um jeden Ball und fast alles was die Häfler anfassten gelang. Protopsaltis pflückte im Einerblock Sivula (12:5), Kocian narrte die finnische Abwehr mit einem Leger (17:8) und schon waren es 14 Matchbälle für die Häfler. Der erste war es noch nicht, dann aber der zweite. Der vermutlich Beste aus einer Gruppe von hervorragend aufgelegten Häflern machten dann den Sack zu. Athanasios Protopsaltis trommelte den Ball zum 25:12 ins Feld.
„Das perfekte Spiel gibt es nicht, aber das war heute schon eine ziemlich gute Leistung des Teams“, sagt VfB-Trainer Vital Heynen. „Ich möchte da heute gar keinen herausheben, aber die Abwehr war unglaublich. Sastamala hat angegriffen und angegriffen und wir haben einfach fast alles zurückgebracht.“