21. März 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Für den VfB Friedrichshafen sind seit einer Woche die Berlin Recycling Volleys der größte Gegner. Mittelblocker Philipp Collin hatte noch mit einem ganz anderen Kontrahenten zu kämpfen. Der Nationalspieler litt an einer hartnäckigen Grippe und verbrachte eine Woche statt in der Halle auf dem Sofa. Passend zum Rückspiel in der CEV Champions League (22. März, 20 Uhr live bei laola1.tv) ist Collin zurück beim Team und spricht vorab über Glück, Selbstvertrauen und seine ganz speziellen Leiden zu Hause vor dem Fernseher.
Herr Collin, die wichtigste Frage zuerst. Wie geht es Ihnen heute?
Viel besser. Ich habe am Mittwoch sogar schon wieder mit der Mannschaft trainiert. Ich habe jetzt mit einer hartnäckigen Grippe eine Woche auf dem Sofa gelegen und konnte fast nicht schlucken. Das war nicht schön.
Auf dem Sofa haben Sie sich wahrscheinlich auch die beiden Spiele in Berlin und am Sonntag in Friedrichshafen angeschaut.
Ganz ehrlich? Nein. Das Spiel in Berlin habe ich schon gesehen, weil es das wichtige Champions-League-Spiel war. Aber am Sonntag habe ich das nicht geschafft. Ich weiß gar nicht wie ich das ausdrücken soll, aber ich konnte mir das gar nicht ansehen. Wenn ich weiß, dass eigentlich ich da auf dem Feld stehen müsste, dann schaffe ich das echt nicht. Das ist ein ganz komisches Gefühl für mich.
Sie können also gar nicht sagen, was Ihnen an den Spielen aufgefallen ist?
Zum Spiel in Berlin schon ein wenig. Aber wenn ich Volleyball schaue, dann gucke ich mir das Spiel an und nicht auf die Statistiken. Klar hat Berlin gut aufgeschlagen und wir mussten viel aus dem Halbfeld unsere Punkte machen. Berlin hat einfach hohes Risiko gespielt.
Und Berlin hat jetzt den Druck, immer noch nicht gegen Ihr Team gewonnen zu haben. Trotzdem muss auch der VfB erst einmal gewinnen, um weiterzukommen. Wo ist denn der Druck gerade höher?
Wir haben gar keinen Druck. Warum auch? Wir haben Berlin in dieser Saison schon vier Mal geschlagen. Und wenn wir so spielen wie immer, dann gelingt uns das auch am Donnerstag.
Da spricht wohl die Erfahrung eines Nationalspielers, der auch schon den CEV-Cup gewonnen hat. Aber braucht man in so großen Spielen vielleicht nicht auch ein bisschen Glück?
Mit Glück hat das nichts zu tun. Wir sind, wie immer, gut vorbereitet. In unseren Köpfen gibt es gerade nichts anderes als „Berlin“. Sicher sind internationale Spiele etwas Besonders, aber wir sind fokussiert.
Fokussiert sind Sie, aber sind Sie auch schon so fit, dass Sie nach der Pause am Donnerstag auflaufen können?
Ich war so heiß darauf, endlich wieder in die Halle zu kommen. Ich habe keine Schmerzen mehr und ich bin wieder gesund. Nur die Woche auf dem Sofa kratzt ein wenig an der Kondition. Einfach Rumliegen geht gar nicht für mich. Aber ich bin bei 95 Prozent meiner Leistungsfähigkeit, würde ich mal sagen. Und deshalb ist die Antwort „ja“ – ich bin fit für die Partie gegen Berlin.