24. März 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen beendet die Hauptrunde der 1. Volleyball Bundesliga ohne Niederlage und ohne Punktverlust auf dem ersten Tabellenplatz. Mit 3:0 (25:22, 25:20, 25:20) gewannen die Häfler ohne den werdenden Vater Markus Steuerwald ihr letztes Spiel vor den Playoffs gegen die SVG Lüneburg. Beste Spieler wurden bei Lüneburg Ryan Sclater und bei Friedrichshafen Martin Atanasov mit 14 Punkten. Schon am kommenden Mittwoch (28. März, 20 Uhr) geht es für die Häfler mit den Viertelfinalspielen in der Liga weiter. Zuhause trifft der VfB im ersten Spiel der Serie „best of three“ gegen den Achtplatzierten Volleyball Bisons Bühl.
Manchmal gibt es eben doch wichtigere Dinge als Volleyball. Markus Steuerwald war nicht mit nach Lüneburg gereist. Während seine Kollegen in der Gellersenhalle um Punkte kämpften, blieb der Libero bei seiner Frau, die ihr erstes gemeinsames Kind erwartet. Vital Heynen nahm dies zum Anlass neue Experimente zu machen. Athanasios Protopsaltis zog sich das Trikot des Liberos über. Thilo Späth-Westerholt ging – wie schon im Ligaspiel gegen Berlin – als Außenangreifer ans Netz. Und auch mit Jakob Günthör, Scott Kevorken, Martin Atanasov, Tomas Kocian und Daniel Malescha bot der Belgier keinen Spieler aus der Startaufstellung des Champions-League-Spiels vom vergangen Donnerstag auf.
Doch auch in dieser Zusammensetzung funktionierte das Häfler Spiel. Atanasov holte die erste Zwei-Punkte-Führung (7:5) und Günthör schickte Lüneburg mit einem Ass in die erste technische Auszeit (8:5). Auch Scott Kevorken, der in diesem Jahr von Lüneburg an den Bodensee gewechselt war, hatte für seine Ex-Kollegen einen Blockpunkt (11:8) und ein Ass (13:9) im Gepäck. Schwierigkeiten bekam Friedrichshafen dann aufgrund der Aufschläge der Nordlichter. Zwei Angaben der Lüneburger rutschen Späth-Westerholt durch, Protopsaltis baggerte direkt zum Gegner und das Heimteam war in Führung (18:19). Als Malescha im Block hängen blieb (19:21), hatte Lüneburg die Chance, machte aber Fehler und der VfB glich aus (22:22). Starke Aufschläge des eingewechselten Sossenheimer brachten die Chancen für Atanasov, der zwei Satzbälle für sein Team sicherte. Günthör nahm sich ein Herz und blockte zum 25:22 für den VfB.
Zu Beginn von Satz zwei hatte Friedrichshafen die Annahme wieder im Griff und damit auch den Gegner. Zwar brachte Lüneburg viele Häfler Angriffe zurück, schlussendlich fand der Tabellenerste aber doch eine Lösung. Atanasov punktete mit Gewalt zum 6:3, Malescha erhöhte kurze Zeit später mit Gefühl auf 11:6. Während Lüneburgs Zuspieler Adam Kocian viele Meter machen musste, um seine Angreifer zu bedienen, hatte sein Bruder und Pendant auf Häfler Seite – Tomas Kocian – mehr Zeit, um jetzt auch seine Mittelblocker öfter in Szene zu setzen (14:9, 17:13). Als Malescha zum 20:14 blockte war der zweite Satz fast schon in trockenen Tüchern. Matthias Pompe drosch schließlich seinen Angriffsball zum 25:20 für Friedrichshafen ins Seitenaus.
Lüneburg kam wacher aus der Zehn-Minuten-Pause und war mit zwei Assen und einem Blockpunkt deutlich aggressiver als der Gast vom Bodensee (2:6, 5:8). Bis zum 12:12 dauerte es, ehe die Häfler den Rückstand egalisieren konnten. Friedrichshafen stand jetzt stabiler in der Defensive und nahm wieder das Heft des Handelns in die Hand. Heynen wechselte Collin ein, der besorgte mit einem Ass die erste Führung (19:18) und Kevorken erhöhte mit einem direkten Aufschlagpunkt, ehe Späth-Westerholt mit viel Auge den Block anschlug. Letzterer war es auch, der den Deckel auf das Spiel machte. Mit einem Ball diagonal ins Feld beendete der Häfler das Spiel (25:20).
„Wir haben genau so gespielt, wie wir das die gesamte Saison über schon erfolgreich machen“, sagte Heynen nach dem Spiel. „Egal wer auf dem Feld steht, er verfolgt unser Konzept und kann in jeder Situation helfen.“