25. April 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Über 40 Spiele haben die Volleyballer des VfB Friedrichshafen in den Knochen und die wichtigsten Spiele des Jahres stehen noch bevor. Maximal fünf Mal treffen die Häfler noch auf die Berlin Recycling Volleys, ehe der deutsche Volleyballmeister 2018 fest steht. Vor dem Auftakt in die Finalserie am Donnerstag (26. April, 20 Uhr live bei sportdeutschland.tv) hat VfB-Außenangreifer David Sossenheimer über den Häfler Teamgeist, den Mythos Hybridaufschlag und über den unbedingten Willen seiner Mannschaft gesprochen.
Herr Sossenheimer, es heißt immer, Berlin habe die besseren Spieler und Friedrichshafen das bessere Team. Jetzt haben Robert Kromm und Co vor dem Abflug an den Bodensee noch auf Teambuilding beim Lasertag gesetzt. Haben sie auch etwas gemacht?
(lacht) Naja, wir waren vergangenen Freitag mit allen aus dem Team und dem Team drum herum auf Simon Tischers Terrasse zum Grillen. Das war ganz schön und auch vielleicht ein wenig entspannter als das Rumgerenne beim Lasertag.
Die Frage war auch nicht ganz ernst gemeint. Sie haben also die spielfreie Woche nicht nur zum Training genutzt?
Nein, wir waren ganz froh, dass wir nach diesen vielen Spielen auch etwas Zeit bekommen haben, um Kraft für die Finalserie zu tanken. Das tolle Wetter in den vergangenen Tagen war da auch nicht ganz verkehrt. Mit den Sonnenstrahlen im Gesicht ist es ein ganz anderes Gefühl in die Halle zu gehen, als wenn es kalt und regnerisch ist. Ich weiß, dass wir im Halbfinale gegen Haching nicht ganz frisch gewirkt haben. Aber das Training in den letzten Tagen war wieder sehr gut.
Apropos Training: die Volleyballwelt hat bei Ihrer Mannschaft eine Achillesverse ausgemacht – den Hybridaufschlag. Das ist ein Aufschlag, von dem keiner so recht weiß ob er jetzt schnell als Sprungaufschlag oder als Flatterball über das Netz kommt. Machen Sie sich Sorgen, dass Berlin da Lunte gerochen hat?
Zaksa hat das gegen uns ganz gut gemacht. Da fiel entweder der Floataufschlag kurz nach dem Netz wie ein Stein herunter, oder es kam ein Geschoss an. Das wusstest Du nicht. Allerdings brauchst Du dazu einen hervorragenden Float und einen sehr guten Sprungaufschlag. Haching hat das zum Beispiel auch versucht und wir haben trotzdem alles in der Annahme weggepritscht. Ich versuche diesen Hybrid auch immer wieder und weiß, dass es wirklich schwierig ist. Deshalb muss erst einmal eine Mannschaft kommen, die das so wie Zaksa umsetzen kann.
Also keine großen Überraschungen beim Duell der Giganten?
Ich denke nicht. Wir bereiten uns so auf Berlin vor wie wir das immer getan haben. Und das hat bislang ja auch ganz gut funktioniert. Berlin wird im Aufschlag draufhauen und wir müssen dagegen bestehen.
Fünf Mal waren sie in dieser Saison schon erfolgreich. Warum hat es denn eigentlich immer geklappt?
Ganz ehrlich? Das habe ich mich auch schon öfter gefragt. Nach diesen Spielen lag ich auch schon abends im Hotelzimmer und habe das mit Jakob diskutiert. Die Ergebnisse waren ja meistens knapp und wir haben Berlin nicht aus der Halle geschossen. Vielleicht spielen wir einfach in den entscheidenden Momenten ein bisschen cleverer als Berlin.
Sie haben die Chance deutscher Meister zu werden. Im vergangenen Jahr hatten Sie die auch schon und sind Berlin knapp unterlegen. Warum passiert das dieses Jahr nicht?
Vor der Saison haben sich 13 Spieler getroffen und klar ein Ziel formuliert: wir wollen deutscher Meister werden. Dafür haben wir diese Saison gespielt. Dieses Jahr sind es mindestens drei Spiele und es ist nicht nach zwei Niederlagen plötzlich alles vorbei. Mehr Spiele bringen den größeren Vorteil für die vermeintlich bessere Mannschaft. Die meisten von uns haben so eine Finalserie jetzt schon gespielt und ein bisschen Erfahrung gesammelt. Das alles wird uns helfen, dass wir unser Ziel in diesem Jahr erreichen können.