26. April 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach der ersten Begegnung gegen die Berlin Recycling Volleys liegt der VfB Friedrichshafen in den Playoffs mit 0:1 zurück. Die Häfler verloren am Donnerstagabend mit 1:3 (25:22, 21:25, 22:25, 19:25) gegen den Hauptstadtclub. Nach einem sicheren ersten Durchgang riss beim Team von Vital Heynen Mitte des zweiten Satzes der Faden. Als beste Spieler wählten die Trainer Kyle Russell für Berlin und Simon Tischer für Friedrichshafen. Das zweite Spiel der Serie „best of five“ findet kommenden Sonntag (29, April, 15 Uhr) in Berlin statt.
Andreas Takvam, Philipp Collin, David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis, Bartlomiej Boladz, Simon Tischer und Markus Steuerwald wussten gleich beim ersten Punkt, was sie an diesem Abend von den Berlinern zu erwarten hatten. Philipp Collin kassierte gleich beim ersten Ball den Block gegen Okolic (0:1) und Pujol schlug so stark auf, dass auch Sossenheimer mit einem Notangriff im Block von Carroll hängen blieb (2:3). Boladz hatte das Team von Stelian Moculescu aber scheinbar vergessen. Der Pole punktete – meist nur gegen einen Einerblock – nach Lust und Laune (3:3, 8:8).
Das Spiel war lange ausgeglichen. Friedrichshafen verteidigte besser und machte weniger Fehler. Die Berliner hatten vor allem aus dem Hinterfeld und durch die Mitte Erfolg. Sossenheimer flog in der Abwehr sehenswert und Carroll konnte den nächsten Angriff nur neben die Linie setzen. (13:11). Eine Flugeinlage später – dieses Mal von Protopsaltis – nahm sich Kapitän Tischer ein Herz und drosch den Ball Okolic an die Finger und von da ins Aus (20:17). Kromm blockte Boladz (20:19), Takvam pflückte sich Carroll (21:19) und erneut war es Berlins Kapitän Kromm, der mit einem Ass den Ausgleich schaffte und das nächste Service neben die Linie setzte (23:22). Sossenheimer einmal mit Gefühl zum Satzball (24:22) und Boladz, der Tischers Abwehr verwandelte, machten dann den Deckel auf diesen lange Zeit knappen Satz (25:22).
Moculescu hatte genug gesehen – zumindest von seinem Diagonalangreifer Paul Carroll. Kyle Russel kam ins Spiel und Sossenheimer wehrte gleich einmal mit der Schulter ab, um den Angriff ins Feld der Berliner zu schummeln (6:2). Der amtierende Meister robbte sich allerdings mit starken Blocks von Russell und einen stabilen Angriff heran (12:10, 16:15). Moculescus Truppe wirkte jetzt stabiler – ein Vigrass-Ass und ein Punkt von White zwangen Vital Heynen zur Auszeit und zur Einwechslung von Tomas Kocian für Tischer (16:18). Es fehlten zwei gelungene Abwehraktionen. David Sossenheimer hatte diese heute für sich verbucht, verwandelte gleich hinterher und Takvams Block ließ die Häfler wieder führen (19:18). Moculescu sprang im Viereck und Russell im Block höher als Protopsaltis. Nun lag Berlin mit 23:21 in Front. Und nochmal Russell – dieses Mal gegen Boladz brachten den Satzausgleich (21:25).
Die Häfler hatten etwas den Fokus im Angriff verloren und Simon Tischer wollte sich den mit seinem Mittelblocker Philipp Collin zurückholen. Immer wieder fand er Collin, der punktete. Berlin blieb aber dran (7:5, 14:13). Es blieb knapp, dann kam Berlins Zuspieler Pujol zum Aufschlag. Erst servierte er hart auf die Grundlinie. Dann kam ein kurzer Ball, den Friedrichshafen im Angriff aber nicht verwerten konnte. Noch ein harter Aufschlag als Ass und ein weiterer kurzer mit anschließenden Angriffsfehler von Boladz sorgten für eine komfortable Führung von Kromm und Co. (22:18). Heynen brachte Günthör und Malescha im Aufschlag, der allerdings vergab (19:23). Berlin war in der entscheidenden Phase des Satzes wacher und machte – im Gegensatz zur Mitte des Satzes – keine Fehler, sondern Druck im Aufschlag. Kromm vergab den ersten Satzball, White machte es dann besser und verwandelte aus dem Hinterfeld zum 25:22.
Friedrichshafen war jetzt von der Rolle und Berlin setzte weiter dort an wo sie aufgehört hatten. Neun Blocks hatten die Gäste bis zu diesem Zeitpunkt – die Häfler hatten zwei. Während Berlin seine Aufschläge mit Präzision traf, machte Heynens Truppe Fehler über Fehler. Nach zwei Blocks von Russell gegen Boladz und Sossenheimer führte Berlin mit 6:2. Collins Aufschlagfehler besorgte das 16:10 für den Tabellenzweiten der Normalrunde. White machte es mit einem Pipe ins Aus noch etwas spannend (16:19), allerdings stellte Kromm mit einem Ass den alten Abstand wieder her (16:22). Zwei Matchbälle brauchte Berlin, dann riskierte Malescha alles im Aufschlag und vergab. Berlin gewann Satz vier mit 25:19 und führt damit in der Serie mit 1:0.
„Die Entscheidung kam im zweiten Satz. Da haben wir Russell ins Spiel kommen lassen und dann war es das“, sagt VfB-Trainer Vital Heynen. „Berlin hat das aber dann auch sehr gut gemacht. Kompliment. Jetzt ist das erste Spiel weg und es ist noch mehr Spannung drin. Am Ende ist der Meister, der drei Spiele in der Serie gewinnt.“