27. April 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In den Playoffs um die deutsche Volleyballmeisterschaft geht es Schlag auf Schlag. Nach der Niederlage der Häfler Volleyballer am vergangenen Donnerstag haben sie schon am Sonntag (29, April, 15 Uhr) in Berlin die Chance auf Wiedergutmachung. Kapitän Simon Tischer ist sich sicher, dass diese auch gelingen kann. Schließlich habe sein Team nicht gegen einen übermächtigen Gegner verloren, sondern selbst die Partie aus der Hand gegeben.
Bis Mitte des zweiten Satzes lief eigentlich alles wie immer. So wie es die fünf Spiele gegen die Berlin Recycling Volleys zuvor auch gelaufen war. Lange Zeit lieferten sich die Kontrahenten ein Duell auf Augenhöhe und im entscheidenden Moment hatten die Häfler den besseren Punch. Sie verteidigten gegen Berlin und machten die wichtigen Punkte zum Ende des Satzes. Oder aber Tischer und Co blockten ihre Gegenüber und holten die Sätze und Spiele nach Hause.
Am Donnerstag lief es anders herum. Berlin hatte beim 1:3 aus VfB-Sicht den längeren Atem. Den Kapitän grämt dabei, dass seine Mannschaft nicht gegen einen Übergegner verloren, sondern selbst das Spiel aus der Hand gegeben hat. „Berlin hat auch nicht überragend gespielt, aber wir waren nicht gut genug“, sagt Tischer und findet dennoch einen positiven Aspekt. „Das bedeutet allerdings auch, dass wir in Berlin gewinnen können, wenn wir anders auftreten. Und das werden wir sicher auch tun.“
Die Statistik zeigt die Knackpunkte deutlich. Mit zwölf zu drei Blockpunkten und acht zu null Assen war Berlin in Sachen Attacke überlegen. Besonders 14 Aufschlagfehler in vier Sätzen sind für den VfB Friedrichshafen unter Vital Heynen viel und am Ende eben zu viel gewesen. „Das ist nicht unser Spiel, dass wir mit hohem Risiko ans Werk gehen und dann viele Fehler machen“, weiß auch Tischer. „Wir müssen zu unserem Spiel zurückfinden.“
Das bedeutet, sicher zu spielen, keine Fehler zu machen und den Gegner mit Block und Feldabwehr zu zermürben. So eben, wie es die fünf Spiele zuvor auch gelang. Und trotz des kleinen Schockmoments ist so viel noch nicht passiert. Drei Siege braucht der zukünftige deutsche Meister für den Titel. Der Weg dorthin ist für die Häfler weiter offen. „Wir haben das erste Spiel analysiert und wissen, welche Dinge wir ändern müssen“, so Tischer, der ein anderes Auftreten seines Teams verspricht. „Wenn wir in Berlin gewinnen, dann ist alles wieder ausgeglichen und das Rennen weiter offen.“
An den Fähigkeiten des Teams soll es nicht liegen. Das hat der VfB in dieser Saison schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und auch am Willen zum Sieg lässt der Kapitän keine Zweifel. „Diese Frage stellt sich gar nicht. Für diesen Titel haben wir die ganze Saison gespielt“, sagt er. „Nach dieser Saison sind alle müde, auch die Berliner. Aber das Ereignis Finale macht das mehr als wett.“ Nach Berlin fährt das bis Donnerstag in der Liga ungeschlagene Team mit breiter Brust. Denn das Ziel ist weiterhin die Meisterschaft.