29. April 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen verliert auch das zweite Spiel in den Playoffs um die deutsche Volleyballmeisterschaft gegen die Berlin Recycling Volleys. Die Häfler unterlagen in Berlin mit 2:3 (25:19, 27:29, 20:25, 25:17, 11:15) und stehen nun vor dem Heimspiel am kommenden Mittwoch in der ZF Arena mit dem Rücken zur Wand. Berlin fehlt noch ein Sieg zum Titel. Friedrichshafen muss dafür alle drei noch möglichen Spiele für sich entscheiden.
Es sollte ein anderes Spiel werden als noch am Donnerstag in der ZF Arena. Zumindest zu Beginn. David Sossenheimer, Athanasios Protopsaltis, Andreas Takvam, Philipp Collin, Bartlomiej Boladz, Simon Tischer und Markus Steuerwald hielten von Beginn an das Heft des Handelns in der Hand. Im Gegensatz zu Spiel eins machten sie kaum Fehler, standen sicher in der Feldabwehr und hatten in Boladz den Angreifer gefunden, der fast traumwandlerisch sicher die Punkte machte (8:6, 14:10).
Berlins Stelian Moculescu hatte genug gesehen – zumindest von Robert Kromm. Der hatte sich erst von Protopsaltis im Aufschlag foppen lassen und schlug schließlich im nächsten Ballwechsel seinen Angriff in Tischers Block. Marshall bekam das Vertrauen, Russell kam für Carroll und setzte gleich sein erstes Service hinter die Grundlinie (19:14), während der amtierende Pokalsieger ruhig zu Ende spielte. Die zwei letzten Punkte im Satz machte dann Berlin für die Häfler. Mit einem Netzfehler von Zuspieler Pujol und dem Aufschlagfehler von Okolic war Durchgang eins Geschichte (25:19).
Die Berliner erwischten den stärkeren Start in Durchgang zwei und wurden für ihr Risiko belohnt. Mit 8:4 gingen die Volleys in Führung und hielten diesen Vorsprung bis zu Whites Aufschlagfehler zum 10:13. Heynen wechselte doppelt mit Tomas Kocian und Daniel Malescha für Tischer und Boladz. Malescha blockte gleich den ersten Ball und zwang Okolic zum Angriffsfehler (14:15). Seite an Seite gingen die Teams jetzt – in einem zerfahrenen Spiel mit Aufschlagfehlern auf beiden Seiten. Erst Takvam brachte seinen Service ordentlich über das Netz und machte damit den Ausgleich zum 21:21. Beim 26:25 hatten die Häfler sogar Satzball, doch Berlin wehrte ab. Ein starker Aufschlag von Okolic und ein Block von Russell brachten schließlich die Entscheidung für die Gastgeber (27:29).
Es blieb dabei. Beide Teams machten Fehler. White setzte seinen Aufschlag ins Netz, Russell schlug erst ins Aus und dann in den Block von Protopsaltis (5:3, 7:5). Aber auch der für Collin gekommene Jakob Günthör verschlug und Protopsaltis landete mit seinem Hinterfeldangriff zum 11:11 im Berliner Block. Vital Heynen brachte erneut Malescha und Kocian, beim 14:16 wechselte der Belgier Tischer und Boladz zurück. Auf 16:16 ging es noch heran, ehe Okolic Boladz blockte (16:18), Günthörs Angriff sein Ziel verfehlte (16:19) und die Häfler ihre Chancen zum Break liegen ließen. Vigrass blockte Collin, der für Günthör zurückkam und Russell punktete mit dem Aufschlag direkt zum Satzball (24:19). Marshall vollstreckte einen langen Ballwechsel (25:20) und Berlin führte 2:1 in Sätzen.
Okolic musste vom Feld. Dafür war bei Friedrichshafen Jakob Günthör jetzt warm gelaufen. Zwei Mal blockte der längste Häfler und Kromm kam für Marshall zurück aufs Feld (3:2, 9:6). Pujol musste Kühner weichen, als Berlin sogar 7:13 zurück lag. Friedrichshafen war dank einer stabilen Defensive und einer besseren Chancenverwertung auf Tiebreak-Kurs (15:8). Auch Malescha kam im Angriff besser mit dem Berliner Block zurecht (18:9). Jakob Günthör blockte nicht nur erfolgreich, sondern schickte auch noch zwei Asse in Richtung BRV-Libero Luke Perry (19:9). Berlin robbte sich wieder heran, aber der VfB rettete den Vorsprung ins Ziel. Malescha und Günthör blockten in Personalunion ihr Team in den Entscheidungssatz (25:17).
Und der beginnt mit Chancen für Friedrichshafen zu kleinen Breaks, die sie allesamt liegen lassen. Malescha hält die Häfler im Spiel (2:2, 4:4), aber Berlin setzte den Zwischenspurt an. Protopsaltis verlor das Drückduell gegen Pujol und Russel schlug das Ass. Mit 8:5 für die Volleys wechselten die Teams die Seiten. Okolic kam im Entscheidungssatz bei Berlin aufs Feld zurück und blockte Malescha zum 6:10. Einen übersehenen Berliner Netzfehler später (9:13) und Vigrass, der den Ball im Stile eines Basketballers ins Häfler Feld drückte (10:14), hatte Berlin Matchbälle. Noch einmal Vigrass und der machte den Sack dann zu. Berlin holte sich Satz fünf mit 15:11 und führt nun die Serie mit 2:0 Spielen an.
„Wir haben besser als am Donnertag gespielt“, sagte Heynen nach dem Spiel. „Aber Berlin hat auch besser gespielt. Wir wussten, dass es sehr schwierig wird, haben uns aber gut herangekämpft. Jetzt wollen wir am Mittwoch daheim gewinnen, dann sehe ich die Serie wieder komplett offen.“