30. April 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Drei Siege brauchen die Häfler Volleyballer noch, um Meister zu werden. Den ersten davon wollen und müssen Sie am Mittwoch (2. Mai, 20 Uhr) in der ZF Arena einfahren. Die Mannschaft, die Berlin schon fünf Mal in dieser Saison geschlagen hat, gibt deshalb auch nach zwei Niederlagen in den Finals so schnell nicht auf. Erst Recht nicht nach der Wundersaison 2014/2015, als ein schon abgeschriebener VfB mit Thilo-Späth-Westerholt noch den Titel holte.
Jede Geschichte braucht ihre Helden. Und die wollen bekanntlich herausgefordert werden. Die Herausforderung für den VfB Friedrichshafen ist in Person der Berlin Recycling Volleys schon da. Zu Helden müssen die Häfler erst noch werden. Schließlich sollten sie nach zwei Niederlagen in Folge jetzt am Mittwoch gewinnen, um das Rennen um die Playoffs weiter offen zu halten. „Wir lassen auf jeden Fall nicht die Köpfe hängen“, sagt Thilo Späth-Westerholt ein paar Stunden nach dem Auftritt in Berlin. „Wir müssen weiterhin drei Spiele gewinnen. Auch wenn das jetzt nicht einfacher geworden ist.“
Thilo Späth-Westerholt kennt solche Situationen. 2014/2015 ging es ihm zumindest ähnlich. Er ist der einzige Spieler in Heyens Aufgebot, der damals noch beteiligt war, als die Häfler das letzte große Ding gegen Berlin drehten. Damals war Simon Tischer verletzt, die Mannschaft hatte nach einer 1:0-Führung zwei Mal verloren und fuhr nach Berlin, um im vierten Spiel noch einmal alles zu mobilisieren. „Wir wollten alles oder nichts spielen, daran erinnere ich mich noch ziemlich gut“, erzählt der dienstälteste Spieler im VfB-Kader. „Wir lagen im fünften Satz sogar 11:13 hinten und haben das noch gedreht. Das war schon ein super Gefühl.“
Ein ähnliches „super Gefühl“ hatte Späth-Westerholt dann ein paar Tage später in der ZF Arena. Spiel fünf war ausverkauft. Die Arena platzte fast aus allen Nähten. Schon beim Betreten dieser Kulisse wussten beide Teams, dass nur eine Mannschaft deutscher Meister werden konnte. So wünscht sich Thilo Späth-Westerholt das auch für Mittwoch. „Berlin hat am Sonntag vor 7500 Zuschauern gespielt. Das pusht das Heimteam schon“, sagt er und wünscht sich außer einem Sieg am Mittwoch nichts mehr als eine volle Halle. „Ich wäre vielleicht sogar echt ein bisschen enttäuscht, wenn wir die Unterstützung nicht bekommen würden. Ich weiß, dass wir die brauchen und dass die Mannschaft sich das verdient hat.“
„Auf Augenhöhe“ seien die Mannschaften in den Playoffs unterwegs, sagt er. „Da entscheiden Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage“ – eben wie am Sonntag in Berlin. Die Halle tobte und Berlin holte sich den Sieg. Toben kann die volle ZF Arena auch. So wie sie das schon 2014/2015 getan hat. Jede Geschichte braucht eben ihre Helden. Und das Publikum kann seine Spieler eben zu solchen machen. Durchhalteparolen sind das nicht. Thilo Späth-Westerholt glaubt mit Hilfe der Fans wirklich noch daran: „Wir brauchen nur einen Sieg in dieser Serie und dann ist alles möglich“.