09. Mai 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist deutscher Vizemeister. Der Supercup- und Pokalsieger verlor das entscheidende fünfte Spiel in der ausverkauften ZF Arena mit 0:3 (20:25, 17:25, 22:25). Die Häfler fanden am Mittwochabend kein Mittel gegen die starken Aufschläge und Angriffe der Berliner. Als Vizemeister qualifiziert sich das Team von Cheftrainer Vital Heynen neben Berlin auch im kommenden Jahr als zweites deutsches Team für die CEV Champions League.
Spiel Nummer fünf setzte da an, wo das vierte aufgehört hatte. Athanasios Protopsaltis, David Sossenheimer, Philipp Collin, Andreas Takvam, Daniel Malescha, Tomas Kocian und Markus Steuerwald waren mit Berlin auf Augenhöhe und vor allem Takvam und Malescha machten die Punkte (2:2, 4:4). Schnell zeigte sich aber der Unterschied in diesem Durchgang. Berlin schlug mit viel Druck auf und nutzte die anschließenden Chancen im Angriff. Friedrichshafen war – bis auf Kocians Ass zum 7:8 – sehr zaghaft.
Als Simon Tischer und Bartlomiej Boladz kamen, bäumten sich die Häfler noch einmal auf. Sossenheimer setzte sich zwei Mal in Folge gegen den Dreierblock durch (16:19, 17:19) und auch Libero Markus Steuerwald holte sich nun Bälle in der Abwehr. Berlin machte in dieser Phase dann allerdings sogar ohne Zuspieler Pujol auf dem Feld die Punkte (18:23). Daniel Malescha kam zurück, ging an die Linie und bereitete noch einen Breakpunkt von Sossenheimer vor. Das nächste Service war aber zu lang (25:20) und somit Berlin mit 1:0 in Führung.
Die fast 4000 Zuschauer peitschten ihr Team in den zweiten Durchgang, allerdings waren die Häfler nun gänzlich von der Rolle. Zum 1:6 gelang Sossenheimer der erste Punkt und diesem Rückstand lief das Team vom Bodensee bis zum Ende hinterher. Die Feldabwehr funktionierte kaum und die Angriffe des VfB landeten immer wieder im Berliner Block (4:11, 13:20). Die Hauptstädter waren zu dieser Zeit das bessere Team mit dem konstanteren Spiel. Okolic servierte noch ein Ass (13:22), Takvam blockte White aus dem Hinterfeld (14:22), ehe Malescha ohne Berliner Ballberührung seinen Angriff hinters Feld setzte (17:25).
Der VfB war auf der Suche nach dem Selbstvertrauen und gleich den ersten Ball donnerte Protopsaltis aus dem Hinterfeld zum 1:0. Tischer machte es zum 4:5 selbst und auch Pujol versuchte das – vergeblich (6:7). Die Häfler bekamen ihre Chancen, nutzten sie nicht und Berlin war zur Satzmitte erneut eiskalt. Vigrass blockte, ehe Kromm das Ass zum 11:14 servierte. Sossenheimer war der stabilste Angreifer beim VfB, doch auch der junge Deutsch blieb dann in Carrolls Block hängen (13:18). Mit starker Abwehr von Daniel Malescha und einem Block gegen Carroll hielt sich Friedrichshafen noch im Spiel (17:19, 20:22), doch Berlin spielte zu Ende. Mit vollem Risiko versuchte Sossenheimer im Aufschlag alles. Das Service segelte aber ins Aus (22:25) und zur Meisterschaft für Berlin.
„Berlin war heute klar besser“, sagte Vital Heynen nach dem Spiel. „Sie haben unser Spiel heute angenommen und das sehr gut gemacht. Gratulation an Berlin.“
Ein sichtlich angefasster Simon Tischer bedankte sich nach dem letzten Spiel seiner Karriere bei den Zuschauern und seiner Mannschaft und gratulierte gleichzeitig Berlin zum Gewinn der Meisterschaft. „Das Wichtigste in meiner Karriere waren immer die Fans und ich werde Euch nie vergessen“, sagte Tischer. „Die Mannschaft wird aus diesem Spiel heute lernen und sicher nächste Saison noch stärker zurückkommen.“