11. Mai 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Vor etwa 350 Fans feierten die Häfler Volleyballer am Donnerstagnachmittag den Abschluss einer tollen Saison mit Supercupsieg, dem DVV-Pokal und der Vizemeisterschaft in der Bundesliga. Während die meisten Spieler nach diesem Fest zu ihren Nationalmannschaften aufbrechen, ist für einen anderen Schluss mit Profisport. Kapitän Simon Tischer hängt nun offiziell die Volleyballschuhe an den Nagel.
Eigentlich hatte VfB-Kapitän Simon Tischer gedacht, den emotionalen Teil seiner Verabschiedung vom Profisport hätte er direkt nach Spiel fünf der Finals hinter sich gebracht. Diese Rechnung hatte Tischer aber ohne die Fans, seine Mitspieler und ohne die Mitarbeiter der Geschäftsstelle gemacht. Bei der offiziellen Verabschiedung der Mannschaft auf dem Gelände des Vereins am Stadion bekam Tischer sein Trikot mit der Nummer 10 in Übergröße überreicht, das ab der kommenden Saison unter dem Dach der ZF Arena hängen wird.
Die größte Überraschung aber war wohl ein Film, der noch einmal die Stationen von Tischers Karriere nachzeichnete und viele ehemalige Weggefährten zu Wort kommen ließ. Beim Anblick der Jugendtrainer und ehemaligen Mitspieler kamen dem 36-Jährigen einige Tränen. „Das war gestern schon sehr emotional“, sagte Tischer. „Heute war es fast nochmal ein bisschen schlimmer. Ich kann mein Gefühl gerade ganz schlecht beschreiben. Ich bin einfach sehr stolz.“
Auch Axel Kiefer, Geschäftsführer der Zeppelin Systems GmbH, hatte nur lobende Worte für den Kapitän übrig. Er sprach von Tischers „Einsatz auf und neben dem Feld“ und war als Vertreter des Hauptsponsors auch zufrieden mit der Saison des amtierenden Pokalsiegers. Kiefer und Tischer werden sich auch nach der sportlichen Karriere des Ausnahmeathleten weiter begegnen. Tischer wird ab Juni seine zweite Karriere bei Zeppelin starten.
Neben Kiefer wollte sich allerdings auch die Stadt Friedrichshafen die Dienste des Zuspielers sichern. Bürgermeister Andreas Köster hatte sich zwar immer noch nicht davon erholt, „dem falschen Trainer die Meisterblumen übergeben“ zu haben, lud Simon Tischer allerdings dazu ein, die Entwicklung von Sportprojekten in der Stadt als Berater mitzugestalten.
Mit viel Applaus feierten die Fans anschließend das ganze Team, das sich mit einer fast perfekten Saison den Supercup, den DVV-Pokal und die Vizemeisterschaft sicherte. Der neue VfB-Geschäftsführer Guido Heerstraß war beeindruckt von der Leidenschaft, die die Mannschaft zum Saisonfinale an den Tag legte. „Die Stimmung in der Halle war beim fünften Spiel herausragend“, lobte er auch die Fans. „Diese Mannschaft hätte es verdient gehabt, dass die Arena auch vorher schon ausverkauft gewesen wäre.“
Vital Heynen war zu diesem Zeitpunkt schon bei der polnischen Nationalmannschaft. Und auch die Spieler brechen in den kommenden Tagen in ihre Heimat oder zu ihren Nationalteams auf. Die deutschen Nationalspieler können sich zum Beispiel noch bis Montag am schönen Bodenseewetter erfreuen. Dann werden sie im Leistungszentrum in Kienbaum erwartet.