31. Oktober 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach einem harten Stück Arbeit bleibt der VfB Friedrichshafen auch nach fünf Spielen in der noch jungen Saison ungeschlagen. Mit 3:2 (22:25, 25:21, 26:24, 22:25, 15:12) besiegten die Häfler die Helios Grizzlys Giesen und hatten vor allem in der Annahme und im Angriff große Schwierigkeiten mit den tapfer kämpfenden Niedersachsen. Mit diesem Sieg bleibt der VfB Tabellenführer in der 1. Volleyball Bundesliga.
So hatten sich das Jakob Günthör, Philipp Collin, Daniel Malescha, Adrian Aciobanitei, Michal Petras, Jakub Janouch und Markus Steuerwald vermutlich nicht vorgestellt. Das neu formierte Team lag blitzschnell gegen die Helios Grizzlys Giesen mit 2:6 zurück. VfB-Coach Vital Heynen nahm die Auszeit, hatte vor allem mit Aciobanitei Redebedarf und der junge Rumäne setzte die Vorgaben um. Drei Punkte in Folge machte Aciobanitei (4:7, 6:7), ehe Collin mit dem Ass ausglich. Doch rund lief es weiterhin nicht für den frisch gebackenen Supercupsieger.
Ob die frenetisch jubelnden 2113 Giesener Zuschauer oder das Team selbst heißer auf den Satzgewinn waren – schwer zu sagen. Wie ein Aufsteiger spielten die Grizzlys jedoch nicht. Vor allem in der Verteidigung war der Gastgeber zu diesem Zeitpunkt stärker. Und als Zuspieler Filip Palgut dann drei Mal in einem Ballwechsel den zweiten Ball übers Netz bugsierte (10:13) war Heynen außer sich. Nach und nach brachte er Bartlomiej Boladz, Athanasios Protopsaltis und David Sossenheimer. Giesen schwamm allerdings auf einer Welle. Bis zum 17:18 durch Günthör waren die Häfler zwar dran, aber Grizzly Magloire Mayaula durch die Mitte war äußerst effektiv (21:24). Hauke Wagner sicherte seinem Team schließlich den Satzgewinn (22:25).
Heynen blieb bei seiner Truppe und die musste sich bis zum 5:4 durch Boladz gedulden, ehe sie zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung ging. Ungewohnt unsicher agierte in der Folge die Häfler Abwehr und ließ den Aufsteiger erneut ziehen (7:10), ehe Philipp Collin genug hatte. Er schraubte sich zwei Mal hoch, blockte die Giesener Angriffe und holte seiner Mannschaft die Führung (13:12). Boladz baute sie aus (15:12), auch Sossenheimer kam besser ins Spiel (18:15). Mit wachsendem Häfler Druck wurde die Heimmannschaft nervöser. Ein Aufschlagfehler der Grizzlys sorgte schließlich für den Ausgleich in Sätzen (25:21).
4:0 stand es dann recht schnell für die Häfler in Durchgang drei. Günthörs Block besorgte das 10:6. Der VfB schien auf Kurs, doch der Eindruck täuschte. Giesen kämpfte um jeden Ball, der VfB wirkte müde (11:10). Zwar punktete Protopsaltis (13:11) jetzt öfter, aber das Spiel blieb eng. Giesens Diagonalangreifer Michal Krisko hatte sogar noch so viel Schmalz im Arm, dass er mit vier Aufschlägen in Folge drei Punkte vorbereitete und sich zum 17:18 sogar selbst die Führung holte. Es ging hin und her. Erst blockte Günthör (21:19), dann setzte Boladz seinerseits den Ball gegen des Gegners Hände (21:21). Ein umstrittener Blockabpraller von Protopsaltis sorgte für die Häfler Satzbälle (24:22). Doch Jerome Clere foppte erst den Häfler Block und glich dann mit dem Ass zum 24:24 aus. Wieder brauchte es Philipp Collin, der Magloire Mayaula zum erlösenden 26:24 stoppte.
Giesen hatte auch jetzt noch keine Lust zu resignieren. Erst Zuspieler Jakub Janouch schaffte mit einem schnellen zweiten Ball und einem folgenden Ass die erste Führung für sein Team (7:6). Der Tscheche hatte so oder so einen ereignisreichen Arbeitstag. Viel laufen musste Janouch, um seine Angreifer zu bedienen, und die hatten dann Probleme, die Zuspiele zu verwerten. Als Boladz und Sossenheimer in Folge nur den Block trafen, führte Giesen mit 15:13. Die Grizzlys spuckten sich mit zwei Fehlern beim Hinterfeldangriff noch einmal selbst in die Suppe (16:16) und Kopf an Kopf ging es in die Endphase (22:22). Nach einem Ass und zwei Blocks gegen Boladz und Protopsaltis erzwang der Underdog schließlich doch noch den Tiebreak (22:25).
Wieder war es der Fuß auf der Dreimeterlinie der Giesener, der die erste VfB-Führung brachte (5:4). Dann kam Sossenheimer zwei Mal durch, brüllte sich den Frust von der Seele und sah Günthör ebenfalls punkten (6:5, 8:5). Beim 10:6 stand Krisko erneut unerlaubt im Dreimeterraum. Nur beim 12:11 aus VfB-Sicht wurde es noch einmal ungemütlich. Die Häfler behielten aber die Nerven. Jakub Janouch erlöste sein Team mit einem Block zum 15:12.
„Das war nach dem Gewinn des Supercup ein erwartet schweres Spiel“, sagte Heynen nach der Partie. „Wir haben schwach begonnen und uns nach und nach frei gekämpft.“