15. November 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen unterlag am Donnerstagabend den Berlin Recycling Volleys in der 1. Volleyball Bundesliga mit 2:3 (18:25, 25:19, 27:25, 20:25, 8:15). Berlin machte vor 2875 in der ZF Arena zwar viele Fehler, aber in den entscheidenden Momenten auch großen Druck auf die Häfler Defensive. Als beste Spieler zeichneten die Trainer David Sossenheimer für den VfB und Ex-Häfler Jan Zimmermann bei Berlin aus. Berlin und Friedrichshafen liegen nun mit jeweils 13 Punkten an der Tabellenspitze der Volleyball Bundesliga.
Wie auch schon im Supercup vor drei Wochen gehörte die Anfangsphase nicht Athanasios Protopsaltis, David Sossenheimer, Philipp Collin, Jakob Günthör, Bartlomiej Boladz, Jakub Janouch und Markus Steuerwald. Es waren eher die Berliner Adam White und und Benjamin Patch, die den Häflern gehörig zu schaffen machten. Ein Ass von White brachte die erste größere Berliner Führung (8:12) und weil es in der Annahme schwierig war, klickte auch die Häfler Offensive nicht. Boladz traf nur den Block (11:18), kurze Zeit später ereilte Protopsaltis gegen Nicolas Le Goff ein ähnliches Schicksal (11:19). Vital Heynen brachte Martin Krüger und Daniel Malescha. Letzterer nahm sich gleich zwei Mal Berlins Defensive zur Brust (12:19, 13:19). Die Aufholjagd kam zu spät (18:25), aber die Sicherheit im Spiel war nun da.
Mit dem Block von Athanasios Protopsaltis stand es schnell 3:0 für den VfB und Berlin schien sich erneut an den Supercup erinnert. Denn die Hauptstädter machten Fehler. Erst drosch Tuia seinen Aufschlag in die Prärie, dann rutschte dem Franzosen der Ball im Angriff von der Hand (6:4, 9:6). Sossenheimer legte den Ball kurz hinter den Block, Protopsaltis nach einem umkämpften Ballwechsel lang in die Ecke (10:6, 15:10). Das Team von Cheftrainer Vital Heynen hatte nun auch das Selbstvertrauen im Aufschlag zurück. Günthör foppte White (18:11), Berlins Trainer Cedric Enard wechselte fast die gesamte Belegschaft. Ein Aufschlagfehlerfestival auf beiden Seiten später – bei Berlin waren es vier davon in Folge – jagte White seinen Angriff dann in Richtung Tribüne. 25:19 für den VfB.
Ein Feuerwerk war es auch im dritten Durchgang nicht, aber für Heynens Mannschaft das solidere Spiel. Sein Gegenüber Cedric Enard versuchte es mit Russell statt Patch. Doch auch der zweite amerikanische Diagonalangreifer traf selten das Häfler Feld (6:4, 13:11). Friedrichshafen punktete vor allem mit Sossenheimer und Protopsaltis – egal ob schnell über die Außen oder aus dem Hinterfeld (16:13). Während Berlin in Person von Zuspieler Jan Zimmermann den 18. Aufschlagfehler servierte, punktete Collin direkt mit dem Service (20:17). Kurz waren die Hauptstädter noch einmal auf Augenhöhe (21:21, 24:24), dann brauchte es zwei weitere Aufschlagfehler Berlins ehe Boladz clever den heran fliegenden Russell antippte und seinem Team die Satzführung holte (27:25).
Berlin war immer dann gefährlich, wenn es mit Le Goff durch die Mitte ging (9:10), oder aber wenn die risikoreichen Aufschläge ihr Ziel fanden (11:13). Als dann noch Sossenheimers Angriff im Block landete und Protopsaltis Zimmermanns Service nur ins Aus verlängern konnte, war Berlin komfortabel in Führung (12:17). In allen Belangen war Enards Team nun das bessere und machte die Fehler aus den Durchgängen zwei und drei nun nicht mehr. Heynen gab Sossenheimer, Protopsaltis und Günthör eine Pause. Mit Petras, Aciobanitei und Takvam ging es zwar noch einmal näher heran (20:24), aber am Ende musste der fünfte Satz entscheiden.
Berlin nahm den Schwung aus dem vierten Satz mit in den Finaldurchgang. Unter Druck lieg beim VfB wenig zusammen. Nach einer unglücklichen Schiedsrichterentscheidung und einer starken Phase von Nicolas Le Goff lagen die Häfler schon zum Seitenwechsel mit 4:8 im Hintertreffen. Jakub Janouch brachte sein Team mit einer Aufschlagserie in Schlagdistanz (8:10), trotzdem waren die Gäste nicht mehr zu stoppen. Adam White sicherte seinem Team mit einem Ass die zwei Punkte für die Tabelle.
„Natürlich hätte ich lieber 3:2 gewonnen“, sagt VfB-Trainer Vital Heynen. „Aber ich bin froh, dass wir ein richtiges Spiel hatten, um zu sehen wo wir stehen. Berlin und wir sind ziemlich gleich auf, auch wenn wir im entscheidenden Moment nicht clever genug waren.“