07. Dezember 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Das erste von sechs Spielen im Dezember hat der VfB Friedrichshafen erfolgreich absolviert. Am Donnerstagabend gewannen die Mannen von Trainer Vital Heynen mit 3:1 gegen den Ligakonkurrenten SWD powervolleys aus Düren. Keine drei Tage später laufen die Häfler erneut in der ZF Arena auf. Dann zum nächsten Bundesligakracher gegen Verfolger United Volleys Frankfurt am Sonntag (9. Dezember, 17 Uhr live bei sporttotal.tv). Der Champions-League-Neuling hat ebenfalls ein hartes Dezember-Programm und ist zusätzlich von Verletzungssorgen geplagt.
„Es ist jetzt auch einmal an der Zeit, dass ich wichtig werde für das Team.“ Das sagte VfB-Außenangreifer David Sossenheimer nach dem 3:1 Sieg gegen die SWD powervolleys Düren am Donnerstagabend. Sossenheimer hatte kein schlechtes Spiel gemacht. Ganz im Gegenteil. Er räumte schon die vierte MVP-Medaille als wertvollster Spieler ab. Die Fans wählten ihn zwei Mal in Folge zum besten Spieler des Monats. Was er meint? Er habe sich „im Sommer Gedanken gemacht.“ Der junge Nachwuchsspieler, der vor zweieinhalb Jahren an den Bodensee kam, will er nicht mehr sein. „Ich habe jetzt eine andere Stellung im Team“, sagt er. Führungsspieler nennt man das gemeinhin.
Deshalb ging er voran als seine Mannschaft im ersten Satz wackelte und wird das auch am Sonntag tun. Denn dann, 72 Stunden nach dem kräftezehrenden Spiel gegen Düren, kommen die United Volleys Frankfurt in die ZF Arena. Auf eine Massage hatte er sich gefreut nach dem Spiel, wollte kurz in die, seit der Fußball-WM 2014 berühmte, Mertesackersche Eistonne und dann über Frankfurt nachdenken. „Vor dem Spiel gegen Düren war Frankfurt noch gar kein Thema“, sagt er. Über Kräftesparen und taktische Überlegungen kann er nur lachen. „Das ist dieses Jahr so eng in der Liga, dass jeder Punkt zählt“, erzählt Sossenheimer. „Wir haben jetzt die Chance uns von Berlin abzusetzen und müssen auf Tabellenführer Haching Punkte gutmachen.“
Gegner Frankfurt steht auf Rang vier der Bundesligatabelle und hat sechs Punkte Rückstand auf den VfB – bei zwei weniger bestrittenen Partien. Gegen Berlin gewannen die Hessen, gegen Lüneburg schieden sie unglücklich im Pokal aus. Der größte Coup von Trainer Stelian DeRocco war der erstmalige Einzug in die Gruppenphase der CEV Volleyball Champions League. Der Tanz auf drei Hochzeiten forderte aber auch seinen Tribut. Zuspieler Patrick Steuerwald und Mittelblocker Tobias Krick fallen langfristig verletzt aus. Dafür zieht Tomas Kocians jüngerer Bruder Adam in Frankfurt die Fäden. Seit dieser Woche ist auch Neuzugang und WM-Brozemedaillengewinner Maksim Buculjevic beim Team. Veteran Sebastian Schwarz hat vor allem in Europas Königsklasse gezeigt, dass er ein wichtiger Bestandteil des Teams ist.
Ob die Vorbereitung für eine „Spitzenleistung reicht“, weiß UVF-Coach DeRocco nicht. Wie VfB-Trainer Vital Heynen wird er in dieser Saison von phasenweise guten und weniger guten Phasen seines Teams überrascht. Sossenheimer ist derweil am Freitag aus der Eistonne geklettert, um sich mit seiner Mannschaft auf Frankfurt vorzubereiten. Zwei Tage müssen dafür genügen. „Dann schauen wir mal was Frankfurt hier so abzieht“, ist seine ziemlich abgezockte Antwort auf die Frage nach einer Prognose für das Spiel. Abgezockt halt – wie ein Führungsspieler.