22. Januar 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Mittwoch (23. Januar, 19:10 Uhr live bei Sport1 im Free TV) trifft der VfB Friedrichshafen in der Hauptstadt auf die Berlin Recycling Volleys. Nach zwei bisherigen Aufeinandertreffen in der aktuellen Saison steht es nach Siegen unentschieden. Das dritte Duell entscheidet jetzt darüber, wer Ligaprimus Unterhaching an der Spitze auf den Fersen bleiben kann. Selten waren die Vorzeichen einer Begegnung der zwei Volleyball-Schwergewichte so schwierig zu deuten. Denn rund läuft es bei beiden Teams nicht.
Dass das 120. Aufeinandertreffen des VfB Friedrichshafen und der Berlin Recycling Volleys ausgerechnet in der Max-Schmeling-Halle stattfindet, hat schon fast etwas Symbolisches. Denn wie Schmeling, einstiger Boxweltmeister, mussten die Teams vom Bodensee und von der Spree einige Schläge einstecken. Zwei Niederlagen aus drei Spielen in der Champions League, Verletzungspech an allen Ecken und Enden und auch in der Liga hat Unterhaching den beiden Ligadominatoren der vergangenen 20 Jahre vorerst die Show gestohlen. Wer Favorit sein wird am Mittwochabend? VfB-Trainer Vital Heynen hat darauf keine richtig passende Antwort. „Es ist lange her, dass es in dieser Begegnung nicht um den ersten Platz gegangen ist“, sagt er. „In der Liga ist momentan Unterhaching der Favorit. Wir spielen um Platz zwei.“
Am vergangenen Wochenende konnten beide Teams ihre Ligaspiele gewinnen. Friedrichshafen machte das recht souverän mit einem 3:0 über den Tabellenzehnten aus Rottenburg. Berlin tat sich gegen den Tabellenelften und Aufsteiger Giesen mit 3:1 erheblich schwerer. Berlins Manager Kaweh Niroomand lässt sich in einer Berliner Zeitung sogar zu dem „so schlechten Spiel“ zitieren, seine Mannschaft mute „den Fans schon einiges zu“. Zu erklären ist das einerseits mit den Ausfällen von Moritz Reichert und Egor Bogachev, aber auch durch die Routine, die beiden Mannschaften in dieser Saison noch fehlt. „Ich möchte das Spiel von Berlin gar nicht beurteilen“, sagt Vital Heynen. „Wir haben allerdings einen klaren Plan, wie wir gegen die BR Volleys spielen wollen.“
Die Reise nach Berlin treten alle Spieler an. Bei David Sossenheimer sieht Vital Heynen Fortschritte in Sachen Fußverletzung. Die lädierte Schulter von Markus Steuerwald befindet sich auch auf dem Weg der Besserung. „Markus hat am Montag wieder mal einen Ball angefasst und es ist besser geworden“, berichtet Heynen aus seinem Lazarett. „Wir werden sehen, inwiefern uns David und Markus schon gegen Berlin wieder ein wenig weiterhelfen können.“ Auch die restlichen Wehwehchen im Team scheinen mehr oder weniger ausgestanden.
Für beide Mannschaften gilt im Fall eines Sieges: sie bleiben an Tabellenführer Unterhaching dran. Im Fall einer Niederlage kann Friedrichshafen auf Rang vier und Berlin sogar auf den sechsten Tabellenplatz abrutschen. Sogar mit einer knappen Niederlage bleibt der VfB vor dem amtierenden Meister aus der Hauptstadt. Athanasios Protopsaltis spricht in diesen Tagen übrigens von eine „last-man-standing-match“. Also von einer Partie, bei der am Ende der gewinnt, der als Letzter im Ring stehen bleibt. Passt irgendwie zur Situation. Und auch zu Max Schmeling.