21. Februar 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Zum dritten Mal in Folge hat der VfB Friedrichshafen am kommenden Sonntag (24. Februar) in der Mannheimer SAP Arena die Chance, den DVV Pokal an den Bodensee zu holen. Es wäre der insgesamt 16. Pokalsieg der Vereinsgeschichte – deutschlandweit ein einsamer Rekord. Leicht wird dieses Vorhaben aber nicht. Im Finale gegen die SVG Lüneburg treffen sich der Zweite und der Drittplatzierte der aktuellen Bundesligatabelle. Um 13:30 Uhr startet das Finale der Männer. Gegen 16:15 Uhr treffen dann noch im Finale der Frauen der SSC Palmberg Schwerin und der Allianz MTV Stuttgart aufeinander. Beide Begegnungen überträgt der Sender Sport1 live im Free TV.
Was es für einen Pokalsieg braucht? Vital Heynen hat da eine ganz einfache Antwort parat. „Drei Sätze“, scherzt der Mann, der mit dem VfB Friedrichshafen schon zwei Mal im Pokalfinale in Mannheim stand und zwei Mal die 8,5 Kilogramm schwere Trophäe mit nach Hause nehmen konnte. „Ich denke, dass wir unser eigenes Spiel machen und die Fehler reduzieren müssen, dann machen wir es jedem Gegner schwer“, sagt Heynen. „Das machen wir von Tag zu Tag besser im Moment. Ich bin mit dem Training sehr zufrieden.“
Auch deshalb, weil Rafael Redwitz „brasilianische und französische Atmosphäre“ im Training versprühe. Der Neuzugang rede viel und helfe seinem Team enorm, erzählt der Weltmeistertrainer. Dass ausgerechnet Redwitz im Finale nicht spielberechtigt sein wird, weil er im Halbfinale gegen Düren noch nicht im Kader sondern noch in Polen unter Vertrag stand, ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. Auch Jakub Janouch, auf den es gegen Lüneburg nun besonders ankommen wird, macht seinen Job immer besser. „Ich spüre eine sehr gute Stimmung in der Mannschaft“, so Heynen. „Die erste Hälfte der Saison war nicht optimal. Im Moment fühle ich eine ganz andere Energie.“
Die Energie dürfte auch beim Gegner SVG Lüneburg nicht schlecht sein. Schließlich stehen die Nordlichter im Moment auf dem dritten Rang der Bundesligatabelle und spielen „ihre bisher beste Saison“, wie Vital Heynen anerkennt. Zuletzt gewann das Team von Cheftrainer Stefan Hübner zu Hause gegen Bühl. Anfang Januar besiegte Lüneburg sogar die Häfler in eigener Halle mit 3:2 und hat damit eine aktuell positive Bilanz gegen den Titelverteidiger. Dazu kommt, Lüneburg schmiss Meister Berlin aus dem Pokal. „Das sagt eigentlich genug über den Gegner“, sagt Heynen. „Natürlich spielt es eine Rolle, wer auf der anderen Seite des Netzes steht. Wir müssen uns aber hauptsächlich mit uns selbst beschäftigen.“
Das gelang seiner Truppe in den vergangenen Wochen ganz gut. Berlin und Frankfurt bekamen zum Beispiel in eigener Halle eine dicke Packung gegen Friedrichshafen verpasst. Heimvorteil gibt es in Mannheim nicht – für keine Mannschaft. Unter den über 9000 Zuschauer in der SAP Arena werden 230 Häfler Fans sein, die in einer Allianz mit den Fans der Stuttgarterinnen zwei Titel für das Ländle herbei schreien wollen. Das berühmt berüchtigte Lazarett des VfB ist inzwischen übrigens so gut wie geräumt. „Alle Spieler sind fit, oder zumindest zum größten Teil fit“, ist Heynen froh. Um ihn noch froher zu machen, braucht es jetzt eigentlich nur noch drei Sätze.