23. März 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit einem 3:1- (22:25, 26:24, 25:20, 25:20) Sieg über die SVG Lüneburg steht der VfB Friedrichshafen als Tabellenerster der Normalrunde fest und hat damit das Heimrecht bis in ein mögliches Finale der Playoffs auf seiner Seite. Die Partie gegen den Tabellenvierten aus dem hohen Norden gestaltete sich aber als Kraftakt für das Team von Cheftrainer Vital Heynen. Nach einem verstolperten Start bekamen die Häfler dann aber im Angriff und mit druckvollerem Service besseren Zugriff auf den Gegner.
Irgendwas ist gegen Lüneburg wohl immer. Vor dem Pokalfinale verletzte sich einige Wochen zuvor Andreas Takvam beim Einspielen. Am Samstagabend erwischte es in der Gellersenhalle Athanasios Protopsaltis am Rücken. Für den kleinen Griechen ging Michal Petras ans Netz. Und auch sonst mischte VfB-Trainer Vital Heynen seine Truppe im Vergleich zum Pokalsieg gehörig durch. Andreas Takvam, Daniel Malescha und Rafael Redwitz durften ran. Doch wie in Mannheim verschliefen die Häfler auch in der Liga den Start des Spiels. Nach einem Ass von Matthias Pompe (3:5) und weil Noah Baxpöhler immer wieder durch die Mitte erfolgreich war, stand es schnell 12:8 für das Heimteam.
Andreas Takvam, der schon in den vergangenen Spielen mit seinem Service für Kopfzerbrechen auf der anderen Netzseite sorgte, holte sich mit zwei Assen (10:12, 12:12) den Ausgleich. Lüneburg servierte regelmäßig auf den glänzend annehmenden Markus Steuerwald und David Sossenheimer, der in der Anfangsphase viele Bälle bekam, stellte sogar mit einem schönen Ball die Linie hinunter auf 15:14. Lüneburg hatte den Braten allerdings gerochen, konzentrierte sich im Block deutlich auf Sossenheimer und hatte Erfolg. Die Nordlichter schnappten sich den jungen Deutschen und zogen erneut davon (16:18). Die Häfler waren verunsichert, Baxpöhler schaltete und waltete am Netz weiter nach Belieben (19:22, 20:23) und der starke Matthias Pompe holte sich mit dem Hinterfeldangriff Satz eins (22:25).
Pompe machte gleich so weiter und beendete den ersten langen Ballwechsel im zweiten Durchgang für sich (0:1). Malescha blockte Pompe (2:1), Redwitz punktete erst mit dem Ass (3:1) und legte mit einem Angriff nach (9:5). Was nach Siegerstraße aussah, hielt allerdings nicht lange. Friedrichshafen schluderte in der Annahme, Lüneburg bekam die Notangriffe in der Abwehr zu fassen. Malescha war jetzt noch die sicherste Bank (12:10, 15:15). Zur zweiten technischen Auszeit führte trotzdem wieder die SVG (15:16). Bartlomiej Boladz und Jakub Janouch kamen, das Spiel blieb aber ausgeglichen. Mal setzte sich der Pole im Angriff durch (18:16), dann besorgte Ray Szeto den Ausgleich (19:19). Michal Petras holte seinem Team mit einem ganz schwierigen Angriff die Führung, Noah Baxpöhler erwischte Steuerwald mit seinem Service auf dem falschen Fuß und vollstreckte zum Satzball. Boladz wehrte ab, drosch fast eine Delle in den Hallenboden (24:24), blockte Ryan Sclater direkt vor die Füße (25:24) und schickte Petras zum Aufschlag an die Linie. Der Slowake setzte das Spielgerät genau in die Ecke (26:24).
Auch nach dem zwischenzeitlichen 3:6 blieb Boladz ruhig, forcierte einen Fehler von Sclater (5:6) und legte gleich selbst nach (6:6). Philipp Collin kam nun auch durch (8:7), Sossenheimer (9:7) und Boladz (11:8) blockten. Wieder sah es danach aus, als könnten sich die VfB-Fans daheim im Fernsehsessel entspannt zurücklehnen. Allerdings hatte Lüneburg mit starken Sclater-Aufschlägen eine Antwort (11:11). Service kann Boladz aber auch (15:13) und Noah Baxpöhler machte etwas mit Seltenheitswert am Samstagabend – er setzte einen Angriff neben das Fed (16:13). Der VfB schlug nun druckvoller auf und verteidigte besser. Sossenheimers Aufschlag zum Beispiel landete direkt wieder bei Petras, der die Kugel ziemlich humorlos im SVG-Feld vergrub (22:17). Drei Satzbälle brauchten die Häfler dann, bis Philipp Collin das 25:20 markierte. Berlin war damit im Kampf um die Spitze schon abgehängt.
Es blieb dabei. Das Team mit dem besseren Aufschlag dominierte. Takvam machte es beim VfB ordentlich und verhalf Petras und Collin zu direkten Punkten (3:0). Szetos Aufschlagserie für Lüneburg konnte erst ein beherztes Zupacken von Janouch stoppen (6:7). Friedrichshafen machte souverän die Punkte und Lüneburg kämpfte verbissen (12:12). Als Boladz und Sossenheimer fast baugleich im Block hängen blieben, war der Vorteil erneut auf Seiten der SVG. Zum Ende des Satzes nahmen sich Andreas Takvam und Ray Szeto kurzzeitig die Hauptrollen. Takvam kam durch (15:16), Szeto traf nur die Netzkante (16:16) und in der Folge Takvams Finger (18:17). Nach einem weiteren schönen Angriff über Collin bauten die Häfler ihre Führung sogar aus (20:18). Sossenheimer machte dann das 24:20 und Vital Heynen mit Jakob Günthör den Block größer. Das schien Ryan Sclater so zu beeindrucken, dass er den letzten Angriff des Spiels neben das Feld setzte (25:20). Somit siegten die Häfler mit 3:1 und stehen zum Ende der Normalrunde vor Haching und Berlin auf Platz eins der Tabelle. Im Viertelfinale trifft der VfB ab dem 30. März auf den TV Ingersoll Bühl.