29. März 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Samstagabend (30. März, 19:30 Uhr) beginnt für den VfB Friedrichshafen die heiße Phase der Saison. Im ersten Playoff-Viertelfinale (best of three) treffen die Häfler als Tabellenerster der Normalrunde auf den Achten aus Bühl. Bis zum möglichen fünften Spiel im Finale am 12. Mai könnten noch ganze 13 Partien auf dem Plan stehen. Um so wichtiger ist es, dass Cheftrainer Vital Heynen auf seinen kompletten Kader bauen kann.
Als Michal Petras vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen die SVG Lüneburg morgens aufwachte, hatte er Kopfschmerzen und ihm war schwindlig. Keine optimalen Vorraussetzungen für eine Partie, die über Platz eins entscheiden sollte. Eigentlich sollte Petras auf der Bank Platz nehmen. Der Job der Außenangreifer war an Athanasios Protopsaltis und David Sossenheimer vergeben. Doch nur bis kurz vor dem Spiel. Protopsaltis verletzte sich beim Aufwärmen am Rücken. Petras rückte in die Startformation. „Ich habe mir einfach gesagt, dass ich meine Chance nutzen muss, wenn ich sie bekomme“, erzählt der 22-Jährige. „Und ich glaube, das habe ich ganz gut gemacht.“
Der junge Slowake, der oftmals noch Schwierigkeiten in der Annahme hat, machte einen guten Job. Elf Punkte steuerte er bei, zehn Angriffe bekam er ins Ziel. Mit einem Ass holte er seinem Team den hart umkämpften zweiten Satz, der Friedrichshafen schließlich auf die Siegerstraße einbiegen ließ. „Es war in dieser engen Halle gar nicht so einfach“, sagt er. „Das siehst Du in der deutschen Liga nicht all zu oft.“ Und von dieser deutschen Liga ist Petras in seinem ersten Bundesligajahr schwer beeindruckt.
„Es gab wenig einfache Spiele in diesem Jahr“, fasst der Slowake die Normalrunde zusammen. „In den Playoffs wird das nicht anders werden.“ Auch wenn mit den Volleyball Bisons Bühl nun der Tabellenachte in die ZF Arena kommt, hat Petras Respekt. „Die werden hier nicht herkommen und einfach so das Spiel verschenken“, ist er sich sicher. „Ich hoffe aber, dass wir mit unserer Erfahrung in der Lage sind, das Spiel am Samstag und die ganze Serie für uns zu entscheiden.“
Mit Erfahrung meint Petras vor allem seine Mitspieler. Viele von ihnen bestreiten schon die zweite oder dritte Saison zusammen am Bodensee. Das „helfe in schwierigen Situationen“, sagt er. Deshalb wäre alles andere als ein klares Weiterkommen des VfB Friedrichshafen auch eine kleine Sensation. In der Vorsaison mussten die Bisons – inklusive Pokalfinale und Playoff-Viertelfinale – ganze fünf Niederlagen gegen die Häfler einstecken. Auch in der aktuellen Runde hagelte es zwei krachende 3:0 für Friedrichshafen, wobei Bühl in keinem der sechs Sätze über die 20-Punkte-Marke kam.
Ob Petras auch im Viertelfinale zum Einsatz kommt, ist noch Vital Heynens Geheimnis. In die Karten wird der belgische Weltmeister sich auch in den Playoffs nicht gern schauen lassen. Patras jedenfalls ist bereit, auch jede weitere Chance im Häfler Trikot zu nutzen. Egal ob der Schädel brummt oder nicht.