02. April 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Mittwochabend (3. April, 20 Uhr) hat der VfB Friedrichshafen die Chance ins Halbfinale um die deutsche Volleyballmeisterschaft einzuziehen. Sollte das Team von Trainer Vital Heynen auch die zweite Partie gegen die Volleyball Bisons Bühl gewinnen, sparen sich die Häfler ein mögliches Entscheidungsspiel und damit Körner für alle weiteren Aufgaben. Mittelblocker Andreas Takvam weiß, dass sein Team bis dahin noch harte Arbeit vor sich hat – für das große Ziel von der Meisterschaft.
Nach einem 3:0 im ersten Playoff-Viertelfinale nicht gänzlich zufrieden zu sein, ist Jammern auf hohem Niveau. Schaut man aber nicht nur auf das Ergebnis gegen die Volleyball Bisons Bühl, sondern auf die Partie im Detail, wird deutlich, warum die Häfler für das zweite Spiel auswärts eine Schippe drauf packen wollen. „Wir haben uns in Spiel eins nicht an den Gameplan gehalten“, sagt Mittelblocker Andreas Takvam. „Wir müssen gleich vom ersten Punkt an besser fokussiert sein.“
Gleich der erste Ball fiel nämlich vergangenen Samstag zwischen zwei Häflern in Zeitlupe auf den Boden. Zeitweise führte der Pokalsieger deutlich mit bis zu sieben Punkten und machte es am Ende der ersten beiden Durchgänge jeweils noch einmal spannend. Auch „als Mannschaft müssen wir besser zusammen spielen“, sagt Takvam mit Blick auf Mittwoch. „Gerade wenn wir verletzte Spieler haben, müssen wir uns genauer an unsere Vorgaben halten.“ Am Samstag zum Beispiel konnte Athanasios Protopsaltis nur verletzt zuschauen. Auch Daniel Malescha war nicht einsatzfähig, sodass Jakob Günthör kurzzeitig auf der ungewohnten Diagonalposition zum Einsatz kam.
Trotz aller Schwierigkeiten; funktioniert hat es trotzdem. Das ist eine Qualität der Mannschaft in diesem Spieljahr. Es ist nicht mehr der Jubelvolleyball aus dem Vorjahr, aber die Spieler ziehen sich am eigenen Schopf aus den schwierigen Situationen. Vielleicht glaubt Bühls Trainer Ruben Wolochin auch deshalb nicht an einen Sieg seiner Mannschaft und an ein Entscheidungsspiel in Friedrichshafen. Einen Satz möchte er gewinnen, lässt er sich in der regionalen Presse zitieren. Aber auch das möchte der VfB nach Möglichkeit verhindern.
Schließlich geht nach einer Saison in der Champions League, nach dem Pokalsieg und einer vollen Normalrunde jeder weitere Satz an die Substanz. Die Häfler wollen Körner sparen für das, was noch kommen soll. Halbfinale und Finale sind als best-of-five-Serien angesetzt, also könnten noch zehn weitere Spiele auf den VfB warten – alles bis zum 12. Mai. In der Verlosung sind Mannschaften wie Haching, Lüneburg und Berlin, die sicher ein wenig mehr Widerstand leisten werden, als Bühl es bisher möglich war.
Andreas Takvam hat auf jeden Fall das Finale fest im Blick. Und im dritten Anlauf möchte er es auch gewinnen. Seinen sportlichen Ausflug auf die Außenangreiferposition hat der Norweger inzwischen als „großartige Erfahrung“ abgehakt und fühlt sich wieder „voll angekommen“ als Mittelblocker im Team von Vital Heynen. Als solcher wird er auch am Mittwoch ans Netz gehen und seinen Beitrag dazu leisten, noch eine kleine Schippe im Vergleich zum Samstag drauf zu legen.