03. Mai 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen und die BR Volleys haben ihre ersten beiden Heimspiele in der „best-of-five“-Finalserie gewonnen. Jetzt steht am Sonntag (5. Mai, 14:30 Uhr, im Livestream unter swr.de) die dritte Partie im „Duell der Giganten“ an. Trotz der Niederlage in der Hauptstadt rechnen sich die Häfler gute Chancen gegen wiedererstarkte Berliner aus. Nicht zuletzt wegen des Heimvorteils und weil Friedrichshafen in der Max-Schmeling-Halle unter den eigenen Möglichkeiten geblieben war.
Nach dem glatten Sieg in Spiel eins in Friedrichshafen und dem souveränen ersten Satz in Berlin rieben sich die Fans vermutlich verwundert die Augen. Sollte es wirklich so einfach sein für die Häfler Volleyballer, das Finale nach Belieben zu dominieren? Die Antwort kam sehr schnell und mit viel Wucht. Die BR Volleys kamen zurück ins Spiel, drehten es und glichen die Serie aus. Das neutrale Volleyballdeutschland hat seither den erwarteten heißen Fight. VfB-Libero Markus Steuerwald sieht Spiel zwei eher mit Zähneknirschen. „Wir sind nicht sonderlich glücklich mit diesem Ergebnis“, sagt der Kapitän. „Wir haben in Berlin einfach nicht unser Toplevel abrufen können.“
Die Gründe dafür sind verschieden. Die „risikoreichen Aufschläge mit viel Effekt auf den Gegner“ kamen nicht wie gewünscht, erklärt Steuerwald. Außerdem hat Berlin seine Fehlerquote drastisch gesenkt und mit Kyle Russell nun wohl den Diagonalangreifer gefunden, der seine Nerven im Zaum halten kann. Auch sonst schien Berlin kämpferischer als noch zuvor. Sogar Trainer Cedric Enard war es wohl langsam leid, von der Presse als ruhig, lieb und nett abgestempelt zu werden. Der Franzose gab am Spielfeldrand das Rumpelstilzchen und wollte sich vermutlich in dieser Disziplin mit Weltmeister Vital Heynen messen. In Sachen gelber Karten stand es zumindest unentschieden.
Es gab aber auch Positives für den VfB zu berichten. Immerhin kam das Team um Markus Steuerwald nach einem 1:2 Rückstand noch einmal zurück und am Ende entschieden Kleinigkeiten und zumindest diskutable Schiedsrichterentscheidungen den Finaldurchgang. „Wir waren nah dran, das Spiel zu gewinnen“, so Steuerwald. „Zwei Sätze haben am Ende gerade einmal zwei Punkte entschieden. Und deshalb bin ich optimistisch für die dritte Partie in Friedrichshafen.“ Denn bei zwei Punkten Unterschied kann auch das Publikum die entscheidende Rolle spielen. Die über 7000 in Berlin zumindest gaben dafür ihr Bestes.
Ähnliche Unterstützung wünscht sich David Sossenheimer jetzt auch am Sonntag. „Das Publikum ist immer ein sehr wichtiger Bestandteil einer Finalserie“, sagt er. „Wenn das zweite Spiel bei uns gewesen wäre, hätten wir wahrscheinlich den Tiebreak gewonnen. Deshalb hoffe ich auf eine volle Halle.“ Sollte es wieder einen Krimi wie in Berlin geben, dann könnte der Heimvorteil ganz sicher eine große Rolle spielen. Den gibt es übrigens im doppelten Sinne. Schuld ist die Messe „Tuning World Bodensee“. Die Berliner können dieses Mal nicht – wie gewohnt – im Ibis Hotel am Flughafen nächtigen, sondern sind über zwei Hotels in Hagnau verteilt. Einfacher macht es das für den Titelverteidiger sicher nicht.