18. Juni 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Diagonalspieler Nikola Gjorgiev hat einen Einjahresvertrag beim VfB Friedrichshafen unterschrieben. Der mazedonische Nationalspieler wechselt aus Japan an den Bodensee und soll ein prägendes Gesicht der neuen Häfler Mannschaft werden. Bartlomiej Boladz hingegen wechselt zurück in seine Heimat Polen zum Plus-Liga-Aufsteiger MKS Slepsk Malow Suwalki
Bereits mit vier Jahren stand der kleine Nikola in der Halle. Er beobachtete die Spielerinnen beim Training, wie sie die Bälle hin und her spielten und wartete, dass auch er einen Ball zugespielt bekam. „Mein Vater war Präsident unseres Heimatvereins und er hat mich immer mit zum Volleyball genommen. So entstand meine Liebe zu diesem Sport“, erzählt der heute 30-jährige Gjorgiev. „Mit acht Jahren durfte ich dann endlich selbst in den Verein und spielen und mit 17 habe ich meinen ersten Profivertrag bekommen“.
Es folgten Stationen in Serbien, der Türkei, Frankreich, Japan und Polen, bevor Michael Warm anklopfte und Interesse bekundete. „Nikola verfolge ich schon eine ganze Zeit“, sagt der Häfler-Trainer. „Ich kenne ihn aus internationalen Begegnungen als einen absoluten Leader und ich erwarte, dass er ein prägendes Gesicht unserer neuen Mannschaft sein wird.“ Dieser Aufgabe ist sich der Diagonalangreifer aus Nord-Mazedonien bewusst. „2005 beim Final Four der Champions League habe ich den VfB das erste Mal gesehen und ich erinnere mich noch heute genau an das Spiel“, sagt Gjorgiev. „Seitdem wollte ich für den VfB spielen und nun habe ich diese Möglichkeit.“
Dabei hätte Gjorgiev diese Möglichkeit fast verpasst. „Mit zwölf Jahren hatte ich genug vom Volleyball und fing an mich für Fußball zu interessieren“, erzählt er. „ich bin nach der Schule erst ins Volleyballtraining und dann noch zwei Stunden auf den Fußballplatz gegangen.“ Zwei Monate, fünf Tage die Woche hielt er diese Belastung durch, dann ging er nicht mehr zum Volleyball – Fußball stand an erster Stelle. „In diesem Moment hat mein Trainer eine weitreichende Entscheidung getroffen“, erinnert sich Gjorgiev. „Er hat mich in das Männerteam geschickt und da habe ich meinen Spaß am Volleyball wiedergefunden.“ Einige Tage später gab er dem Fußball eine Absage und entschied sich endgültig für den Volleyball. „Das war eindeutig die richtige Entscheidung“, sagt Gjorgiev nun viele Jahre später.
Mit Nord-Mazedonien qualifizierte sich Gjorgiev für die Europameisterschaft in diesem Sommer – vorab steht die Vorbereitung auf dem Plan. „Drei Wochen habe ich Ende Juni frei. Da werde ich mit meiner Familie nach Griechenland in den Urlaub gehen, danach beginnt der Countdown.“ Nord-Mazedonien gibt sein Debut bei der Europameisterschaft und große Chancen rechnet sich Gjorgiev nicht aus. „Es wäre toll zwei Spiele zu gewinnen und eine Runde weiter zu kommen“, sagt er. „Wichtig ist zunächst allerdings, dass wir uns gut präsentieren und um jeden Punkt kämpfen.“ Erfolge will er anschließend mit den Häflern feiern. „Supercup, DVV-Pokal und Meisterschaft“, sagt er. „Da gibt es einiges zu gewinnen und ich bin heiß darauf.“
Bartlomiej Boldaz hingegen wird den VfB verlassen und zum Plus-Liga-Aufsteiger MKS Slepsk Malow Suwalki nach Polen wechseln. Nach zwei Jahren in Deutschland zieht es ihn zurück in seine Heimat, wo er gerade als Nationalspieler sein Debüt unter Ex-Trainer Vital Heynen gibt.
Nikola Gjorgiev
Geboren: 23. Juli 1988 in Strumica (Mazedonien)
Position: Diagonalangreifer
Größe: 1,96 Meter
Vereine: 2007-2009 OK Radnicki Kragujevac, 2009-2010 Volley Forli, 2010-2014 Maliye Milli Piyango SK, 2014-2015 Paris Volley, 2015-2016 Toray Arrows, 2017-2018 Onico Warszawa, 2018 -2019 Osaka Blazers Sakai