25. Juni 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der amerikanische Zuspieler Joe Worsley wird auch in der kommenden Saison 2020/2021 Regie in der ZF Arena führen. Der 23-Jährige unterschrieb jüngst einen Einjahresvertrag und geht damit in seine zweite Saison am Bodensee. Die Gründe dafür sind schnell zusammengefasst. Cheftrainer Michael Warm sieht viel Gutes im Spiel des US-Talents. Und Worsley selbst hat sich auch eine Menge für die Fortsetzung seiner noch jungen Profikarriere vorgenommen, die aufgrund der Corona-Krise eine unerwartete Pause eingelegt hatte.
„Das waren beinahe die verrücktesten 24 Stunden meines Leben“, sagt VfB-Zuspieler Joe Worsley über die Ereignisse am 12. und 13. März 2020. „Am Donnerstag haben wir noch trainiert und am Freitagabend war ich schon auf dem Weg zurück in die Vereinigten Staaten.“ Keine Sekunde zu früh, wie sich später herausstellte. Nach dem frühzeitigen Ende der Volleyball Bundesliga aufgrund des immer rascher grassierenden Corona-Virus‘ schlossen auch die USA bald ihre Grenzen in Richtung Europa. Ein paar Stunden später hätten Worsley und sein Landsmann Brendan Schmidt ihre Heimat vielleicht vorerst gar nicht mehr erreicht.
Drei Monate später ist Worsley immer noch in den USA. Bei seiner Familie in der Bucht von San Francisco geht es ihm gut, er trainiere viel, „um mich fit zu halten und mich auf die Saison vorzubereiten“, erzählt er. Das Training muss aber noch zu Hause stattfinden, schließlich haben die USA noch mehr mit COVID-19 zu kämpfen als die Deutschen. „Es hängt viel an dem jeweiligen Bundesstaat“, so Worsley. „Hier in Kalifornien ist alles noch sehr streng und die Einschränkungen sind sehr groß.“
Umso mehr freute sich der 23-Jährige über den Anruf von VfB-Trainer Michael Warm, der dem Zuspieler ein weiteres Jahr in Friedrichshafen anbot. Worsley habe „gleich in seinem ersten Jahr nach dem College Verantwortung übernommen“, sind Warms lobende Worte. „Bis zu seiner Verletzung hat Joe schon eine super Entwicklung gemacht, die dann leider kurz unterbrochen wurde. Ich freue mich aber schon auf seine nächsten Schritte.“ Worsley weiß dieses Lob zu schätzen, taxiert seine Chancen auf einen Stammplatz allerdings realistisch: „Ich freue mich, mit Dejan Vincic von einem erfahrenen Teamkollegen weiter lernen zu können“, sagt er bescheiden. „Ich kann es kaum erwarten, mit ihm zu arbeiten.“
Wann das sein wird, hängt von vielen Faktoren ab. Eigentlich soll auch Joe Worsley zum Trainingsstart im August in Friedrichshafen landen. Mit seinem neuen Arbeitsvertrag in der Tasche hätte er im Moment sogar die Chance, tatsächlich aus den Staaten nach Europa einreisen zu dürfen – trotz Einreisebeschränkung. „Bis dahin halte ich mich fit und ich freue mich wirklich darauf alle wiederzusehen, von denen ich mich nicht einmal mehr verabschieden konnte“, sagt Joe Worsley. Außerdem bastelt er an seinem Masterstudiengang – online selbstverständlich. Und noch ein Projekt hat er gestartet. Zusammen mit seinem Bruder ist er mit inzwischen einigen Videos auf seinem YouTube-Kanal „Out of System“ zu sehen. Worum es geht? Um Volleyball. Worum auch sonst?