01. Juli 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach 14 Jahren Profivolleyball und zehn Jahren als Sparkassenmitarbeiter hat Thilo Späth-Westerholt nun beide Jobs an den Nagel gehängt. Denn schon am 1. Juli wartete eine neue Aufgabe auf den ehemaligen Libero. Späth-Westerholt ist der neue Geschäftsführer der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH und damit Nachfolger von Guido Heerstraß auf dem Chefsessel des Rekordmeisters. An seinem ersten Arbeitstag hat der 33-Jährige über Arbeitsplatzwechsel, Pläne für die Zukunft und auch über individuelle Büroeinrichtung gesprochen.
Herr Späth-Westerholt, die schwierigste Frage kommt zu Beginn. Wenn wir Ihnen jetzt eine beliebige Angriffssituation eines beliebigen Bundesligisten zurufen – können Sie spontan sagen, wo Sie als Libero in der Abwehr stehen müssten?
Vermutlich schon. Die meisten Dinge sind schon noch im Kopf.
Eigentlich verwunderlich bei den ganzen Dingen, die Sie seit Wochen gleichzeitig tun. Sie haben Vollzeit bei der Sparkasse Bodensee gearbeitet und sich nebenbei als Geschäftsführer einarbeiten lassen. Waren Sie froh, dass Sie heute Morgen das erste Mal „nur“ durch die Tür Ihres Büros in der Arena gegangen sind?
Ja klar, aber es fühlt sich auch komisch an. Immerhin habe ich jetzt nach zehn Jahren die Sparkasse verlassen und meinen Arbeitgeber gewechselt. Jetzt habe ich neue Kollegen und ein neues Büro – das ist im ersten Moment seltsam. Es gibt auch nicht wirklich mehr Zeit, sich langsam einzufinden, sondern wir starten gleich mit Vollgas. Mitarbeiter, Sponsoren, Fans – es gibt viel Gesprächsbedarf, und das freut mich. Wir haben lange auf den Moment gewartet und jetzt müssen wir unsere Aufgaben auch angehen.
Das hört sich nach vielen Gesprächen an. Ist das auch der Fahrplan für die kommenden Tage und Wochen?
Ja, vor allem möchte ich jetzt noch die ausstehenden Gespräche mit den Sponsoren führen. Ich möchte versuchen, bis zum Ende des Sommers mit jedem Partner gesprochen zu haben. Zeitgleich werde ich mich, gemeinsam mit dem Trainerteam, weiter um die restlichen Verpflichtungen der Spieler kümmern. Und hier im Team auf der Geschäftsstelle werden wir auch noch die Abstimmung verfeinern und verbessern, damit wir eine ordentliche Struktur bekommen und jeder seine Aufgaben genau kennt.
Was war denn heute Ihre erste Aufgabe – Ihre erste Amtshandlung sozusagen?
Ich muss mich natürlich auch erst hier einfinden, obwohl ich zehn Jahre für den Club gespielt habe. Aber wir haben zum Beispiel gleich mal ein Teammeeting gemacht, um die ersten offenen Fragen zu klären und Aufgaben zu verteilen. Ich bin ja nicht alleine „der Neue“, sondern es gab innerhalb der ganzen Geschäftsstelle viele Wechsel.
Haben Sie eigentlich vor der Erwartungshaltung von außen Respekt? Es ist ja schon im Umfeld eine gewisse Aufbruchsstimmung zu spüren.
Wir müssen schon bescheiden bleiben. Es geht jetzt erst einmal darum, dass wir die Saison beginnen können. Das ist das Ziel von uns allen. Der Traum von Titeln ist erlaubt und wir wollen mit der bestmöglichen Mannschaft antreten. Wir haben aber unsere Tagesaufgaben zu erledigen und dann kommen erst die Visionen.
Sind Sie eigentlich ein Mensch, der sein Büro gern persönlich gestaltet? Zumindest die Süßigkeiten hinter Ihrem Schreibtisch standen da gestern noch nicht.
(lacht) Tatsächlich sind das bislang Geschenke: Ein Süßigkeitenglas und rechts daneben eine Aufbewahrungsbox für Tablet, Handy, Schlüssel und sonstigen Kram. Ich würde aber schon gerne noch mehr persönliche Dinge mitbringen. Dazu war aber bislang noch keine Zeit.