09. Juli 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der belgische Nationalspieler Arno Van de Velde wechselt zur kommenden Saison vom französischen Erstligisten Arago de Sète zum VfB Friedrichshafen. Der Mittelblocker trainiert im Moment mit der Nationalmannschaft und soll Anfang August zum Team stoßen. Cheftrainer Michael Warm lobt vor allem die „extreme Angriffsstärke“ des 24-Jährigen, der mit den Häfnern den nächsten Schritt in seiner Karriere machen soll.
„Ich habe sechs Wochen einfach einmal nicht an Volleyball gedacht und auch keinen in der Hand gehabt.“ Das ist die ziemlich ehrliche Antwort der Häfler Neuverpflichtung Arno Van de Velde, wenn er über die Zeit im März berichtet, als Volleyball in Europa still stand. „Seit zehn Jahren hatte ich praktisch keinen Urlaub und war entweder mit den Clubs oder der Nationalmannschaft unterwegs.“ Die Zwangspause nutzte der 24-Jährige also zum Kraft tanken bei seinen Eltern im heimischen Aalst.
Inzwischen steht Van de Velde wieder auf dem Feld. Nach viel Laufen und Fahrradfahren ist er mit der belgischen Nationalmannschaft wieder ins Hallentraining eingestiegen. „Wir haben schon vor vier Wochen begonnen und viel Beachvolleyball gespielt“, erzählt er. „Jetzt können wir auch wieder in die Halle und es macht großen Spaß.“ Spaß, den er auch mit seinem besten Freund Tomas Rousseaux hat und der ihm dringend zu einem Wechsel nach Friedrichshafen geraten hat. Schließlich stand auch Rousseaux zwei Jahre bei den Häflern unter Vertrag. „Tomas hat erzählt, dass er außerhalb Belgiens dort die beste Zeit seines Lebens hatte“, so Van de Velde. „Auch deshalb habe ich die Chance sofort ergriffen.“
Van de Velde hätte noch mehr Berater mit ins Boot holen können. Bei Arago de Sète stand er vergangene Saison mit Ex-Häfler Baptiste Geiler auf dem Feld. Nach Frankreich wird Deutschland seine zweite Auslandsstation der Karriere, bei der er vor allem „von anderen Nationen lernen will, sowohl in Sachen Volleyball als auch von ihrer Mentalität“. Letztere war auch für VfB-Trainer Michael Warm ein Grund, Van de Velde ins Team zu holen. „Arno ist ein guter Typ und auch im besten Alter für Mittelblocker“, sagt er über den 24-Jährigen. „Er ist nicht zu jung, um noch als Talent zu gelten, aber er ist jung genug, um mit uns den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen.“
Warm beschreibt Van de Velde als „extrem angriffsstark“ und setzt auch auf die Blockfähigkeiten des Belgiers. Allein schon durch seine 2,10 Meter Körpergröße dürfte er für Respekt auf der anderen Netzseite sorgen. Den hat er sich auch schon in der Nationalmannschaft verschafft. Bei der Heim-EM der Belgier im vergangenen Jahr spielte sich Van de Felde in die Stammsechs der „Red Dragons“ und „machte seine Sache wirklich gut“, wie Warm beobachtet hat.
Dementsprechend ehrgeizig ist auch Arno Van de Feldes Anspruch – an sich selbst und an das Team. Vor allem den Begriff „Team“ hebt er heraus, denn er weiß, dass Titel in Deutschland nur über Berlin gehen. „Ich glaube, dass wir ihnen Paroli bieten können, allerdings nicht als individuelle Spieler“, erläutert er. „Wir müssen hart arbeiten und ein Team werden. Dann können und werden wir alles für unsere Ziele geben, was wir haben.“