06. Oktober 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach der Schließung der ZF Arena sucht der VfB Friedrichshafen weiter nach einer neuen Heimspielstätte. Bis zum Saisonstart am 17. Oktober scheint diese Suche noch nicht von Erfolg gekrönt zu sein – deshalb mussten die Verantwortlichen reagieren. Alle Heimspiele im Oktober wurden von den Häfler Volleyballern verschoben. Auch ein längeres Trainingslager außerhalb wird es nicht geben.
Die Gespräche in Sachen neuer Heimspielstätte laufen beim VfB Friedrichshafen. Trotzdem haben sich die Häfler Volleyballer dazu entschieden, ein wenig mehr Sicherheit in ihre Planung einzubauen. „Wir werden im Oktober keine Heimspiele in Friedrichshafen austragen“, so VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Auch wenn wir es kurzfristig zum Saisonstart am 17. Oktober hinbekommen hätten mit einer neuen Halle, wäre es doch sehr knapp geworden.“
Betroffen davon sind die Heimspiele gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen-Bestensee, gegen den VCO Berlin und die powervolleys Düren. Mit den Netzhoppers und Düren wurde kurzerhand das Heimspielrecht getauscht, sodass die Häfler am 17. Oktober (18 Uhr) in Brandenburg aufschlagen und am 31. Oktober (19:30 Uhr) in Düren ans Netz gehen. Das Spiel gegen den VCO Berlin wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. „Das ist ein Kompromiss, mit dem alle Seiten leben können“, sagt Warm. „Auch wenn zwei Auswärtsspiele zum Saisonstart natürlich nicht optimal sind.“
Denn Warm lebt mit seinem Team gerade ähnlich eines Nomaden-Stamms. Täglich ziehen die Häfler um und nutzen Hallenkapazitäten im Umland, die die Stadt Friedrichshafen zur Verfügung stellt. „Das ist nicht optimal, aber wir haben die Chance zu trainieren“, sagt er. „Wir hoffen, dass wir bald eine Lösung haben, die wieder eine andere Qualität von Training zulässt.“ Oft stehen nämlich nur Teilbereiche zur Verfügung, oder die Hallen sind deutlich zu niedrig, um auf Bundesliga-Niveau trainieren zu können.
Auf das Trainingslager abseits des Bodensees hat der Club schlussendlich verzichtet. Einerseits hätte dieses Vorhaben ungeplant ein fünfstelliges Loch in den Etat gerissen. Andererseits steht Trainingsqualität auch immer in der Waage zur Gemütslage der Spieler. „Wir werden in dieser Saison noch sehr oft unterwegs sein und viele Spieler haben ja auch Familien“, so Späth-Westerholt. „Wenn wir jetzt drei Wochen nur unterwegs gewesen wären, hätte das sicher auch für Unmut gesorgt. Deshalb ist die Entscheidung so gefallen.“ Einen Kurztrip tritt der Rekordmeister aber dennoch an – zum Gegenbesuch an den Ammersee. Dort bestreitet der VfB Friedrichshafen am kommenden Freitag ein Testspiel gegen den TSV Herrsching.