17. Oktober 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist am Samstagabend gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen Bestensee mit einem glatten 3:0 (25:20, 25:23, 25:21) in die Bundesliga-Saison 2020/2021 gestartet. Die Häfler zeigten einen nervösen Auftakt, fingen sich aber im Laufe des Spiels und überzeugten mit einer starken Feldverteidigung. Für die Punkte sorgte vor allem der spätere MVP Linus Weber.
Nicolas Marechal zwickte es am Rücken und er blieb auf der Bank. Ansonsten schickte VfB-Trainer Michael Warm die Mannschaft aufs Parkett, die sein Pendant auf Netzhoppers-Seite, Christophe Achten, wohl erwartet hatte. Dejan Vincic führte Regie, über Außen kamen Martti Juhkami und Rares Balean, Libero Markus Steuerwald sorgte für die Abwehr, David Fiel und Nemo Mote organisierten die Mitte und Linus Weber wollte als Diagonalangreifer für Wirbel sorgen. Tat er auch sofort. Die ersten drei von vier Häfler Punkten machte der junge Nationalspieler und eröffnete damit die neue Bundesligasaison für den VfB (1:0, 5:2).
Auf beiden Seiten war es fortan ein wenig nervös – der VfB hatte aber mehr Zugriff aus Spiel. David Fiel schnappte sich gleich zwei Mal in Folge Karli Allik (6:2, 7:2) und als Allik noch zwei weitere Male den Ball von den Häfler vor die Füße bekam (14:10, 15:15), fehlte nur noch ein Ausrufezeichen. Das setzte Fiel mit einem Hammer durch die Mitte und drosch den Ball mit Mindestabstand ins gegnerische Feld – genau auf zwei Meter. Weil Johannes Mönnich den angekündigten Aufschlagdruck doch noch fand, verkürzte das Heimteam nochmal (22:20). Juhkami hatte keine Lust auf Spannung und blockte Dirk Westphal im Doppelpack (23:20, 24:20). Johannes Mönnich machte mit einem Fehler den Deckel drauf (25:20).
Obwohl Vincic gleich gegen Westphal für klare Verhältnisse sorgen wollte (1:0), hatten die Häfler Schwierigkeiten in der Annahmen, auch dank des durch die Desinfektion glitschigen Balls. Als Juhkami nur den Block erwischte, lag der VfB zur ersten technischen Auszeit zurück (5:8). Vincic suchte in der Folge häufig Weber, oder legte den Ball auch mal selbst. Die Häfler robbten sich wieder heran (8:9, 14:14). Immer öfter hatten die Gäste nun die Hände dran, konnte ruhig aufbauen und auch vollstrecken. Linus Weber markierte mit Punkt Nummer 13 die erste Führung (17:16) und David Fiel hatte noch ein Ausrufezeichen im Angebot (20:18). Juhkami setzte dann den letzten Punkt (25:23).
Die Häfler Dampflok war jetzt in Fahrt – für die Fahrkarten waren aber die Netzhoppers zuständig. Zwei Aufschlagfehler brachten die Führung für den VfB (3:2, 4:3). Libero Markus Steuerwald stand sicher in der Abwehr und machte den Weg für Mote frei, der zur ersten technischen Auszeit auf 8:5 stellte und trotzdem konnte der Rekordmeister den stark aufschlagenden Underdog nicht abschütteln (10:9, 15:15). Die Heimfans brüllten ihr Team nach vorn, die Häfler blieben aber cool. Zwei Mal stand die Abwehr richtig, die Weber und Juhkami den Brennpunkt ermöglichte (17:15, 18:15). Balean markierte noch den ersten Servicewinner seines Teams (19:15) und Fiel hatte einen für die Galerie (23:18) und einen zweiten für die ersten drei Punkte der Saison (25:21) im Arm.
„Wir haben defensiv sehr gut und aufmerksam gearbeitet“, sagte VfB-Cheftrainer Michael Warm nach dem Sieg. „In der Annahme haben wir noch Potenzial, aber das kommt mit der Spielpraxis. Ich freue mich, dass Linus Weber nach fast eineinhalb Jahren ohne viel Spielpraxis so einen guten Job gemacht hat und er so gut in sein ‚Projekt VfB‘ gestartet ist.“