26. Oktober 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Bereits vier Wochen nach der kurzfristig notwendigen Schließung der ZF-Arena zeichnet sich eine Lösung für den Volleyball in Friedrichshafen ab: Profis, Amateure und Bundesstützpunkt könnten in die Messe ziehen. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss berät am Montag, 2. November über einen Zuschuss.
Das Aus für den Sport in der ZF Arena kam kurzfristig: Am 28. September musste die Stadt Friedrichshafen die über 50 Jahre alte Halle wegen baulicher Schäden schließen. Für die Nutzer aus Schulen, Vereinen und für die Volleyballer kam die Schließung überraschend, die Stadt unterstützte sie daher bei der schnellen Suche nach Alternativen. Für Schulen und Vereine konnte der Bedarf zu rund 90 Prozent kurzfristig in anderen Hallen gedeckt werden. Auch für den VfB Volleyball mit Profis, Amateuren und den YoungStars am Volleyball-Bundesstützpunkt konnten in den städtischen Hallen täglich Zeitfenster fürs Training freigemacht werden. „Aber allen Beteiligten war klar, das kann nur eine kurzfristige Lösung für eine begrenzte Übergangszeit sein – vor allem weil eine Lösung für die Bundesliga- und Champions-League-Spiele her musste“, sagt Andreas Köster, als Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen auch zuständig für Schulen, Vereine und Sport.
Diese Lösung zeichnet sich jetzt ab: Die VfB Volleyball GmbH hat mehrere Hallenoptionen geprüft, neben der Messe Friedrichshafen auch die Bodenseesporthalle in Friedrichshafen und die Ratiopharm Arena Ulm. Für die Messe Friedrichshafen spricht vor allem, dass der Spiel- und Trainingsbetrieb möglich wäre, für Zuschauer könnten optimale Bedingungen geboten werden – von der Verkehrsanbindung bis zur Tribüne, Fernsehübertragungen wären möglich, die Volley YoungStars könnten den Status Bundesstützpunkt beibehalten und auch andere etablierte Sportveranstaltungen, wie etwa der MTU Hallencup, könnten wie bisher in der ZF Arena nun in der Messe stattfinden.
Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen erklärt: „Mit unserer Zielsetzung, dass die sportlichen Belange kompatibel sind mit dem künftigen Messebetrieb unserer Veranstaltungen haben wir den Prozess der Lösungsfindung unverzüglich und konstruktiv begleitet. Wir freuen uns, dass sich nun ein Ergebnis abzeichnet, in dem die Interessen aller Partner größtmöglich berücksichtigt sind und Friedrichshafen maximal punkten kann.“
„Sollte der Finanz- und Verwaltungsausschuss dem Zuschuss zustimmen, würde uns ein großer Stein vom Herzen fallen“, sagt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Nach vielen Gesprächen und der Diskussion von jeder Menge Varianten sind wir überzeugt, dass diese Lösung für den Sport in der Stadt die beste sein würde.“
Für die Lösung Messe entstehen allerdings zusätzliche Kosten, die die VfB Volleyball GmbH nicht alleine tragen kann. Daher haben die Volleyballer um finanzielle Unterstützung für den Betrieb in der Zeppelin Cat-Halle A1 der Messe Friedrichshafen gebeten.
Die Stadtverwaltung schlägt dem Finanz- und Verwaltungsausschuss zwei Varianten zur Entscheidung vor, da sich abzeichnet, dass für eine Lösung am alten Standort – unabhängig ob Sanierung oder Neubau – mindestens zwei Jahre eingeplant werden müssen. Variante eins geht von einer Saison November 2020 bis April 2021 und, nach einer Sommerpause der Volleyballprofis, von einer zweiten Saison September 2021 bis April 2022 aus. Für diese Variante beträgt der Zuschussbedarf insgesamt 1.074.000 Euro. Diese Variante hat den Nachteil, dass für die Sommermonate für Amateure und YoungStars andere Trainingsmöglichkeiten gesucht werden müssten. Für eine Anmietung der Zeppelin Cat-Halle A1 von November 2020 bis April 2022 liegt der Zuschussbedarf bei 1.216.000 Euro. Bei beiden Varianten würde der Profisport mit einem Anteil von 55 Prozent aus dem städtischen Haushalt bezuschusst werden, Amateure und YoungStars aus dem Haushalt der Zeppelin-Stiftung mit 45 Prozent.
Der Finanz- und Verwaltungsausschuss berät und entscheidet über die Bezuschussung am Montag, 2. November in der öffentlichen Sitzung ab 16 Uhr.