28. November 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Ein kräftig durchgemischter VfB Friedrichshafen, ohne Libero Markus Steuerwald, hat am Samstagabend auch bei den Grizzlys aus Giesen mit 3:0 (30:28, 25:19, 25:21) gewonnen. Das Team von Cheftrainer Michael Warm konnte vor allem im Aufschlag und Block dominieren. Mit 15 Punkten aus sechs Spielen setzen sich die Häfler Volleyballer damit an der Spitze der Volleyball Bundesliga fest.
Am fünften Tag der Häfler Deutschlandreise rotierte VfB-Cheftrainer Michael Warm gleich zu Beginn gegen die Grizzlys aus Giesen kräftig durch. Libero Markus Steuerwald war schon direkt aus Lüneburg zur Familie an den Bodensee gereist – ihn vertrat ein blenden aufgelegter Avery Aylsworth. Auch Zuspieler Joe Worsley und Diagonalangreifer Lukas Maase waren neu in der Startformation. Und die verkaufte sich gleich gut. Worsley bediente Maase erfolgreich und nach den Assen von David Fiel und Markus Böhme hatte sich der Rekordmeister gleich ein Pölsterchen herausgespielt (4:3, 13:11).
Die Grizzlys – ebenfalls noch vor zwei Tagen im Pokal in Herrsching auf dem Feld – brauchten ein bisschen, bis sie die Aufschläge des Rekordmeisters nach vorne bekamen und selbst Druck im Service machten. Vor allem Toni Menner, der ein Jahr zuvor noch beim VfB mit der Reservistenrolle zu kämpfen hatte, setzte seine Akzente (20:17, 21:20). Und als Martti Juhkami nach starkem Service von Stijn van Tilburg im Grizzlys-Block hängen blieb, war das Heimteam sogar in Führung (21:22). Juhkami revanchierte sich allerdings postwendend (23:22) und es ging Kopf an Kopf in die Endphase. Nicolas Marechal war es schließlich mit dem direkten Aufschlagpunkt, der sein Team erlöste (30:28).
Giesen spürte, dass an diesem Abend etwas gehen könnte. Es blieb aber beim „könnte“. Giesen hatte zwar immer wieder die Chance zum Break, versemmelte es aber selbst. Als dann mit Menner und Wagner beide „Go-to-guys“ des Heimteams schwächelten und jeweils in Böhmes und Fiels Block landeten, war der Rekordmeister enteilt (12:9, 15:10). Der erste Schiedsrichter sorgte noch mit zwei zumindest interessanten Entscheidungen für Gemütsregungen auf beiden Seiten, ehe Volleyballzwerg Joe Worsley gegen van Tilburg im Block zugriff (19:15). Vor allem mit den Häfler Mittelblockern hatte der Giesener Angriff weiter Probleme (23:18). Marcus Böhme stieg dann beim Satzball am höchsten und verwandelte gefühlvoll (25:19).
Im dritten Durchgang war der VfB dann deutlich übermächtig. Als Magloire Mayaula, der bislang noch keine große Rolle spielte, von Böhme den Angriff direkt vor Füße bekam (2:0), hingen die Köpfe. Auch David Fiel griff in der Anfangsphase gleich zwei Mal beherzt zu (10:4). Rares Balean, Ben-Simon Bonin und Arno van de Velde kamen zur Satzmitte – an der Gangart änderte sich nichts: Friedrichshafen dominierte im Service und hatte die Finger fast an jedem Ball. Van de Velde durfte ohne Block zum 16:8 schmettern. Die Luft war angesichts dieses Vorsprungs ein wenig raus und viel Spannung war nicht mehr beim VfB. Auch deshalb wurde es am Ende noch knapper als von Michael Warm gewünscht. Ein Giesener Aufschlagfehler setzte dann schließlich den Schlusspunkt (25:21).
Das war ein guter Abschluss unserer Reise in den Norden“, war Cheftrainer Michael Warm zufrieden. „Wir konnten heute ein paar Dinge ausprobieren und die Spieler haben ihre Sache gut gemacht. Das ist wichtig bei den vielen Spielen, die noch auf uns warten. Ich bin zufrieden, dass wir drei Punkte holen konnten und keine Sätze liegen gelassen haben.“