01. Dezember 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist mit drei Punkten in die Gruppenphase der CEV Volleyball Champions League gestartet. Das Team von Cheftrainer Michael Warm gewann am Dienstagabend das erste von drei Spielen im italienischen Trento gegen ČEZ Karlovarsko mit 3:1 (25:14, 25:22, 23:25, 25:16). Da sich im anderen Spiel der Gruppe Trentino und Novosibirsk nach fünf Sätzen die Punkte teilten, haben die Häfler Platz eins in der Tabelle von Pool E übernommen. Am Mittwoch trifft der VfB dann auf die Russen von Lokomotiv Novosibirsk.
ČEZ Karlovarsko war noch gar nicht richtig auf dem Feld, da lachte Nicolas Marechal schon über das ganze Gesicht. Nach vier Punkten des Franzosen – zwei davon durch den Aufschlag – führte der VfB Friedrichshafen schon deutlich (4:0, 7:3). Von den Tschechen, die ohne den verletzten Zuspieler Lukas Tichaczek nach Trento gereist waren, war wenig zu sehen. Marcel Lux drosch seine Angriffe regelmäßig ins Aus und wenn sie durchkamen, konnte Libero Markus Steuerwald verteidigen und Friedrichshafen – wie Marechal zum 17:7 – verwandeln. Zuspieler Dejan Vincic fand dann auch seine Mittelblocker David Fiel und Marcus Böhme (20:11, 24:14). Martti Juhkami klopfte mit dem fünften Ass der Häfler den Satzgewinn fest (25:14).
Wie das dann im Sport oft so ist, kam Friedrichshafen unkonzentriert aus der Satzpause. Die Annahme war nicht mehr sauber, der Block nicht geschlossen. Und weil die Tschechen plötzlich das Feld besser anvisierten, führte Karlovarsko bis zur Mitte des Satzes (5:7, 12:14). Und dann kam Linus Weber. Der Diagonalangreifer stellte zwei Mal den Einerblock gegen Patrik Indra (13:14, 14:14) und die Häfler zogen wieder gleich. Dann kam der erneut hervorragend aufgelegte Martti Juhkami zum Aufschlag. Erst bereitete er einen leichten Punkt durch Dejan Vincic vor (22:21) und servierte zum Satzball (24:21). Ein tschechischer Aufschlagfehler besorgte dann den Rest des Durchgangs (25:22).
Karlovarskos Trainer Jiri Novak ballte jetzt die Faust in der Tasche. So einfach sollte sich sein Team nicht geschlagen geben. Bis zum 6:6 durch Marechal war der VfB noch gleich auf, dann war plötzlich der Wurm drin. Lukas Vasina punktete mit dem Aufschlag (7:11) und Marechal musste sich Lux im Block ergeben. Weil auch im Angriff die Zielgenauigkeit fehlte, waren die Tschechen mit großen Schritten in Richtung Satzgewinn unterwegs (15:18). Cheftrainer Michael Warm brachte Joe Worsley für Vincic und Arno van de Velde. Das sollte fruchten, denn Juhkami verwandelte zwei Zuspiele des jungen Amerikaners zum Anschluss (18:19). Schlussendlich funktionierte der Block aber nicht optimal und Karlovarsko brachte den knappen Vorsprung ins Ziel. Das 23:25 hatten sich Lux und Co zu diesem Zeitpunkt auch verdient.
Vincic kam zurück und mit ihm auch die Häfler Spielfreude. Nach Marechal Ass und Juhkamis gefühlvollem Roller war der deutsche Rekordmeister zurück im Geschäft (3:1, 5:1). Wie im ersten Durchgang war bei ČEZ Karlovarsko von jetzt auf gleich der Spielwitz verschwunden, sodass vor allem Marcus Böhme durch die Mitte seine Freude hatte (13:9, 15:10). Und als der lange Deutsche dann auch noch im Block richtig stand, war das Spiel fast um (18:10). Marechal setzte noch den Einerblock für die Galerie (23:16) und Rares Balean bekam ebenfalls Einsatzzeit. Mit einem grinsenden Marechal – nachdem er erneut geblockt hatte – ging das Spiel zu Ende wie es begonnen hatte (25:16).
„Wir sind gut in das Spiel gestartet, vielleicht sogar zu gut. Denn im dritten Satz haben wir ein wenig den Faden verloren“, so Michael Warm nach dem Spiel. Am Ende haben wir aber eine gute Partie gemacht und uns die drei Punkte auch verdient.“