10. Dezember 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen ist im DVV Pokal ausgeschieden. Das Team von Cheftrainer Michael Warm hat gegen die United Volleys Frankfurt mit 2:3 (23:25, 27:25, 21:25, 25:15, 14:16) verloren. In einem Spiel mit Höhen und Tiefen konnten die Häfler nicht an ihre Leistung aus der Champions League anknüpfen. Im Finale in Mannheim am 28. Februar 2021 trifft Frankfurt auf die Netzhoppers Königs Wusterhausen.
Daniel Malescha auf Frankfurter Seite war in den ersten Minuten der omnipräsente Mann auf dem Feld. Vier der ersten sechs Punkte machte der Ex-Häfler. Zwei für sein jetziges und zwei für sein ehemaliges Team (2:2, 3:3). Und dann kam das, was oft kam in den vergangenen Spielen. Linus Weber ging zum Aufschlag, bereitete die Blockchance für Dejan Vincic vor (5:3) und vollstreckte gleich noch selbst (7:3). Der VfB spielte nicht spektakulär, aber Frankfurt hatte wenig entgegenzusetzen. Als Vincic erst Weber blockfrei bediente (15:12) und dann gleich selbst noch im Block zugriff (16:12), war der Satz fast vorbei. Zumindest in den Köpfen der Häfler.
Denn die United Volleys hatten wenig Lust, mit einem Satzverlust in das Match zu starten. Ein erstes Aufbäumen war von Jakob Günthör zu spüren. Der gebürtige Häfler hatte keine Lust mehr, gegen Nemo Mote den Kürzeren zu ziehen und schnappte sich den Australier im Block (21:19). Eine beeindruckende Aufschlagserie von Tim Grozer brachte Frankfurt sogar heran. Friedrichshafen wollte es sicher machen und setzte auf Linus Weber. Der allerdings verzog zur ersten Führung der Hessen. Auch den Satzball beförderte Weber in den Block. Frankfurt hatte den Satz gedreht, ohne dass der VfB drei Mal blinzeln konnte (23:25).
Der mit einem Muskelfaserriss ausgefallene Lukas Maase sprach seinem Kollegen Weber von außen Mut zu. Und der hatte genau den im Aufschlag. Erneut startete der junge Deutsche eine Serie und brachte seine Mannschaft nach vorn (7:4, 9:4). „Endlich“ wollte man als Häfler Fan ganz laut brüllen, als Weber auch im Angriff durchkam (11:4, 18:10) und der Rekordmeister wieder komfortabel führte. Doch – Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich – wieder kam Grozer zum Aufschlag und der Abwehr um Libero Markus Steuerwald zitterte das Händchen (18:12, 18:14). Auch im Angriff ging es nicht mehr wie bisher, was vor allem bei Nicolas Marechal zu spüren war. Mario Schmidgall, auch ein Häfler Nachwuchstalent, blockte den Franzosen zum Ausgleich (24:24). Marechal packte aber seine ganze Erfahrung aus, traf die Finger des Frankfurter Blocks (26:25) und konzentrierte sich auf sein Service. Nach seinem Ass hörte man in der Zeppelin Cat Halle A1 ein paar Felsbrocken purzeln (27:25).
Der dritte Satz sollte ganz anders laufen als die ersten beiden. Denn plötzlich gingen die United Volleys in Führung (6:8). Erst ein Block von Marcus Böhme glich die Partie wieder aus (9:9). Tim Grozer setzte sein Service ins Aus und Linus Weber tat es ihm mit dem Aufschlagfehler gleich (12:12). Friedrichshafen musste kämpfen. Dejan Vincic, für den das Spiel kein einfaches war, musste nach einem verkorksten Zuspiel und einem Ball ins Aus auf die Bank (15:19). Cheftrainer Michael Warm versuchte es mit Joe Worsley und Rares Balean. Doch das Heimteam war völlig von der Rolle. Der dritte Satz war ebenfalls weg (21:25).
Balean blieb auf dem Feld. Auch Arno van de Velde bekam seine Chance. Und plötzlich war der VfB wieder da. Die Häfler spielten nicht schön, aber effektiv. Balean blockte Grozer, der Bruder von Superstar Georg traf selbst die Linie nicht (9:7, 11:7). Haudegen Jochen Schöps, der nun die Kohlen für Frankfurt aus dem Feuer holen sollte, scheiterte ebenfalls am späteren besten Häfler Rares Balean (16:9). Innerhalb von Minuten waren die Hessen im Hintertreffen und gaben, nach einem kraftvollen Angriff von Martti Juhkami, den Satz ab. Mit 25:15 deklassierte der VfB seinen Gegner und hätte befreit in den Finaldurchgang gehen können.
Hätte – denn dieser Entscheidungssatz begann wieder verkrampft. Linus Weber und Rares Balean setzten ihre Angriffe ins Aus (0:3). Wieder war es Balean, der die Hoffnung mit einem Ass gegen Grozer zurückbrachte (4:5). Als Martti Juhkami auch noch einen Servicewinner nachlegte (9:8), war Friedrichshafen sogar zurück im Spiel. Doch spätestens mit Linus Webers Übertritt beim Angriff sanken wieder die Köpfe (10:11). Einen Matchball vergaben die Hessen noch, Jakob Günthör setzte seinen Angriff ins Aus. Der angriffsstarke Grozer machte den Sack aus dem Hinterfeld schließlich zu (16:14)
„Die Mannschaft konnte leider die Leistung der vergangenen Woche in Italien nicht wiederholen“, zeigte sich Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt enttäuscht. „Dann wird es eben gegen eine stark aufspielende Frankfurter Mannschaft schwierig. Gratulation an Jochen Schöps und Co.“