11. Dezember 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
2013 kam der DVV Pokalsieger zum letzten Mal nicht aus Friedrichshafen oder Berlin. Dies wird auch 2021 wieder so sein. Denn nach der Niederlage der BR Volleys im Viertelfinale, zog nun auch der VfB Friedrichshafen im Halbfinale gegen die United Volleys mit 2:3 den Kürzeren. VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt spricht nach der Niederlage über kurze Vorbereitungszeiten, über die Leistung der Mannschaft und über seine Enttäuschung nach dem Pokal-KO.
Herr Späth-Westerholt, hat ihre Mannschaft gestern das wichtigste Spiel der Saison verloren?
Das kann man schon so stehen lassen. Das war zumindest das wichtigste Spiel der Hinserie. Natürlich waren die Partien in der Champions League auch wichtig. Auch dass wir unser erstes Spiel in der neuen Halle gegen Berlin gewonnen haben, hatte Bedeutung. Aber es ist schon nach wie vor so, dass man im Pokal in diesem Jahr drei Spiele gewinnen musste, um einen Titel zu holen. Es ist der „einfachste Wettbewerb“ gewesen und die Vorraussetzungen mit dem Halbfinale zu Hause waren gut. Frankfurt hat bislang noch nicht mit großer Qualität überzeugt, aber gegen uns haben sie es geschafft, ihre bislang beste Performance abzuliefern. Unser Team war leider nicht in der Lage, die Leistung von der Champions League aus Italien zu bestätigen.
Man hatte das Gefühl, dass Frankfurt wirklich gut vorbereitet auf die Häfler war. Haben die Hessen da einfach einen besseren Job gemacht?
Frankfurt hatte eine etwas längere Pause und konnte sich sicher ausgiebiger vorbereiten, weil unsere Spiele in der Champions League ja auch zu sehen waren. Aber dennoch waren ja auch wir vorbereitet. Bei Frankfurt gab es keine großen Überraschungen in der Aufstellung. Die Spieler sind alle bekannt. Beide Mannschaften hatten dieselben Vorraussetzungen.
Sie sprechen die Champions League in Italien an. Das waren vergangene Woche drei Spiele in drei Tagen. Hat die Leistung Ihrer Mannschaft auch mit dieser hohen Belastung zu tun und hätten Sie sich vielleicht den Pokal in Turnierform gewünscht?
Nein. Das soll man nicht als Ausrede gelten lassen. Die Situation mit der Pandemie fordert eben diesen eng getakteten Zeitplan. Das können wir nicht ändern. Ein Turniermodus wie bei den Frauen wäre in Friedrichshafen auch möglich gewesen, allerdings haben sich andere Mannschaften dagegen entschieden. Wichtig war, dass wir das Heimspiel hatten, um diesen Vorteil zu haben. Auch wenn wir diesen Vorteil nicht nutzen konnten.
Rückgängig machen können Sie die Niederlage nicht. Aber was erwarten Sie sich jetzt vom gesamten Team?
Die Mannschaft muss wieder eine größere Qualität zeigen. Sie hat gestern in vielen Bereichen enttäuscht. Es gab Lichtblicke – ich denke da an Rares Balean, der bislang noch nicht oft zum Einsatz kam und auch an Martti Juhkami. Aber insgesamt war die Mannschaftsleistung zu schwach, um gegen Frankfurt zu bestehen. Ich erwarte mir am Samstag natürlich eine Reaktion in der Bundesliga gegen Frankfurt. Es wird nur wenig Erholung geben, aber das betrifft beide Teams. Eine Revanche gibt es so natürlich nicht, weil wir im Pokal einfach raus sind. Aber wir müssen in der Liga zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind.