27. Januar 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Auch in Berlin war der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend nicht zu schlagen. Die Häfler Volleyballer besiegten die BR Volleys mit 3:1 (25:22, 29:27, 23:25, 25:22) und liegen nunmehr mit acht Punkten Vorsprung auf das Team von der Spree auf Rang eins der Tabelle. Bester Spieler wurde erneut Linus Weber, der immer wieder mustergültig von Zuspieler Joe Worsley bedient wurde.
Das Duell der Giganten begann mit dem Duell der Youngster. Der Häfler Linus Weber machte seine ersten zwei Bälle (1:2, 2:2), der Berliner Anton Brehme blieb im Block von David Fiel hängen (4:3). Friedrichshafen hatte gleich zu Beginn den Angriff richtig justiert und Zuspieler Joe Worsley – für den verletzten Dejan Vincic in der Startformation – hatte wenig Probleme, seine Angreifer zu finden. Nach David Moraes’ Anschlagserie lagen die Berliner zwar in Front (11:12), David Fiel legte aber ebenfalls im Service nach und sorgte mit zwei Assen und einem direkten Punkt von Weber für die erneute Führung (13:12, 16:12).
Wie im Hinspiel in Friedrichshafen lag das Gästeteam in Front (21:15) und wie noch in der Hinrunde holte erneut die Heimmannschaft auf. Wieder war es der Aufschlag, der den Meister von 2019 zurück ins Spiel bugsierte. Der Franzose Timothee Carle brachte die VfB-Abwehr in Schwierigkeiten, sodass Sergey Grankin leichtes Spiel hatte und Moraes und Cody Kessel fand (22:20). Friedrichshafen hatte aber wenig Lust, den Satz aus der Hand zu geben, sodass Worsley Fiel brillant einsetzte (24:21). Ein Aufschlagfehler der Berliner besorgte Satz eins für Friedrichshafen (25:22).
Es war deutlich zu spüren, dass Berlin verunsichert war. BRV-Trainer Cedric Enard ließ den genesenen Benjamin Patch auf der Bank und auch die Neuverpflichtung Denys Kaliberda schaute sich von außen an, wie Weber weiter jeden Ball verwandelte (5:3) und Berlin sich wiederum mit Carle heran- und vorbeiarbeitete (8:10, 14:17). Allerdings blieb Friedrichshafen ruhig und konnte sich auf seine Leistungsträger verlassen. Nicolas Marechal blockte Moraes (16:17), Juhkami ebenfalls (19:19) und bei Berlin zitterte das Händchen. Bis zum 27:27 liefen die Mannschaften im Gleichschritt, ehe VfB-Trainer Michael Warm Arno van de Velde zum Aufschlag einwechselte. Der Belgier bereitete Webers Führung vor (28:27) und machte gleich selbst den Sack zu (29:27).
Der dritte Satz zeigte dann, dass Berlin und Friedrichshafen zurecht an der Spitze der Tabelle stehen. Vor allem die Aufschläge sollten nun dieses hochklassige Spiel entscheiden. Carle feuerte sein Service unerreichbar in Richtung der Gäste (0:4), Nehemiah Mote holte sich die Führung nach einem VfB-Ass zurück (10:9). Patch und Kaliberda kamen nun doch, aber Friedrichshafen blieb am Drücker. Mote hatte sogar die Chance zum 22:18, tauchte aber unter Worsley Zuspiel durch (21:19). Patch machte Druck im Service und glich wieder aus (23:23). Zwei der wenigen Angriffsfehler des Rekordmeisters bescherten den BR Volleys doch noch einen Satzgewinn (23:25).
Satz Nummer vier ging es wieder hin und her. Weber mit dem Ass (5:3) und Eders Aufschlagfehler (7:4) taten den Häflern gut. Samuel Tuia, der nun auch auf der Platte war, richtete den Spielstand wieder für Berlin zurecht (10:11). Rares Balean kam für Martti Juhkami ins Spiel. Linus Weber setzte gegen Tuia mit einem Einerblock das Ausrufezeichen (17:17), Marechals mit dem Ass ebenfalls (19:18). Bis zum 20:20 war es spannend, dann hatte der spätere MVP Linus Weber erneut seinen großen Auftritt. Erst punktete er aus dem Hinterfeld (21:20), dann legte er ein Ass nach (22:20) und schlussendlich verwandelte er im zweiten Anlauf den Matchball (25:22).
„Ein Sonderlob für Joe Worsley und Linus Weber“, verteilte Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt aus dem fernen Friedrichshafen. Cheftrainer Michael Warm schloss sich an. „Es war heute eine tolle Mannschaftsleistung. Vor allem dass wir nach dem verlorenen dritten Satz nicht die Nerven verloren haben und so zurückgekommen sind ist beeindrucken. Es war heute eine sehr disziplinierte Leistung, besonders von Linus und Joe. Ich muss aber betonen, dass die ganze Mannschaft einen wahnsinnigen Job gemacht hat.“