02. März 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am vergangen Samstag sicherte sich der VfB Friedrichshafen in Lüneburg Platz eins nach der Normalrunde und kann die letzten beiden Ligaspiele vor den Playoffs vermeintlich ruhig angehen. Gegen den frisch gebackenen Pokalsieger United Volleys Frankfurt will das Team von Cheftrainer Michael Warm allerdings trotzdem mit voller Konzentration ans Werk gehen. „Wir befinden uns in der Vorbereitung auf die Playoffs“, erklärt Warm. „Die Punkte wollen wir trotzdem mit an den Bodensee nehmen.“
Wer gerade das Stimmungsbild in der Zeppelin CAT Halle A1 abfragt, bekommt den besten Eindruck, wenn er das Training der Mannschaft beobachtet. „Wir arbeiten konzentriert“, beschreibt Cheftrainer Michael Warm die aktuelle Situation und sieht in diesem Moment das Flachsen seines Kapitäns Dejan Vincic mit Nicolas Marechal in einer kurzen Pause. „Es ist schon lustiger, wenn Du gewinnst. Wir haben aber vergangenen Samstag auch gesehen, dass ‚Lustig sein‘ nichts mit Überheblichkeit zu tun hat.“
Denn sein Team kam gerade erst aus einer zweiwöchigen Corona-Pause zurück. Mit Vincic, Marechal, Steuerwald, Fiel, Mote und Juhkami fehlte beim Auswärtsspiel in Lüneburg praktisch eine komplette Starting-Six von Leistungsträgern. Ohne Routinier Marcus Böhme hatte das Team von Samstag ein Durchschnittsalter von 22,4 Jahren. Mit dem deutschen Nationalspieler immerhin noch von 24. „Das zeigt schon, welche Qualität diese Mannschaft hat“, zeigte sich auch Warm vom 3:1 Sieg seiner Rumpftruppe beeindruckt. „Wir wollen uns jetzt ganz auf die Playoffs konzentrieren. Dass dann auch noch solch ein Sieg herausspringt, macht mich sehr froh und zuversichtlich.“
Am Mittwoch geht es für die Häfler nach Frankfurt. Die United Volleys – gespickt mit fünf Spieler mit Häfler Vergangenheit – haben gerade den Pokal gewonnen und werden auf dieser Welle auch im Duell gegen den Rekordpokalsieger reiten. In der Bundesliga lief es bislang nämlich alles andere als rund für die Hessen. Zu Beginn der Saison stieg Jörg Krick als Geschäftsführer aus, es folgten Verletzungen im eh schon schmal besetzten Kader und öffentliche Kritik eines Spielers am Management. Mit zehn Siegen aus 18 Partien ist Frankfurt zwar schon für die Playoffs qualifiziert, allerdings müssen bis Ende der Normalrunde vier von sechs möglich Punkten her, um den Häflern, Düren und Berlin im Viertelfinale aus dem Weg zu gehen. „Der Druck in diesem Spiel am Mittwoch liegt ganz klar bei den Frankfurtern“, weiß Warm. „Wir sind sicher auf Platz eins und können völlig entspannt an die Sache gehen.“
Herschenken werden die Häfler trotzdem nichts. „Wir wollen sicher nicht in den Kampf um die Playoff-Plätze eingreifen, nur weil es für uns vermeintlich um nichts mehr geht“, sagt Warm. Er wird mit allen 14 Spielern in „Mainhatten“ anrücken und dort auch das 17. Bundesligaspiel in Folge gewinnen wollen. „Die Jungs haben noch ein wenig Trainingsrückstand, aber sie sind gut drauf“, so Warm. „Wir werden sehen, was in Frankfurt passiert und das Spiel nutzen, weiter an unserer Playoff-Härte zu arbeiten.“