10. März 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Im ersten Viertelfinale der Playoffs in der 1. Volleyball Bundesliga verlor der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend überraschend eine eng umkämpfte Begegnung. Das Team um Kapitän Dejan Vincic unterlag im Tiebreak mit 2:3 (25:17, 21:25, 21:25, 25:20, 13:15) gegen die Volleyball Bisons Bühl. Schon am kommenden Samstag treffen beide Mannschaften erneut aufeinander. Dann schlagen die Bühler in der Zeppelin CAT Halle A1 auf. Sollte Friedrichshafen diese Begegnung für sich entscheiden, kommt es am Sonntag um 19:30 Uhr am Bodensee zum Entscheidungsspiel.
Ohne Musik zwischen den Ballwechseln war es doch ziemlich still in der Großsporthalle Bühl. Deshalb musste der VfB Friedrichshafen in Person von Martti Juhkami für Stimmung sorgen. Der Este macht zwei Punkte in Folge (3:4, 4:4) und sorgte mit seinem starken Service für Nehemiah Motes Punkt zur Führung (5:4). Die Häfler waren von Beginn an hellwach. Bis zum 11:10 konnten die Bisons noch mithalten, dann kam Linus Weber auf Seiten der Gäste zum Aufschlag und punktete direkt (12:10).
Eine starke Flugeinlage des genesenen Libero Markus Steuerwald und ein Ass von Nicolas Marechal brachten das erste Polster (14:10). Von nun an gelang Friedrichshafen fast alles. Weber blockte Kronthaler drei Mal in einem Ballwechsel und schließlich erfolgreich zum Punkt (16:12), Mote gelang dasselbe Kunststück gegen den österreichischen Nationalspieler gleich mit dem ersten Streich (18:12). Den dritten Block innerhalb kürzester Zeit steuerte Kapitän Dejan Vincic gegen Bühls Topscorer Tomas Lopez bei (22:14). Martti Juhkami, wie er es in den vergangenen Spielen sehr oft tat, erledigte dann den Satzball (25:17).
Im zweiten Platz wachte dann erst das Eventteam der Bühler musikalisch auf, kurze Zeit später dann auch das Team auf dem Feld. Zwar kam Marcus Böhme durch (4:2) und Weber machte drei wichtige Punkte (10:8, 13:10), allerdings wurde der Tabellenerste der Hauptrunde dann einen Deut zu verspielt. Jurkovics blockte Nicolas Marechal und Linus Weber traf nur die Antenne, sodass Bühl herankam (13:13). Weil Gallas für die Bisons jetzt den Turbo zündete, führten die Hausherren sogar deutlich (16:19, 18:22). Rares Balean und Arno van de Velde kamen für Juhkami und Böhme. Joe Worsley und Lukas Maase wechselte Cheftrainer Michael Warm ebenfalls ein. Bühl holte sich trotzdem Satz Nummer zwei (21:25).
Friedrichshafen wirkte ein wenig von der Rolle und die Häfler wollten es mit der Brechstange machen. Manchmal, wie bei Martti Juhkami, ging es gut (5:4). Manchmal, wie bei Webers Angriff in Gallas’ Block, eben nicht (7:8). Die Häfler, die eineinhalb Sätze ganz locker gegen die Bisons aufspielen konnten, liefen nun einem Rückstand hinterher (11:13, 14:16). Auch der erneute Doppelwechsel brachte wenig Erfolg, sodass Warm Weber und Vincic zurück aufs Feld schickte (15:18). Mit einem Ass von Marechal (17:19) und immer wieder Juhkami (18:20, 21:22) ging es für den VfB heran – trotz dreier Aufschlagfehler in Folge. Und dennoch sicherte sich Bühl mit starker Feldabwehr auch diesen Durchgang (21:25).
Michael Warm startete jetzt mit Rares Balean und Arno van de Velde, die sich anscheinend auf der Bank etwas vorgenommen hatten. Balean blockte Gallas (5:3) und van de Velde punktete nach einer sehenswerten Rettungstat von Marechal (6:4). Ein weiterer Block von Mote gegen Lopez’ Hinterfeldangriff (10:6) tat etwas für das dünne Häfler Nervenkostüm. Von der berüchtigten Aufschlagstärke bei den Männern vom Bodensee war allerdings weiterhin wenig zu sehen. Friedrichshafen musste sich, dank der starken Bühler Defensive, jeden Punkt hart erarbeiten (17:14). Maase und Worsley kamen – Mote machte die Punkte. Vier Mal in Folge, davon einmal im Block, packte der Australier zu (17:14, 20:15) und stellte langsam aber sicher auf Entscheidungssatz. Balean machte es mit einem Ass amtlich (25:20).
Jetzt kam es auf die letzten Körner und die größere Erfahrung an. Nicolas Marechal hatte wohl beides, denn er servierte erst ein Ass und in der Folge zwei Mal stark (3:3, 5:2). Nachdem Vincic glücklich den Ball auf den Rücken bekam, blockte Balean Gallas stark zum 6:3. Der Rumäne war auch im Angriff da, als es wieder eng war (7:6, 8:6) und trommelte einen ganz schwierigen Ball auf die Bühler Grundlinie zum 10:7. Dann übertrat Weber zwei Mal, Marechal machte zwei Fehler im Angriff – und schon war die Führung dahin. Bühl führte auch diesen Satz in der Schlussphase an (10:12). Nachdem Marechals Angriff an der Antenne hängen blieb, hatten die Bisons drei Satzbälle. Die ersten beiden wehrte der VfB noch ab – Gallas schaffte schließlich die Überraschung (13:15).
„Wir haben im ersten Satz gut angefangen und dann aber die Energie im Spiel verloren“, sagte ein sichtlich enttäuschter Cheftrainer Michael Warm. „Wir haben nicht den nötigen Druck auf Bühl aufgebaut und sie zu sehr ins Spiel kommen lassen.“