14. März 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit zwei Siegen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gegen die Volleyball Bisons Bühl hat der VfB Friedrichshafen den Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft im Volleyball geschafft. Nach einer knappen Niederlage am vergangenen Mittwoch in Bühl und einem klaren 3:0 am Samstagabend, gewann das Team von Cheftrainer Michael Warm auch das Entscheidungsspiel am Sonntag mit 3:1 (25:21, 23:25, 25:23, 25:22). Am kommenden Samstag trifft der VfB Friedrichshafen dann zu Hause im ersten Halbfinale der „best-of-three“-Serie auf die SVG Lüneburg.
Während im ersten Spiel in Bühl noch viel über Diagonalangreifer Linus Weber ging, sah der Häfler Matchplan am Samstag eine Menge Angriffe über die Außen vor. Am Sonntag setzte Zuspieler Dejan Vincic eher auf die schnellen Attacken durch die Mitte (1:3, 6:6). Mit vielen Varianten wollte das Team von Cheftrainer Michael Warm der Tatsache entgegenwirken, dass im fünften Aufeinandertreffen innerhalb einer Saison mit wenig Überraschungen auf beiden Seiten zu rechnen war. Bis zur Mitte des Satzes gab es daher Abwehraktion um Abwehraktion auf beiden Seiten (12:12).
Es folgte der kleine Unterschied – und den machte Martti Juhkami aus. Der Este schlug drei Mal so stark auf, dass der Block zwei Mal die Finger dran bekam und Nicolas Marechal leichtes Spiel hatte (14:13, 15:13). Das nächste Juhkami-Service kam postwendend zurück, sodass Nehemiah Mote ohne Block vollstrecken konnte (16:13). Linus Weber die Linie hinunter, Linus Weber nach einer sehenswerten Rettungstat von Mote und nochmal Linus Weber mit Gefühl brachten dem jungen Diagonalangreifer Selbstvertrauen und seinem Team die komfortable Führung (20:15). Martti Juhkami war dann der entscheidende Punkt zum Satzgewinn vergönnt (25:21).
In Satz zwei ging es wieder hin und her, auch weil beide Teams sehr viel und sehr gut in der Defensive arbeiteten. Nur weil Bühl in Person von Niklas Kronthaler und Simon Gallas vermeidbare Fehler im Angriff produzierte, konnten sich die Bisons nicht wirklich vom VfB absetzen (8:9, 14:15). Auch die Häfler nutzten ihren kleinen Vorteile, nach einem Block von Mote gegen Kronthaler (19:17), nicht. Gallas brachte sein Team mit einem Ass sogar wieder in Front (20:21). Cheftrainer Michael Warm wollte mit Joe Worsley und Lukas Maase neue Impulse setzen. Jurkovics hatte da für Bühl aber etwas dagegen und pflückte Marechals Angriff weg, nachdem er selbst zuvor durchgekommen war (22:24). Gallas schmetterte dann zumindest in die Nähe der Häfler Grundlinie, sodass das Schiedsgericht auf Punkt für die Bisons entschied (23:25).
Der spätere MVP Dejan Vincic war zurück auf dem Feld und besann sich auf seine Mittelblocker Marcus Böhme (1:0) und Nehemiah Mote (6:4). Trotzdem war zu spüren, dass der verlorene Satz ein wenig Unordnung in das Häfler Team gebracht hatte. Linus Weber war es, der seine Punkte lautstark feierte, seine Kollegen noch lauter anfeuerte und selber Druck mit dem Aufschlag machte (11:10, 13:11). Völlig souverän war das Heimteam immer noch nicht, allerdings konnten Vincic und Co sich auf eines verlassen: die Mitte funktionierte (18:15, 20:18) und auch Weber fand fast immer sein Ziel (21:19). Mit diesem Minivorsprung im Rücken übernahmen die erfahrenen Kräfte die Verantwortung. Marechal holte den Satzball (24:22), Böhme trommelte ihn dann ins Feld (25:23).
Was der Brustlöser hätte sein sollen, war eher das Gegenteil. Bühl startete mit einem Ass von Kronthaler und einem Block gegen Weber furios in den Durchgang (1:5). Bei Friedrichshafen lief es in der Folge besser, allerdings ließ Bühl in Sachen Vorsprung nichts anbrennen. Böhme und Gallas lieferten sich das Punkteduell und waren beide erfolgreich (6:8, 10:13). Erst als Linus Weber das Druckduell gegen Kronthaler gewann (13:15) und nach Vincic-Aufschlag zwei weitere Punkte auf die Anzeigetafel brachte, waren die Häfler zurück im Spiel (16:15). Als Mote dann Lopez blockte (19:17), zog Bühl die Notbremse mit der Auszeit. Einen ganz wichtigen Punkt steuerte Marcus Böhme noch bei und setzte seinen Angriff genau auf die Außenlinie (24:22). Linus Weber schmetterte sich schließlich noch einmal ins Herz der Fans (25:22) und Friedrichshafen ins Halbfinale.
„Wir haben heute wieder ein Spiel unter großem Druck gewonnen und ich bin sehr froh, dass uns das gelungen ist. Das hilft der Mannschaft, wieder zu ihrer Form zurückzufinden“, sagte VfB-Trainer Michael Warm nach der Begegnung. „Ich bin froh, dass Linus Weber heute auch wieder einen großen Schritt in Richtung alter Stärke gemacht hat.“