07. April 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am Donnerstag (8. April, ab 18 Uhr live auf SPORT1) beginnt am Bodensee die Finalserie zwischen dem VfB Friedrichshafen und den Berlin Recycling Volleys. In der Serie „best of five“ wird die Mannschaft Deutscher Meister werden, die zuerst drei Spiele gewinnen kann. Für Friedrichshafen sprechen zwei Normalrundensiege gegen Berlin und der vermeintliche Heimvorteil im ersten und möglichen letzten Spiel. Die Favoritenrolle spricht VfB-Trainer Michael Warm trotzdem den Hauptstädtern zu.
Im Boxsport würde am Donnerstag wohl die elfte Runde eingeläutet. Wenn sich die beiden Volleyball-Schwergewichte VfB Friedrichshafen und Berlin Recycling Volleys im ersten von maximal fünf Finalspielen gegenüberstehen, dann ist es das letzte Abtasten vor dem finalen Showdown in dieser Saison. „Berlin hatte einen schwierigen Start in die Saison und sich stetig gesteigert“, bilanziert VfB-Cheftrainer Michael Warm den bisherigen Kampfrekord der BR Volleys. „Aber auch wir hatten, speziell nach der Corona Pause, Schwierigkeiten, wieder in Tritt zu kommen.“ Heißt konkret: vor der elften Runden steht es nach Punkten schlicht und ergreifend unentschieden.
Dass die Häfler beide Partien in der Hauptrunde relativ deutlich für sich entscheiden konnten, entlockt Warm maximal ein Achselzucken, gefolgt von einer Plattitüde, die sich im Sport aber gern trotzdem bewahrheitet. „Die Situation in den Playoffs ist eine ganz andere als die in der Normalrunde“, sagt er. „Berlin hatte mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Die Mannschaft von heute ist definitiv stärker als vor ein paar Wochen.“ Dabei denkt Warm vor allem an Superstar Benjamin Patch, der an einem guten Tag ein Spiel im Alleingang entscheiden kann. Oder aber an Zuspieler Sergej Grankin, der als Regisseur kürzlich seinen Vertrag erneut verlängert hat.
Auch in Friedrichshafen hat der Strippenzieher seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag gesetzt. Dejan Vincic wird ebenfalls längerfristig die Geschicke des Häfler Angriffsspiels lenken. Und was für Patch gilt, das gilt auch für sein Pendant Linus Weber in Reihen des VfB. „Es wird viel auf die Tagesform ankommen“, so Warm. Und dennoch bleiben die Hauptstädter für ihn Favorit in der Finalserie. „Mit so vielen Weltklassespielern in den eigenen Reihen muss Berlin den Anspruch haben, die Serie zu holen“, sagt er. „Wir werden aber sicher alles in die Waagschale legen, um es ihnen so schwierig wie möglich zu machen.“
Dabei setzt Warm auf eine „geschlossene Mannschaftsleistung“ seines Teams, das hungrig ist auf diesen Titel. Zwar ist Friedrichshafen Bundesliga-Rekordmeister und das Titelsammeln gewohnt. „Als Spieler hast Du diese Chance aber nicht oft, um einen Titel zu kämpfen“, erklärt Warm, der dieses Meistergefühl aus seiner Zeit im rumänischen Zalau kennt. „Wir spüren das bei der Mannschaft gerade enorm. Die Jungs wollen unbedingt mit einem Titel aus dieser so schwierigen Saison gehen.“
Es wird also am Donnerstag darum gehen, welcher der beiden Kolosse mit einem Punktevorsprung in die zwölfte und letzte Runde gehen wird. Frühestens am 15., spätestens am 22. April wird die dann auch entschieden sein und der Meister feststehen. Ob es einen frühzeitigen KO geben wird? Michael Warm ist sich relativ sicher, dass das nicht passiert. „Das weiße Handtuch kommt sicher aus keiner Ecke“, bleibt er im Bild. „Beide Mannschaften werden bis zum Umfallen um diesen Titel kämpfen.“