29. Juli 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen hat den Vertrag mit Avery Aylsworth um ein Jahr verlängert. Der amerikanische Libero wird zusammen mit dem Kanadier Blair Bann die Häfler Defensive organisieren. Aylsworth muss dabei in dieser Saison auf seinen besten Freund und Neu-Lüneburger Joe Worsley verzichten. Trotzdem möchte er „mit mehr Selbstbewusstsein“ seinen Club zu einem Titel führen.
Als im letzten Training vor dem ersten Finalspiel gegen Berlin ein Angriff direkt am Kopf von Avery Aylsworth einschlug, war der junge Amerikaner kurz weggetreten. Ein Arztbesuch brachte Gewissheit: Aylsworth sollte aufgrund einer Gehirnerschütterung für mehrere Tage ausfallen. „Das hat einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlassen“, sagt Aylsworth heute. Vor allem, weil er den an der Hand verletzten Steuerwald hätte ersetzen sollen. Auch deshalb hat Avery Aylsworth „unfinished business“: „Dass ich jetzt die Möglichkeit habe, dort nochmal anzuknüpfen und eine Meisterschaft nach Friedrichshafen holen zu können, bedeutet mir viel.“
Im vergangenen Jahr stieß der 24-Jährige sehr spät zum Team. Als er nach einer Saison Friedrichshafen verließ, stand nicht fest, wohin es ihn verschlagen würde. Er verbrachte Zeit in seiner Heimat Chicago, coachte Kinder aus seiner Gegend und trainierte an seinem alten College. „In der Sommerpause hatten wir regelmäßig Kontakt mit Avery und wir waren uns sehr schnell einig, dass wir ihn wiederhaben wollen“, erzählt VfB-Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt. „Er ist ein großartiger Typ und sehr fleißig. So ein Spieler tut jeder Mannschaft gut.“
Es ist sein drittes Jahr als Profi und sein zweites beim VfB. Aylsworth hat sich verändert, wie er selbst sagt. „Dabei geht es nicht um meine Einstellung zum Training und zur Arbeit“, so der 1,80 Meter große Libero. „Vielmehr habe ich mehr Selbstvertrauen als noch vor einem Jahr und möchte helfen, Titel nach Friedrichshafen zu holen.“ Dass er sich dabei mit dem erfahrenen Blair Bann messen wird, stört ihn nicht – eher im Gegenteil. „Ich freue mich darauf und will, wie vergangenes Jahr von Markus Steuerwald, viel von ihm lernen. Wir sind beide Nordamerikaner, deshalb ticken wir ähnlich in unserer Einstellung.“
Einen anderen Nordamerikaner wird Aylsworth aber schmerzlich vermissen. Joe Worsley, sein „bester und ältester Freund“ schlägt kommende Saison bei der SVG Lüneburg auf. „Klar werde ich ihn vermissen“, gibt er zu und lobt die Energie seines Kumpels, die er im Training und bei den Spielen aufs Feld trägt. „Er wird mir als Sportler fehlen und natürlich als Freund. Aber ich freue mich sehr darauf, dieses Jahr gegen Joe und Lüneburg anzutreten.“ Wie der Zufall es so will, gleich am 6. Oktober. Zum Auftakt in die neue Saison wird nämlich ausgerechnet Lüneburg Gast bei den Häflern sein.