07. November 2021 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der VfB Friedrichshafen steht im Viertelfinale des DVV Pokals. Am Sonntagnachmittag gewann das Team von Cheftrainer Mark Lebedew mit 3:1 (25:18, 22:25, 27:25, 25:21) bei den Energiequelle Netzhoppers Königs Wusterhausen. Im zweiten und zum Ende des dritten Satzes wackelte der Rekordpokalsieger, fing sich aber in den entscheidenden Momenten wieder. Am Montag wird in Berlin der Gegner der Häfler für die nächste Runde ausgelost.
Das Mittagessen nahmen die Spieler des VfB Friedrichshafen im Hotelrestaurant „Zeppelin“ ein, die MBS Arena in Potsdam befindet sich am „Luftschiffhafen 1“. Viel gastfreundlicher als die Netzhoppers Königs Wusterhausen kann man eine Mannschaft vom Bodensee eigentlich gar nicht empfangen. Weitere Gastgeschenke gab es aber dann zu Spielbeginn nicht. Königs Wusterhausen nahm routiniert an und hielt mit dem VfB Friedrichshafen mit. Erst ein Ass von Vojin Cacic besorgte die erste knappe Häfler Führung (8:7).
Wie in den vergangenen Spielen funktionierte das Service und war maßgeblich auch in der Folge für den kurzen Zwischensprint des VfB verantwortlich. Nach einer wackligen Annahme scheiterte Theo Timmermann erst gegen Simon Hirsch (10:8), dann gegen Daniel Muniz im Block (12:9). Als der Brasilianer in den Farben des Rekordmeisters dann noch mit dem Netzroller-Ass punktete (15:10) und Hirsch sofort nachlegte (16:10), war der Satz fast schon erledigt. Die Netzhoppers riskierten viel und machten ebenso viele Fehler. Den letzten zum 25:18 für Friedrichshafen.
Der zweite Satz begann dann ähnlich. Friedrichshafen und Königs Wusterhausen marschierten im Gleichschritt (9:9). Dann wurde es kurios – aber eher über statt auf dem Feld. Mitten im Ballwechsel fielen Teile des Hallenlichts aus. Es schien als hätte diewser Umstand auch den Häfler kurz die Sicht geraubt. Denn plötzlich waren die Aufschläge nicht mehr präzise und die Netzhoppers fanden Wege am Block vorbei. Zwischenzeitlich führten die Gastgeber sogar mit 20:15. Ein schöner Block von Lucas Van Berkel (18:21) und eine Aufschlagserie von Muniz (21:24) brachten kurz noch einmal Hoffnung für die Mannschaft vom Bodensee. Mario Schmidgall stopfte aber den zweiten Satzball ins Feld (22:25).
Friedrichshafen nahm allerdings den Schwung aus dem Satzende mit in Durchgang drei. Erst vollstreckte wieder Muniz mit dem Ass (5:5), dann legten Van Berkel und Cacic nach (7:6, 13:8). Marcus Böhme sicherte sich erst den Blockpunkt gegen Nationalmannschaftskollegen Yannick Goralik (14:8). Weil Theo Timmermann stark aufschlug und plötzlich auch die Feldabwehr von Königs Wusterhausen besser funktionierte, waren die Gastgeber wieder dran (20:20). Eine sehenswerte Rettungstat des eingewechselten Avery Aylsworth verhinderte Schlimmeres (22:22). In einem echten Krimi hatten die Netzhoppers den ersten Satzball (23:24), allerdings holte sich Marcus Böhme den Vorteil wieder auf die eigene Seite (26:25). Ein Angriffsfehler entschied den Satz schließlich (27:25).
Friedrichshafen ließ das Zitterhändchen in der Satzpause, dafür hatte Kapitän Dejan Vincic seine Finger im Block dran, sodass Cacic doppelt veredeln konnte (7:4, 8:4). Marcus Böhme ließ erst Rattray und dann Timmermann im Block alt aussehen (10:6, 11:6). Mit seinem dritten Ass machte Simon Hirsch es in dieser Kategorie zweistellig für sein Team (16:9). Das Licht in der MBS Arena blieb und Friedrichshafen wackelte auch nicht mehr. Am Ende macht Hirsch den Einzug ins Viertelfinale dann klar (25:21).
„Es war eine lange Reise und wir hatten in den letzten Tagen wenig Zeit zur Erholung. Das hat man gemerkt“, sagte VfB-Kapitän Dejan Vincic nach der Begegnung. „Der dritte Satz war ein entscheidender Moment. Wenn wir den an die Netzhoppers geben, dann wird es ganz schwierig. Wir haben aber gezeigt, dass wir physisch und mental stark sind in diesen Tagen.“