26. Februar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nach einem ähnlichen Spielverlauf wie im Pokalhalbfinale, reichte es dieses Mal nicht für einen Sieg des VfB Friedrichshafen gegen die Berlin Recycling Volleys. Am Samstagabend verloren die Häfler in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm mit 1:3 (18:25, 25:23, 20:25, 23:25) in einem Spiel mit vielen Ausfällen auf beiden Seiten. Friedrichshafen hat nun keine Chance mehr, Platz vier nach der Zwischenrunde zu verlassen und trifft am 12. März zu Hause im Viertelfinale (best of three) auf Pokalfinalist SVG Lüneburg.
Es war zwar das fünfte Aufeinandertreffen zwischen dem VfB Friedrichshafen und den Berlin Recycling Volleys. In dieser Konstellation war es dann aber doch eine Premiere. Bei den Häflern duften Lukas Maase und Ben-Simon Bonin für die angeschlagenen Luciano Vicentin und Simon Hirsch ran. Avery Aylsworth sollte Wettkampfhärte sammeln für das bevorstehende Pokalfinale. Die Superstars Grankin und Patch blieben bei Berlin auf der Bank. Santiago Danani lief ebenfalls nicht als Libero auf und Altmeister Georg Klein bekam das Vertrauen für die Startformation. Vieles musste sich in der Anfangsphase noch finden. Der amtierende Meister machte das aber besser.
Denn so richtig viel musste Berlin selbst gar nicht tun. Friedrichshafen bekam weder Annahme noch Aufschlag und auch den Angriff nicht hin (1:5, 5:10). Der VfB stabilisierte sich zwar langsam in der Defensive, bekam aber den Ball nicht auf den Boden des Gegners. Ein Block von Lucas Van Berkel gegen Klein war das erste, wenn auch späte, Ausrufezeichen (13:18). Dem Ass von Matthew West (13:21) folgte noch eines von Bonin (15:21). Berlin holte sich den Satz allerdings souverän (18:25).
Wie schon im Halbfinale des Pokals kam Friedrichshafen stärker aus der Satzpause als die Berliner. Nach einem langen Ballwechsel vollendete Bonin zum 5:2 und legte gleich noch einen direkten Aufschlagpunkt nach (8:5). Zuspieler Dejan Vincic setzte jetzt auch vermehrt seine Mittelblocker ein und hatte Erfolg (10:6, 15:11). Obwohl die Gäste sich noch einmal heranrobbten (19:19) und durch Sotolas Ass sogar in Führung gingen (20:19), hatte der VfB noch einen im Köcher. Der Jüngste auf dem Feld übernahm Verantwortung. Bonin machte zwei Mal den Punkt aus schwierigen Situationen (21:20, 23:22), ehe Samuele Tuia beim Blockversuch gegen den jungen Deutschen im Netz zappelte (24:22). Vojin Cacic schlug gekonnt den Berliner Block zum Satzgewinn an (25:23).
Während Bonin die Endphase des zweiten Satzes bestimmte, war es im dritten Durchgang Berlins Samule Tuia, der den Ton angab. Seine starken Aufschläge, gekrönt von einem Ass, brachten das Team von der Spree auf Abstand (9:12). In der nächsten Rotation servierte der Franzose wieder einen direkten Aufschlagpunkt (16:20). Die Berliner machten in dieser Phase wieder weniger Fehler und erhöhten mit dem Service den Druck. Friedrichshafen kämpfte mit der Annahme und mit der eigenen Durchschlagskraft. Cody Kessel holte sich den Satzball (20:24). Lukas Maase verzog seinen nächsten Angriff zum 25:20 für Berlin.
Wie kräftezehrend diese Saison bisher war, zeigte sich in Durchgang vier. Beim Stand von 13:10 für Friedrichshafen, verletzte sich Mittelblocker Nemo Mote bei Berlin. Da auf seiner Position Flaute herrschte auf der Bank der Hauptstädter, musste Diagonalangreifer Benjamin Patch ran – und vollstreckte vielleicht seinen ersten Schnellangriff in der Volleyball Bundesliga (13:11). Dann entwickelte sich eine muntere Partie mit langen Ballwechseln und viel Einsatz auf beiden Seiten. Den entscheidenden Vorteil holte sich aber erneut Berlin – und wieder mit dem Aufschlag. Matthew West war es dieses Mal, der sich in dieser Disziplin hervortat (20:20). Am Ende blockte sich Sotola gegen Maase zum Sieg (23:25).
„Ich bin heute sehr enttäuscht von meiner Mannschaft, die nicht das umgesetzt hat, was wir uns vorgenommen hatten“, geht Cheftrainer Mark Lebedew nach der Partie hart mit seinem Team hart ins Gericht. „Wir hatten zu viel Respekt vor dem Gegner und haben immer nur reagiert. Das geht so nicht und ich erwarte mehr von einer Profimannschaft. Egal, wie das Ergebnis aussieht und wer auf der anderen Seite des Netzes steht.“