26. März 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit einem 3:2 (25:20, 23:25, 25:13, 21:25, 15:10) Sieg im dritten Playoff-Viertelfinalspiel gegen die WWK Volleys Herrsching hat der VfB Friedrichshafen den Einzug ins Halbfinale um die deutsche Meisterschaft klar gemacht. Nach der knappen 2:3 Niederlage in Spiel eins und einem deutlichen Sieg im Münchener Audi Dome lieferte sich das Team von Cheftrainer Mark Lebedew im Entscheidungsspiel am Samstagabend einen harten Fight mit dem Gegner vom Ammersee und behielt am Ende die Nerven. Im Halbfinale („best-of-five“) treffen die Häfler nun schon am Mittwoch (30. März, 19 Uhr) auf die SWD Powervolleys Düren. Am 3. April (17:30 Uhr) begegnen sich die Teams dann in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm.
Der VfB Friedrichshafen musste dieses letzte Viertelfinalspiel gewinnen, die WWK Volleys Herrsching hätten den Halbfinaleinzug gern mitgenommen. So, oder so ähnlich fühlten sich die ersten Punkte der Partie an. Die Häfler steckten viel Arbeit in die Partie und holten auch mit Andri Aganits‘ Block gegen Tim Peter die erste Führung (8:5). Immer dann, wenn Herrsching allerdings die Aufschläge traf und Kapitän Dejan Vincic wenig Zeit bekam, seine Angriffe einzuleiten, wurde es für den Pokalsieger kritisch (13:15).
VfB-Cheftrainer Mark Lebedew war nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und fand deutliche Worte in der Auszeit. Friederichshafen machte wieder mehr Druck und der Gegner die Fehler (19:16). Und Lebedew hatte noch zwei Joker im Ärmel. Daniel Muniz, gerade erst von einer Knieverletzung genesen, schenkte Mantha ein Ass ein (.21:18). Nach Lucas Van Berkels Block (23:19), kam Lukas Maase und vollstreckte ebenfalls (24:19). Van Berkel war es dann, der schnell durch die Mitte den Satz zumachte (25:20).
Eigentlich hätte das der viel beschriebene Brustlöser sein sollen. Und nach Vicentins Ass (4:3) und dem direkten Punkt von Cacic nach schlechter Herrschinger Annahme (8:4), sah es auch danach aus. Weil aber der gewohnte Aufschlagdruck fehlte, der Block nicht wie gewohnt funktionierte und die WWK Volleys gut in der Abwehr standen, schlichen sich die Gäste heran (14:14) und durch Philipp Schuhmann vorbei (20:21). Lukas Maase kam für Simon Hirsch, der einen gebrauchten Tag erwischt hatte. Das Häfler Spiel blieb verkrampft. Es passte ins Bild, dass Vicentin mit einem Servicefehler Herrsching den Satzausgleich brachte (23:25).
Es blieb auch im dritten Durchgang eng. Dann packte Libero Nikola Pekovic seine Abwehrkünste aus und verteidigte Ball um Ball in einer langen Rally. Die Häfler holten sich den Punkt und die 800 Zuschauer standen (10:7). Dann kam Maase zum Aufschlag und servierte gleich mal ein Ass (15:10). Der junge Deutsche blieb bis zum 21:11 am Service, weil einerseits Van Berkel den eingewechselten Kaminski abräumte (19:10) und andererseits die Herrschinger Angreifer das Feld nicht mehr trafen. Kaminski hatte insbesondere Probleme nach seiner Einwechslung. Er drosch gleich den ersten Satzball neben das Feld (25:13).
Doch auch dieses Mal ließ sich Herrsching nicht darauf ein, das Spiel aus der Hand zu geben. Friedrichshafen tat den Gästen auch den Gefallen. Die Annahme saß nicht mehr und auch der Angriff schwächelte. Tim Peter stellte für seine Mannschaft erst auf 12:9 und schließlich auf 16:12. Mit starken Aufschlägen brachte Cacic die Häfler wieder heran (16:16), Friedrichshafen hatte sogar die Chance zur Führung, aber das Team vom Ammersee war wacher (16:17). Auch die Einwechslung von Muniz zum Service brachte dieses Mal nichts. Herrsching drückte auf das Gaspedal und vor allem die Außenangreifer bekam der VfB nicht in den Griff. Einer von ihnen, Tim Peter, machte den Satz zu (21:25). Das Entscheidungsspiel ging in den Entscheidungssatz.
Das Momentum war bei Herrsching. Die stärkeren Nerven hatte aber offensichtlich der Bundesliga-Rekordmeister. Pekovic schmiss sich in jeden Ball, sodass Friedrichshafen punkten konnte. Nach Van Berkels Block gegen Peter, führte der Favorit mit 4:0. Der Knackpunkt in diesem Durchgang war dann kurz vor dem Seitenwechsel. Friedrichshafen wehrte auf die andere Seite ab, Herrsching wähnte den Ball im Aus. Der tropfte aber auf die Linie (8:4). Bei den Volleys herrschte Frust, Ferragut schüttelte erst den Kopf und landete dann in Van Berkels Block (11:6). Tim Peter, bislang bester Herrschinger, leiste sich in der Folge zwei Angriffsfehler. Der letzte (15:10) brachte Friedrichshafen den Sieg.
„Das Spiel war ein wenig das Spiegelbild der bisherigen Saison“, sagte VfB-Cheftrainer Mark Lebedew nach der Partie. „Wir haben teilweise nicht gut gespielt, aber wir haben am Ende die Nerven behalten. Die Zuschauer haben heute ein spannendes Spiel gesehen, aber auch viele Dinge abseits des eigentlichen Volleyballs, die nicht sein müssen.“