01. April 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Am kommenden Sonntag (3. April, 17:30 Uhr live bei TWITCH) geht das Halbfinale in der Volleyball Bundesliga zwischen dem VfB Friedrichshafen und den SWD Powervolleys Düren in die nächste Runde. Die Häfler haben nach dem Auswärtssieg am Mittwoch in Spiel eins nun die Chance, mit einer ähnlichen Leistung in der heimischen ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm für eine kleine Vorentscheidung zu sorgen. Helfen sollen dabei auch die Fans, die zum ersten Mal seit fast zwei Jahren ohne Maskenpflicht und 2G-Kontrolle in die Halle dürfen.
Die Stimmung im Häfler Mannschaftsbus nach dem Sieg in Düren war eine ganz besondere. Einerseits waren die Spieler erleichtert, nach 1:2 Satzrückstand zurückgekommen zu sein und das Spiel am Ende noch gedreht zu haben. Andererseits war auch Ärger zu spüren. Nach eineinhalb fast fehlerlosen Sätzen und einer 15:8 Führung im zweiten Satz plötzlich den Faden zu verlieren und die Partie fast aus der Hand zu geben, schmeckte dem Pokalsieger so gar nicht. „Ich hätte uns am liebsten in den Hintern getreten“, sagte Kapitän Dejan Vincic später. Gleichzeitig war der Zuspieler aber auch froh, dass der VfB die von Cheftrainer Mark Lebedew viel zitierten Eigenschaften zeigen konnte: „Wir haben gekämpft.“
Kämpfen will Düren, das weiterhin auf Mittelblocker Michael Andrei verzichten muss, am Sonntag auch. Zumindest ist dies in der aktuellen Mitteilung des Clubs zu lesen. Trainer Rafal Murczkiewicz fordert von seinem Team mehr Spaß an der Sache und kritisiert, einige Spieler seien „zu sehr mit sich selbst beschäftigt“ gewesen. Damit könnte Murczkiewicz vor allem seine erfahrenen Kräfte meinen, für die allerdings die Youngster Filip John und Erik Röhrs ziemlich passabel in die Presche gesprungen sind. „Ich denke, Düren wird am Sonntag schon zur gewohnten Startformation zurückkehren“, so Lebedew. „Sie haben aber gezeigt, dass sie bereit sind, solche Wechsel zu machen und dass diese durchaus Einfluss auf das Spiel haben könne.“
Einer der Matchwinner gegen Düren für den VfB war Mittelblocker Marcus Böhme. Der 36-Jährige kam im vierten Satz, legte noch ganze fünf Blockpunkte auf und sorgte mit seinem Service für viel Probleme in der Dürener Defensive. Eine Startplatzgarantie bekommt Böhme deshalb nicht, denn Mark Lebedew hat, nach vielen Verletzungen und Coronausfällen, ein Luxusproblem. „Wenn ich auf meine Bank schaue, sehe ich da nicht nur Marcus, auch Daniel Muniz, der immer als Stammspieler auflaufen kann. Oder aber Lukas Maase, der uns das Pokalfinale entschieden hat. Das macht es für mich einfach, aber auch schwierig zugleich.“
Weil die Powervolleys Düren in der Zwischenrunde als Zweiter einen Platz vor Friedrichshafen lagen, haben sie den Vorteil des ersten und des möglichen letzten Spiels der „best-of-five“-Serie in eigener Halle. Diesen hat der 13-fache Meister mit dem Auswärtssieg nun egalisiert und kann seinerseits in der ratiopharm arena Ulm/Neu-Ulm mit einem Sieg auf 2:0 stellen und damit eine kleine Vorentscheidung erzwingen. Dass die Wetten vor der Serie eher nicht schmeichelhaft für sein Team standen, nimmt Lebedew so hin. Einen Durchmarsch will er dennoch nicht garantieren. „Wir haben in Düren gewonnen, Düren hat das in der ratiopharm arena geschafft“, sagt er. „Die beiden Mannschaften sind sich jeweils auf ähnlichem Niveau begegnet und so wird das auch am Sonntag sein. Die Tagesform wird entscheiden.“